Stöckchen werfen für den Hund? Lebensgefahr!

Unterwegs Stöckchenwerfen mit dem Hund zu spielen, war lange Zeit normal und beliebt. Dabei ist das fliegende Holz für die Vierbeiner aus mehreren Gründen lebensgefährlich. Warum du nie Zweige oder Äste werfen solltest und welche Alternativen es gibt, erfährst du bei PunkRockPudel.

  1. Stöckchen werfen als Gefahr oft unterschätzt
  2. Ich habe mir nie etwas beim Stöckchenwerfen gedacht
  3. Gefahren durch das Stöckchenwerfen für den Hund
  4. Alternativen zum Stöckchen werfen

Stöckchen werfen als Gefahr oft unterschätzt

Dorle und ich bummelten wie immer am Feldrand auf dem Weg zum See entlang. Okay, ich bummelte, während Dorle fröhlich hier schnupperte und da buddelte. Schwanzwedelnd stöberte sie wie immer im Gebüsch herum und wie immer tauchte sie schließlich mit einem Stock auf.

Ich warf ihn. Sie rannte wie der Wind und brachte ihn wieder. Alles wie immer. Am See angekommen, ging sie wie immer eine Runde schwimmen. Jagte vergeblich Fische und schüttelte sich mal wieder direkt neben mir. Damit ich wenigstens frisch geduscht war.

Alles wie immer. Bis sie anfing, zu husten und zu würgen.

Wer weiß, dachte ich mir noch. Vielleicht etwas Seewasser in die falsche Röhre bekommen. Vielleicht auch Haare im Hals oder ein Blatt. Es reicht ja schon ein Grashalm, der kitzelt und nervt.

Stunden später wurde das Husten und Röcheln schlimmer. Sämtliche Kontrollen des Mauls brachten keinen Aufschluss. Dorle wurde unruhig. Etwas stimmte ganz offensichtlich nicht.

Weitere Stunden später wurde Dorle ein zehn Zentimeter langer Holzsplitter aus Luft- und Speiseröhre operiert. Er hatte sie unbemerkt von innen aufgespießt. Ihr Leben hing am seidenen Faden.

Ich habe mir nie etwas beim Stöckchenwerfen gedacht

Wie so viele andere auch, habe ich mir nie etwas beim Stöckchen werfen für meine Hunde gedacht. Bis zu dem Unfall von Dorle hatte ich auch noch nie davon gehört, dass es gefährlich ist.

Erst in der Klinik, als ich zitternd um das Leben meines Hundes bangte, erzählten mir Tierärzte und Tierarzthelfer, wie häufig die Verletzungen auftreten.

Da war der Hund, der sich einen Stock durch den Gaumen gerammt hatte. Ein anderer, bei dem sich ein Stock zwischen Geschirr und Oberkörper verfangen und durch die Rippen in die Lunge gestochen hatte. Ein Vierbeiner hatte sich beim Sprung nach dem fliegenden Stock ein Auge ausgestochen. Bei einem weiteren waren die verschluckten Holzsplitter nicht aufgefallen, bis es zu spät war.

Bei all diesen Fällen und mehr gab es zwei Gemeinsamkeiten: Wir alle hatten die Gefahren durch Stöcke nicht gekannt oder unterschätzt und wir alle hatten uns darauf verlassen, dass es „wie immer schon gut gehen würde“.

Heute werde ich panisch und bekomme Schweißausbrüche, wenn ich andere Hundehalter Stöckchen werfen sehe.

Gefahren durch das Stöckchenwerfen für den Hund

Dorle ist mit dem Leben davongekommen. Eine lange Narbe am Hals erinnert noch heute daran, was passiert ist.

Hast du bisher selbst Stöckchen für deinen Hund geworfen, hast dir nichts dabei gedacht oder beobachtest andere Hundehalter dabei – behalte bitte folgende Risiken im Kopf:  

  • Fremdkörper
  • Giftstoffe
  • Parasiten
  • Schürf- und Schnittverletzungen
  • Splitter
  • Stichverletzungen

Steckt in dem Holz ein Nagel oder war es mit Draht umwickelt? Hunde kontrollieren Stöcke für gewöhnlich nicht darauf, ob sich in oder an ihnen gefährliche Fremdkörper befinden.

Das Gleiche gilt für Giftstoffe wie Pestizide oder in der Umwelt entsorgte Schadstoffe. Diese kommen leider nicht so selten vor, wie du es dir wünschst.

Wurde das Holz angepinkelt, befand sich neben (Tier-)Kot oder hat sich zuvor ein anderes Tier daran geschubbert, kannst du mit Insekten und Parasiten rechnen. Nicht alle davon sind harmlos. Schon gar nicht, wenn sie deinen Hund in die Schnauze stechen.

Schürf-, Schnitt- und Stichverletzungen durch das Stöckchenwerfen treten immer wieder auf. Davon sind nicht nur das Maul und das Gesicht betroffen. Kommt der Stock ungünstig auf, kann sich dein Hund ein Ende ebenso an jeder anderen Körperstelle in den Körper rammen.

Hinzu kommen Splitter und Holzstücke, die verschluckt werden und im Verdauungstrakt lebensgefährliche Zustände erzeugen können. Das Tückische daran ist in jedem Fall, dass die Holzteile beispielsweise auf Röntgenbildern nur schwer auffallen. Sind sie scharf, spitz oder beides, können sich in Speiseröhre, Magen oder Darm bohren und zum Tode führen.

Es reicht also aus, dass dein Hund beim Stöckchenwerfen einzelne Teile verschluckt. Aus eben diesem Grund solltest du deinem Vierbeiner Äste und Co. auch nicht zum Kauen zur Verfügung stellen.

Alternativen zum Stöckchen werfen

Unterwegs gefundene Stöcke sind praktisch. Sie liegen einfach herum, sind kostenlos und dürfen danach ebenfalls wieder liegenbleiben. Angesichts der Risiken solltest du von Anfang an genau das tun: Lass sie liegen.

Gewöhn deinem Hund gar nicht erst an, Zweige und Äste zu suchen. Wirf sie nicht, sondern nimm sie deinem Vierbeiner in jedem Fall ab.

Biete ihm stattdessen sichere Alternativen an. Dazu gehören:

  • Apportierspielzeuge aus Kautschuk
  • Bälle
  • Dummys
  • Wurfhölzer

Sie bieten mehr Sicherheit, sind besser sichtbar und lassen sich einfach transportieren.

Ein Anliegen von mir an dich: Warn andere ebenfalls davor, Stöcke für ihren Hund zu werfen. Vielen sind die Gefahren schlicht nicht bewusst oder sie wiegen sich in Sicherheit, weil ihren Vierbeinern bisher nichts passiert ist. Doch irgendwann ist immer das erste Mal.

Antwort

  1. Avatar von 23 unterschätzte Gefahren für Hunde – PunkrockPudel

    […] Stöckchen zu werfen, bedeutet Lebensgefahr für deinen Hund. Aber auch manche explizit für Hunde entwickelten Spielzeuge bergen Sicherheitsgefahren. Daher ist immer genaues Hinsehen gefragt, wenn du Spielzeuge auswählst und sie deinem Hund überlässt. […]

    Like

Hinterlasse einen Kommentar