Zu lange Krallen, immer wieder Knoten im Fell oder starker Zahnstein? Vernachlässigst du die Pflege deines Hundes, hat das schnell verheerende Folgen. Mit dem richtigen Vorgehen und der passenden Ausstattung fällt die Hundepflege hingegen leicht. Unsere Tipps zeigen dir, wie es ganz einfach geht.
- Typische Probleme bei der Hundepflege
- Die Zeit für die Hundepflege fehlt
- Pflegefehler und Irrglauben
- Mein Hund hasst Pflegemaßnahmen
- Starte frühzeitig mit der Hundepflege
- Pflege, wenn es nicht nötig ist
- Belohne jeden Fortschritt
- Geh kleinschrittig vor
- Pflege täglich
- Lass dich individuell beraten
- Investier in das richtige Pflege-Equipment
- Gestalte die Pflege angenehm und einfach für euch beide
- Hundepflege leicht gemacht: leg einfach los
Typische Probleme bei der Hundepflege
Hundefriseure und Tierärzte können ein Lied davon singen: Verfilztes Fell, desolate Zähne und viel zu lange Krallen sind bei zahlreichen Hunden an der Tagesordnung. Verantwortlich dafür sind grundlegend drei Gründe:
- Fehlende Zeit
- Pflegefehler und Irrtümer
- Hund hasst die Pflege
Schauen wir uns diese erst einmal genauer an.
Die Zeit für die Hundepflege fehlt
Der moderne Alltag ist hektisch, stressig und voller Herausforderungen. Den Hund zu bürsten, zu baden, ihm die Zähne zu putzen oder die Ohren zu reinigen, hat da oftmals keine hohe Priorität. Das gilt vor allem dann, wenn die Pflege weder dir noch deinem Hund Spaß macht.
Je länger die Krallen, das Fell und der Rest des Hundes aber vernachlässigt werden, desto mehr Aufwand entsteht. Anstatt weniger Minuten pro Tag brauchst du dann eine Hauruck-Aktion und mehrere Stunden oder sogar die Hilfe von Groomer und Tierarzt, um Filz und Zahnstein zu entfernen oder die Krallen auf eine vernünftige Länge zu kürzen.
Pflegefehler und Irrglauben
Hunde badet man nicht, dem Vierbeiner die Zähne zu putzen ist sowieso überbewertet und Krallen schleifen sich von allein ab: Leider hält sich dieser Blödscheiß hartnäckig.
Typische Pflegefehler beim Hund rächen sich allerdings schnell und stark. Informier dich daher umfassend und verabschiede dich von den merkwürdigen Mythen.
Mein Hund hasst Pflegemaßnahmen
Beim Bürsten will dein Hund wegrennen, beim Baden will er erst recht flüchten, beim Krallenschneiden brauchst du am besten drei Helfer, um deinen Vierbeiner festzuhalten… vom Zähneputzen ganz zu schweigen.
Wenn die Pflege deines Hundes anstrengend und für euch beide unangenehm ist, wird sie logischerweise häufiger aufgeschoben. Und damit immer aufwendiger und unangenehmer.
Es gibt allerdings unterschätzte Mittel und Möglichkeiten, um das zu ändern.
Starte frühzeitig mit der Hundepflege
Früh übt sich, wer später beim Bürsten und Krallenschneiden stillhalten kann. Beginn bei deinem Welpen oder neuen Hund so zeitig wie möglich damit, eine Pflegeroutine zu etablieren.
Dazu musst du ihn nicht täglich eine halbe Stunde bürsten. Es reicht für den Anfang vollkommen aus, jeden Tag einige Minuten und Bürstenstriche zu investieren.
Gewöhn deinen Vierbeiner spielerisch daran, sich die Ohren und die Zähne putzen zu lassen. Normalisier es, dass du die Pfoten in der Hand hältst und die Krallen berührst. Knips nebenbei immer wieder eine Krallenspitze ab, um das Gefühl und das Geräusch alltäglich werden zu lassen.
Pflege, wenn es nicht nötig ist
Einer der typischsten und leider auch dümmsten Fehler ist es, mit der Pflege erst dann anzufangen, wenn bereits Knoten im Fell oder Zahnstein auf den Zähnen ist.
Aber vorher gab es doch gar keinen Grund, zu bürsten und zu putzen!
Ja und nein. Ja, es gab einen Grund für die Pflege. Nämlich: Den problemfreien Zustand zu erhalten.
Schneidest du regelmäßig ein bis drei Millimeter der Krallen ab, werden sie nie zu lang. Putzt du die Zähne deines Hundes täglich, reduzierst du das Risiko für Zahnbeläge und Zahnstein erheblich. Selbst, wenn dein Vierbeiner sehr stark zu Zahnstein neigt, begünstigst du die Zahngesundheit. Bürsten, Kämmen, Baden und Blowern verhindern wiederum die Entstehung von Knoten und Filz.
Die vorbeugende Hundepflege bringt mehrere Vorteile mit sich. Sie ist:
- schneller
- einfacher
- angenehmer
- schonender
- günstiger
Brauchst du lediglich fünf bis zehn Minuten, fällt die Zeitfrage weg. Denn dieser Aufwand ist auch noch an hektischen Tagen möglich.
Belohne jeden Fortschritt
Dein Hund hat sich eine Kralle abschneiden lassen, ohne wegzuziehen? Super! Das verdient ein ruhiges Lob. Du konntest eine Minute bürsten, ohne, dass dein Vierbeiner in die Bürste gebissen hat? Das schreit nach Lob, Leckerli und Streicheleinheiten.
Bei der Pflege stillzuhalten und sich die nötigen Handgriffe gefallen zu lassen, ist ein Lernprozess. Genauso solltest du ihn auch behandeln und die Fortschritte belohnen.
Geh kleinschrittig vor
Meine Hündin Mary hatte ein enormes Problem mit dem Krallenschneiden. Sie hasste es nicht nur. Sie hatte davor extreme Panik. Sie zitterte, wehrte sich wie eine Wahnsinnige und hechelte hektisch, bis ihre Zunge dunkelrot wurde und bedenklich anschwoll.
Ihre Krallen zu schneiden war der blanke Horror für sie, für mich und für den dringend nötigen Helfer. Mit viel Geduld schaffte ich es schließlich, dass ich relativ problemlos eine Kralle schneiden konnte. Und genau an dieser Stelle machte ich einen wirklich bescheuerten Fehler.
Anstatt eine Kralle zu schneiden, Mary zu loben und den Erfolg zu feiern, war ich erpicht darauf, alle Krallen auf einmal zu schneiden. Das Ergebnis: Mein armer Hund regte sich wieder auf, wehrte sich und ich hatte wieder die gleiche dumme Tortur kreiert wie zuvor.
Eines unauffälligen Tages beschloss ich aber genau das: Ich schneide eine Kralle und gut ist für heute. Und siehe da: Bei einer Kralle hatte sie keine Zeit sich in die Panik zu steigern. Ein Helfer war nicht mehr nötig. Mit der Zeit blieb sie sogar so entspannt dabei, dass ich zwei Krallen pro Tag schaffte. Dann eine ganze Pfote und schließlich alle Krallen auf einmal.
Kleinschrittig vorzugehen, wirkt erst einmal aufwendiger. Es mag auch albern klingen. In der Praxis ist es aber deutlich entspannter, führt schneller und sicherer zum Erfolg.
Regt sich dein Hund nach zwei oder drei Minuten beim Bürsten auf und fängt an zu zappeln? Mach noch ein paar Bürstenstriche, lob deinen Vierbeiner und beende die Pflege für heute. Steigere die Dauer allmählich.
Pflege täglich
Tägliches Bürsten und Zähneputzen macht die Pflege zur festen Routine. Für dich und für deinen Hund.
- der Aufwand ist deutlich geringer
- du bist in wenigen Minuten fertig
- Veränderungen, Parasiten und andere Probleme fallen sofort auf
- du läufst nicht Gefahr, Bürsten und Co. zu vergessen, sobald es eine feste Gewohnheit ist
- die Hundepflege wird zum entspannenden Ritual
Bereits nach drei Tagen ist die tägliche Pflege normal. Nach circa 66 Tagen ist sie eine automatische Gewohnheit, über die du nicht mehr nachdenken musst.
Lass dich individuell beraten
Manche Hundehalter wundern sich darüber, dass ihr Hund das Bürsten hasst. Verwunderlich ist dieser Hass allerdings nicht, wenn eine zu harte Bürste gewählt wird, die über die Haut kratzt oder es bei jedem Strich ziept und zerrt.
Für dich kann es wiederum anstrengend und frustrierend sein, wenn du trotz aller Versuche kaum vorankommst.
Besser: Lass dich individuell und professionell beraten. Die besten Anlaufstellen dafür sind Züchter deiner Rasse, Groomer und Aussteller. Sie können dir nicht nur die richtige Ausstattung empfehlen, sondern dir auch das richtige Vorgehen zeigen.
Investier in das richtige Pflege-Equipment
Wie deine Ausstattung für deinen Hund aussehen sollte, hängt von der Fellart ab. Bei der Krallenschere entscheidet die Stärke der Krallen. Bei der Zahnpflege, womit dein Hund und du am besten zurechtkommen.
Empfehlungen anderer Hundehalter und professioneller Hundefriseure sind bei der Auswahl wiederum gute Berater.
Gestalte die Pflege angenehm und einfach für euch beide
Wann immer aufkommt: „Ich habe keine Zeit dafür“, ist nicht wirklich reeller Zeitmangel das Problem. Es ist fehlende Lust, jetzt nochmal aufzustehen, das Pflege-Zeug zu holen und anstatt gemütlich fernzusehen, auf dem Boden zu hocken.
Besser und effizienter: Macht es euch bequem. Schaust du abends fern? Leg dir eine Bürste griffbereit und integriere die Pflege ins Kuscheln und Entspannen. Je weniger Aufwand du betreiben musst und umso leichter es ist, einfach loszulegen, desto schneller entwickelt sich daraus ein Ritual.
Putzt du dir abends die Zähne? Putz die Zähne deines Hundes direkt davor. Du integrierst die Hundepflege damit ganz simpel in deinen Alltag und musst dich nicht dazu überwinden.
Hat dein Hund Scherfell? Es kurz zu halten, verringert den nötigen Aufwand zusätzlich. Neigt das Fell deines Vierbeiners gerade zum Filzen? Darauf abgestimmtes Hundeshampoo und ein entsprechender Conditioner schaffen Abhilfe.
Probleme lassen sich durch die passenden Mittel und Maßnahmen lösen und die Pflege deutlich angenehmer für dich und deinen Hund gestalten.
Hundepflege leicht gemacht: leg einfach los
In kleinen Schritten vorzugehen, jeden Tag ein paar Minuten zu investieren und die Hundepflege für dich und deinen Vierbeiner angenehm zu gestalten, ist die beste Basis.
Du musst nur noch loslegen. Selbst, wenn dein Hund aktuell die Bürste hasst, kannst du die Pflege neu aufbauen. Mit Geduld, in kleinen Schritten und als Ritual werden Bürsten & Co. für euch beide schon bald zum gesunden Ritual.

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