Silvester mit Hund – darauf musst du achten

Jedes Jahr wieder beginnt der neue Kalender mit lautstarkem Knallen und Böllern. Jedes Jahr wieder haben Hunde und Halter die Nase davon gestrichen voll. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Silvester für deinen Hund angenehmer gestalten kannst und welche Sicherheitsmaßnahmen unverzichtbar sind.

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  1. Silvester und Hund: die Gefahren zum Jahreswechsel
    1. Erste Gefahr zu Silvester: Hund entlaufen
    2. Zweite Gefahr zu  Silvester: anhaltende Panik
  2. Checkliste für Silvester – so hilfst du deinem Hund
    1. Tipp 1: Lass dich beraten
    2. Tipp 2: Bereite die Wohnung vor
    3. Tipp 3: Hundefreundlicher Silvester-Urlaub
  3. Sicherheit nach Silvester

Silvester und Hund: die Gefahren zum Jahreswechsel

Raketen, Böller, Tischfeuerwerk – Explosionen gehören seltsamerweise noch immer zu Silvester. Von den Knallfröschen bis zum Knallen der Korken ist der Jahreswechsel von aggressiven Geräuschen bestimmt. Für zahlreiche Menschen ist das bereits schlimm genug. Für Tiere, die das Treiben nicht verstehen, ist es in jedem Fall schlimmer.

Obwohl Feuerwerk rund um Silvester alles andere als neu ist, ergeben sich jedes Jahr aufs Neue die gleichen, vorhersehbaren und vermeidbaren Gefahren und Probleme. Dazu gehören:

  • entlaufene Hunde (und Tiere generell)
  • ausverkaufte Beruhigungsmittel
  • Unsauberkeit
  • Angst und Aufregung bis zum Kreislaufkollaps

Mit ein wenig logischem Denken und etwas Vorbereitung kannst du es schaffen, das neue Jahr für dich und deinen Hund angenehmer einzuläuten.

Erste Gefahr zu Silvester: Hund entlaufen

Eigentlich sollte gerade zu Silvester klar sein, dass Hunde an der Leine bleiben, nicht alleine im Garten unterwegs sind und ausgedehnte Spaziergänge zum Jahreswechsel eine bescheuerte Idee sind.

Doch ebenso wie ausgerechnet im Hochsommer im Auto eingesperrte Hunde oder langes Gassi auf glühendem Asphalt bei 30 Grad im Schatten beweisen Menschen im späten Dezember jedes Jahr wieder, dass es reichlich hirnlose Hundehalter gibt.

Reih dich nicht bei den Idioten ein, sondern lerne aus ihren Fehlern. Nein, dein Hund muss nicht am 31.12. dringend noch eine leinenlose Runde rennen, damit er abends schön müde ist. Stattdessen solltest du deinen Vierbeiner eine Woche vor und wenigstens zwei Wochen nach dem Jahreswechsel keinesfalls von der Leine lassen, sondern vermehrt auf die Sicherung achten.

Damit sich panische Tiere nicht schnell und einfach aus Halsband oder Geschirr winden können, sollten sie am besten beides tragen. Kontrolliere die Sicherungen und geh zu ruhigen Zeiten raus.

Verlass dich auch in vermeintlich sicheren Bereichen nicht darauf, dass dein Hund schon nicht vor Schreck wegrennen wird. Denn der Satz: „Das hat er ja noch nie gemacht!“, bringt deinen Sofawolf nicht zurück.

Zweite Gefahr zu  Silvester: anhaltende Panik

Stresshecheln, Zittern, unruhiges Umherlaufen – manche Hunde bekommen durch Panik einer deutlich erhöhten Temperatur. Die Zunge schwillt an und kann sich dunkelrot bis bläulich verfärben. Der ganze Körper befindet sich im Ausnahmezustand.

Häufig betroffen sind nicht nur Hunde, die ohnehin eine ängstliche und nervöse Konstitution aufweisen. Ältere Hunde und Tiere, die bereits eine oder mehrere Narkosen durchgestanden haben, reagieren ebenfalls häufig extrem auf Böller und Co.

Kommt hierzu noch ein gesundheitliches Problem – beispielsweise eine Herzinsuffizienz oder eine andere Form der Schwächung – besteht Lebensgefahr.

Auch ohne diese solltest du die Extremfälle ernst nehmen und vorbereitende Maßnahmen ergreifen. Denn die Angst ist nicht nur für ein paar Stunden unangenehm. Die dabei ausgeschütteten Stresshormone bauen sich nur allmählich über einen längeren Zeitraum ab. Dein Hund wird dünnhäutiger und reagiert auch Monate später noch empfindlich auf laute Geräusche.

Nicht selten verfestigt sich die Angst und weitet sich aus. Gewitter, der Mixer, die Bohrmaschine des Nachbarn – wenn viele Alltagsgeräusche zum Stressauslöser werden, ist das Lindern des Zustandes schwierig und langwierig.

Doch es gibt Möglichkeiten, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.

Checkliste für Silvester – so hilfst du deinem Hund

Wie du Silvester für deinen Hund angenehmer und sicherer gestalten kannst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören:

  • Wohnort
  • Geräuschpegel
  • bisherige Reaktion des Hundes
  • Möglichkeiten der Schallisolierung
  • Gesundheitszustand

Knallt es in deiner Umgebung nur wenig, reagiert dein Hund leicht und kannst du deine Wohnung für den Jahreswechsel zusätzlich abschirmen? Dann sind andere Maßnahmen sinnvoll als bei stundenlangem Feuerwerk und einem Hund, der schon beim ersten Knall ein Loch ans andere Ende der Welt buddeln möchte.

Tipp 1: Lass dich beraten

Such frühzeitig einen Tierarzt auf, der dir passende Mittel empfehlen und deinem Hund verschreiben kann. Zum einen müssen einig Medikamente über einen längeren Zeitraum verabreicht werden, bevor der richtige Wirkstoffpegel erreicht ist. Zum anderen sind Tierarzttermine und die passenden Mittel kurz vor Silvester knapp.

Nimm die Planung daher spätestens zwischen Oktober und November in Angriff, damit dein Hund nicht leer ausgeht oder der Effekt zu spät einsetzt.

Tipp 2: Bereite die Wohnung vor

Das helle Blitzen von Raketen und das sonore Rumpeln und Knallen von Böllern, schrilles Pfeifen und lärmende Menschen – vieles davon lässt sich zumindest ein wenig reduzieren oder im Falle des Lichts ausblenden, indem du die Fenster mit Schalldämmplatten und schalldämmenden Vorhängen versiehst.

Falls möglich, such den leisesten Raum deiner Wohnung auf. Ein Badezimmer ohne Fenster, der Keller im Haus oder eine Abstellkammer sind häufig die Orte, an denen sich Hunde zu Silvester zurückziehen wollen. Falls du die Schalldämmung vorübergehend verbessern kannst, solltest du das deinem Hund zuliebe tun.

Schaffe deinem Vierbeiner einen Rückzugsort. Auch, wenn er bereits Medikamente zur Beruhigung bekommt, wird der Stress dadurch reduziert. Vollkommen ausschalten lässt er sich auf diese Weise leider nicht.

Laufender Fernseher, Musik und heruntergelassene Jalousien können die bedrohliche Geräuschkulisse zusätzlich etwas überdecken.

Lass deinen Hund zu Silvester nicht allein. Kannst du selbst nicht für ihn da sein, gewöhne ihn rechtzeitig an eine verlässliche Betreuung, die sich auch bei Angst umfassend um ihn kümmert.

Tipp 3: Hundefreundlicher Silvester-Urlaub

Hast du selbst keine Lust auf lautes Geknalle und den Trubel zu Silvester? Dann schau dich nach einem hundetauglichen Silvester-Urlaub um. Auf dem Land, wortwörtlich weit ab vom Schuss in der Pampa kann das neue Jahr ganz in Ruhe beginnen.

Aber Vorsicht: Der spezielle hundetaugliche Urlaub fernab von Feuerwerk ist sehr gefragt. Buch daher am besten schon im Frühjahr oder Sommer, denn die Plätze sind rar und schnell vergeben.

Sicherheit nach Silvester

In vielen Gegenden ist es nicht ungewöhnlich, bereits in den Tagen vor dem Jahreswechsel zu böllern und die Reste des Silvesterfeuerwerks in der Zeit danach aufzubrauchen.

Mach dich also darauf gefasst, dass nicht nur Mitternacht am ersten Tag des Jahres eine Tortur wird. Dein Hund kann zudem Wochen bis Monate danach schreckhafter auf laute Geräusche reagieren.

Verzichte daher nicht direkt auf die Leine. Bevorzuge ruhige Gegenden und ruhige Zeiten. Nahrungszusätze für die Beruhigung und den Ausgleich können zusätzlich dabei helfen, die Entspannung wiederzuerlangen.  

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