Der Alltag steckt voller Gefahren für Hunde. Giftköder, aggressive Artgenossen, Parasiten und Krankheiten gehören dazu. Während diese aber allgemein bekannt sind, finden sich deutlich mehr unterschätzte Gefahrenquellen für Hunde. Oftmals fallen diese erst auf, wenn es zu spät ist. Unsere umfassende Liste der Risiken für Hunde hilft dir und deinem Vierbeiner dabei, sie zu vermeiden.
- Unterschätzte und unbekannte Risiken für Hunde
- Wenn es wirklich so gefährlich ist, warum weiß ich nichts davon?
- Gefahr 1: Anbinden ohne Aufsicht
- Gefahr 2: Andere Tiere
- Gefahr 3: Aufenthalt im Auto
- Gefahr 4: Fehlende Pflege und Pflegefehler
- Gefahr 5: Felder, Garten, Gras und Getreide
- Gefahr 6: Frühjahr
- Gefahr 7: Giftstoffe im Haushalt
- Gefahr 8: Herbst
- Gefahr 9: Hundewiesen
- Gefahr 10: Jagen
- Gefahr 11: Kabel
- Gefahr 12: Kastrationen
- Gefahr 13: Kaukram und Knochen
- Gefahr 14: Lebensmittel
- Gefahr 15: Leinenlos laufen
- Gefahr 16: Mäuse, Kröten und Co.
- Gefahr 17: Pflanzen
- Gefahr 18: Schwimmen in Seen und Meer
- Gefahr 19: Sommer
- Gefahr 20: Stark frequentierte Gassistrecken
- Gefahr 21: Stöckchen und Spielzeuge
- Gefahr 22: Wälzen in Aas, Kot und Co.
- Gefahr 23: Winter
- Gesunde Vorsicht, anstatt Übervorsicht
Unterschätzte und unbekannte Risiken für Hunde
„Hätte ich das doch nur gewusst!“ – ist dein Hund bereits verletzt, krank oder Schlimmeres, erscheint plötzlich vieles glasklar. In einigen Fällen kann die Ursache dafür aber weiterhin schockierend sein, weil sie noch nie bedacht wurde oder harmlos erschien.
Willst du Gefahren für deinen Sofawolf vermeiden, bevor sie zum Problem geworden sind? Die umfassende Liste unterschätzter Risiken für Hunde hilft dir dabei.
Wenn es wirklich so gefährlich ist, warum weiß ich nichts davon?
Wie viele Hunde sterben jährlich an Giftködern? Wie viele werden ausgesetzt, überfahren, erliegen einem Hitzschlag oder erfrieren?
Beißt ein Hund einen Menschen, wird das publik gemacht. Für gewöhnlich läuft es bei schweren Fällen so lange durch die Medien, bis es von einer anderen Story abgelöst wird. Stirbt der 93ste Hund an den Folgen menschlicher Fahrlässigkeit oder einer weithin unterschätzten Gefahr, entstehen daraus hingegen keine Schlagzeilen.
Vieles kann auf dich also harmloser wirken als es ist. Offizielle Zahlen fehlen sogar zu überfahrenen Haustieren oder Hunden und Katzen, die von Jägern erschossen werden. Dabei sollten sich diese einfach erfassen lassen.
Verlass dich also nicht darauf, dass etwas sicher ist, nur, weil du bisher keine Statistik kennst.
Gefahr 1: Anbinden ohne Aufsicht
Nur mal schnell in den Supermarkt huschen, eine Zeitung oder Brötchen holen – in kleinen Ortschaften in denen jeder jeden kennt, mag das bis heute sicher sein. An anderen Orten bringt das Anbinden ohne Aufsicht eine ganze Reihe an Gefahren mit sich. Verletzungen, Vergiftungen und sogar Diebstahl sind keine Seltenheiten.
Gefahr 2: Andere Tiere
Bei Weitem nicht alle Hunde sind Artgenossen freundlich gesinnt. Und längst nicht alle Halter führen ihre Hunde vorausschauend und sicher. Abgesehen davon können auch Katzen, Waschbären, Wildschweine, Füchse, Schafe, Rinder und Pferde zu Gefahren werden, wenn du deinen Hund zu nah an sie heranlässt.
Bisse und Kratzer bis hin zu Tritten und Tottrampeln gehören zu den potenziellen Gefahren, die immer wieder unterschätzt werden.
Gefahr 3: Aufenthalt im Auto
„Ich bin ja nur kurz weg!“ – trotz zunehmender Aufklärung werden im Sommer weiterhin Hunde aus Autos befreit. Nicht immer überleben sie den Aufenthalt im glühend heißen Innenraum. Neben den Befreiungsaktionen, die dann zumindest den Einsatzkräften bekannt sind, liegt die Dunkelziffer noch deutlich höher.
Schließlich gibt keiner freiwillig zu, wenn er für den Tod des eigenen Hundes verantwortlich ist.
Hinzu kommt, dass das Auto nicht nur im Sommer zur Lebensgefahr wird. Zwischen Weihnachten und Silvester werden jährlich Hunde in Autos gelassen, weil sie beim Familienessen oder der Party nicht willkommen sind. Unterkühlungen, Erfrierungen und Kältetod sind die Risiken, die dabei unterschätzt werden.
Zusätzlich kann der Hund vor Frust und Langeweile das Innenleben des Autos zerlegen. Was für Menschen kostspielig und ärgerlich ist, kann beim Fressen von Bezügen und Füllmaterial beim Hund zum Darmverschluss und damit zum Tode führen.
Gefahr 4: Fehlende Pflege und Pflegefehler
„Der Hund hasst bürsten, deswegen haben wir es schleifen lassen…“ – Knoten, Filz, eingewachsene Krallen, unbemerkt vor sich hin schwelende Abszesse sowie Madenbefall sind nicht so selten, wie du glauben möchtest.
Sie betreffen zudem bei Weitem nicht nur Hunde, die ausgesetzt wurden, entlaufen sind oder einer Hoarding-Situation entstammen.
Gefahr 5: Felder, Garten, Gras und Getreide
Schon mal von Grannen gehört? Ich hasse diese Dinger noch mehr als Zecken. Aus diesem Grund mache ich mittlerweile einen großen Bogen um Getreidefelder. Mittlerweile.
Denn früher war ich mir der Gefahr nicht bewusst und nutzte die Feldwege wie gewohnt, bis meine Hündin Grannen im Ohr hatte, bei der nötigen OP zur Entfernung fast verstarb und im Anschluss taub war.
Neben Getreide, Gräsern und Giftpflanzen lauern noch zahlreiche weitere Gefahren im Garten und im Freien.
Gefahr 6: Frühjahr
Frühjahrsblüher schießen aus der Erde – und sind giftig. Dünger werden vielerorts eingesetzt – und sind giftig. So manche Wildtiere machen sich wieder aktiv auf die Futtersuche und sind nach der kalten Jahreszeit sind nicht alle von ihnen gut gelaunt.
Gefahren für Hunde im Frühjahr werden häufig unterschätzt, weil Menschen die Jahreszeit gefällt und der Fokus auf dem Schönen liegt.
Gefahr 7: Giftstoffe im Haushalt
Putzmittel, Medikamente, aber auch Zahnpasta und Lebensmittel sind potenzielle Gefahren. Eine ausführliche Liste der Giftstoffe im Haushalt findest du selbstverständlich bei PunkRockPudel.
Vergiss zudem die Zimmerpflanzen nicht. Das dekorative Grün ist eine Wohltat für die Augen und verbessert das Raumklima, kann allerdings auch tödliche Toxine enthalten.
Gefahr 8: Herbst
Buntes Laub, Kastanien und Eicheln fallen, die Vögel ziehen in ihre Winterquartiere – zwischen Sommer und Winter gibt es einiges zu entdecken. Allerdings sind Gefahren für Hunde im Herbst ebenfalls zahlreich und beginnen unter anderem bei den Eicheln und Kastanien.
Gefahr 9: Hundewiesen
Für Parasiten sind Hundewiesen und stark frequentierte Gassistrecken ein wahres Buffet. Krankheitserreger breiten sich schneller aus und auf die Verträglichkeit der Artgenossen ist nicht immer Verlass. Geh in Freilaufgebieten und beim Besuch der Hundewiese also vorsichtig vor.
Gefahr 10: Jagen
Ein Nachbar fuhr regelmäßig mit seinem Dobermann in ein abgelegenes Gebiet und ließ seinen Hund dort Rehe jagen. Eine Familie verzichtete komplett darauf, ihren Hund zu erziehen oder mit einer Leine auszustatten. Er verschwand täglich im Wald und tauchte blutverschmiert wieder auf. Unterwegs verstümmelte er Igel.
Eine Bekannte weiß sehr genau, dass ihre Hunde Katzen jagen und töten wollen, dennoch laufen die Hunde immer wieder ohne Leine.
Für die „Beute“ der Hunde ist das bereits furchtbar. Selbst wenn die Hunde sie nie erwischen, können sie vor Autos oder in andere gefährliche Situationen getrieben werden oder auch an den Folgen der Panik versterben.
Für die Hunde selbst ist es gefährlich, denn auch andere Tiere können wehrhaft sein. Jagen sie ihre Beute über die Straße, landet eventuell der Hund unter den Rädern. Aber selbst bei kleinen Jagden – wie dem Mäuseln – bestehen Risiken.
Buddelt dein Hund Mäuse aus und tötet oder frisst sie, kannst du dir ganz sicher sein, dass die Maus frei von Krankheiten, Parasiten und Gift war?
Hinzu kommen Jäger. Nicht nur, dass sie tatsächlich versehentlich einen Hund mit Wild verwechseln könnten. Betrachten sie deinen Vierbeiner als Gefahr für Rehe und Co., können sie bewusst und absichtlich erschießen. Jährlich sterben tausende von Hunden und Katzen auf diese Weise.
Gefahr 11: Kabel
Von Feld, Wald und Wiese direkt wieder in den Haushalt: Zur Absicherung der Wohnung gehört mehr als das Wegstellen zerbrechlicher Gegenstände. Was bei Kaninchen und Meerschweinchen zur absoluten Grundabsicherung gehört, wird beim Hund häufig vergessen. Dabei kauen auch diese Vierbeiner Stromkabel an.
Der Strom als Gefahr ist offensichtlich. Drähte und Isolierung können jedoch ebenfalls zu Verletzungen und zu lebensbedrohlichen Zuständen führen, wenn Stücke davon verschluckt werden.
Gefahr 12: Kastrationen
Kastrationen sind manchmal unumgänglich. Beispielsweise, wenn bereits krankhafte Veränderungen bestehen oder dein Hund jährlich extrem unter den Hormonen leidet und andere Mittel und Maßnahmen versagen. Die chirurgischen Eingriffe und die Veränderungen des Hormonhaushalts bringen allerdings zahlreiche Nebenwirkungen und Gefahren mit sich, über die Tierärzte selten aufklären.
Informier dich daher vorher ausführlich über die möglichen Folgen wie Inkontinenz, Depressionen und die Auswirkungen auf die Muskulatur und den gesamten Bewegungsapparat.
Gefahr 13: Kaukram und Knochen
Hast du schon einmal auf den Verpackungen von Kauknochen und Co. gelesen, dass du die Artikel nur unter Aufsicht geben sollst? Ich habe das nie ernst genommen. Auch Wadenbeinknochen und Schinkenknochen hielt ich für unbedenklich und sicher. Schließlich waren die doch extra für Hunde aufbereitet!
Dann kam Mathilda und mit ihr der erste Hund, der mich eines Besseren belehrte. Zwischen steckengebliebenen Kaustangen, eingeklemmten Zungen und geschluckten Knochenstücken, die aussahen wie Speerspitzen, gibt es Kaukram nur noch unter Aufsicht und selbst dann ausschließlich wirklich sichere Dinge.
Ich kam dennoch gut davon. Markknochen, die über den Kiefer gerutscht sind und aufgesägt werden müssen, Knochenstücke, die den Hund von innen aufspießen oder aufschlitzen und Kaustangen, die weder in den Magen rutschen noch allein hochgewürgt werden können – die Liste der Gefahren ist lang.
Gefahr 14: Lebensmittel
Was für den Menschen unbedenklich oder sogar gesund ist, kann für Hunde gefährlich bis tödlich sein. Eine umfassende Liste hilft dir dabei, den Überblick zu bewahren. Du findest sie unter 44 für Hunde giftige Lebensmittel und mehr.
Gefahr 15: Leinenlos laufen
Den Hund ohne Leine laufen zu lassen, hat sich zu einem gefährlichen Trend entwickelt. An der Straße, mitten in der Großstadt, im Einkaufszentrum, in Bereichen mit Wildtieren oder in Wohngebieten mit zahlreichen Freigängerkatzen – wenn der Hund ohne Rücksicht auf die Umgebung und ohne Bewusstsein für die Gefahren unbedingt freilaufen muss, ist das nicht nur für den Vierbeiner selbst gefährlich.
Oftmals ergibt das leinenlose Laufen noch nicht einmal Sinn, weil, der Hund ohnehin im Fuß gehen soll oder ständig zurückgerufen werden muss.
Gefahr 16: Mäuse, Kröten und Co.
Bist du dir sicher, dass die ausgebuddelte Maus nicht zuvor Gift aufgenommen hat? Dass die erbeutete Ratte nicht ohnehin in der nächsten Zeit an einer Krankheit gestorben wäre? Wusstest du, dass Erdkröten für Hunde toxische Substanzen bilden? Oder, dass bereits das Lecken an Schnecken tödlich enden kann?
Die kleinen, unscheinbaren Tiere stellen echte und oftmals unterschätzte Gefahren für deinen Hund dar.
Gefahr 17: Pflanzen
Im Wohnzimmer und im eigenen Garten wollen wir eher nicht, dass sich der Hund an den Gewächsen vergreift. Wie steht es aber im Freilauf in einem Park, Naherholungsgebiet oder am Feldrand? Viele haben hier nicht auf dem Schirm, dass giftige Pflanzen, Pestizide und Rückstände anderer Verunreinigungen gefährlich für den Hund werden können.
Gefahr 18: Schwimmen in Seen und Meer
Schwimmen und Baden sind wunderbare Beschäftigungen im Sommer. Komplett ohne Risiken ist das kühle Nass jedoch nicht. Strömungen, Blaualgen, Meersalzvergiftungen und Wasserrute sind nur wenige der Gefahren, die in Gewässern auf deinen Hund lauern.
Zudem können nicht alle Hunde schwimmen.
Gefahr 19: Sommer
Sommer, Sonne, Hitzestress – Hunde sind im Sommer schon allein durch die Temperaturen großen Belastungen ausgesetzt. Dazu kann in der Eiscreme das für die Vierbeiner toxische Xylit stecken, Sonnenbrand entstehen oder beim Baden tauchen Gefahren auf.
Gefahr 20: Stark frequentierte Gassistrecken
Was soll auf Gassistrecken schon auf dich und deinen Hund lauern? Vor allem auf stark frequentierten Wegen, die schließlich von allen genutzt werden?
Für Flöhe, Zecken und Co. sind diese Runden eine Art Buffett am Fließband. Zugleich finden sich hier höhere Konzentrationen an Krankheitserregern.
Hundehasser werden von Sammelpunkten für Hunde und Halter ebenfalls angezogen. Immerhin stehen die Chancen hier gut, dass Giftköder aufgenommen werden.
Gefahr 21: Stöckchen und Spielzeuge
Stöckchen zu werfen, bedeutet Lebensgefahr für deinen Hund. Aber auch manche explizit für Hunde entwickelten Spielzeuge bergen Sicherheitsgefahren. Daher ist immer genaues Hinsehen gefragt, wenn du Spielzeuge auswählst und sie deinem Hund überlässt.
Gefahr 22: Wälzen in Aas, Kot und Co.
Hunde wälzen sich liebend gerne in stinkenden Hinterlassenschaften. Obwohl es für sie durchaus einen Sinn ergibt, gehen damit oftmals ungeahnte Gefahren einher. Das Suhlen in Unrat ist an sich noch nicht problematisch. Bekommt dein Hund allerdings Aas oder Kot ins Maul oder putzt sich im Anschluss, gelangen dabei auch Toxine in seinen Organismus.
Gleiches gilt, wenn dein Hund Kot frisst. Ganz zu schweigen davon, dass er auch Parasiten wie Giardien oder Wurmeier dabei aufnehmen kann.
Gefahr 23: Winter
Jede Jahreszeit hält besondere Herausforderungen bereit. Im Winter gehört dazu jedoch mehr als die Kälte und Schneegastritis. Gefahren für Hunde im Winter erstrecken sich beispielsweise auch auf die Sichtbarkeit, Streusalz, Erfrierungen und die trockene Heizungsluft.
Gesunde Vorsicht, anstatt Übervorsicht
Die geballte Ladung unterschätzter Gefahren vor Augen zu haben, kann Angst erzeugen. Das Wissen sollte dich allerdings nicht davon abhalten, mit deinem Hund Spaß zu haben, Neues zu entdecken und dich sicher zu fühlen.
Indem du bewusst Risiken vorbeugst, vermeidest du lediglich Unfälle, Panik und Verletzungen oder Krankheiten.

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