Wie erkenne ich Flöhe beim Hund?

Dein Hund kratzt sich auffällig oder in der Umgebung haben neuerdings alle Vierbeiner Flöhe? Mit der richtigen Kontrolle stellst du einen Befall frühzeitig fest und kannst schnell handeln. Hier erfährst du, wie du richtig kontrollierst und was du als Erste Hilfe gegen die Parasiten unternehmen kannst.

  1. Verdacht auf Flöhe?
  2. Wie gefährlich ist ein Flohbefall beim Hund?
  3. Flöhe beim Hund erkennen
    1. Sichtkontrolle bei Flohbefall
    2. Hautkontrolle bei Flohbefall
    3. Ausbürsten und Auskämmen – die Krümelprobe
    4. Ist es Flohkot? Krümelprobe machen
    5. Baden
  4. Erste Hilfe bei Flohbefall
  5. Flöhe frühzeitig erkannt – Flöhe frühzeitig gebannt

Verdacht auf Flöhe?

Flöhe sind Ektoparasiten. Das bedeutet nichts anderes als das sie auf der Haut deines Hundes bleiben und im Gegensatz zu Würmern, Giardien und Co. nicht in den Körper eindringen.

Allerdings können die kleinen Blutsauger trotzdem reichlich Schaden anrichten. Einen Befall möglichst frühzeitig zu erkennen, ist aber nicht nur im Sinne deines Hundes.

Hatten die hartnäckigen Biester erst einmal Gelegenheit, sich in der Wohnung auszubreiten, kann die Bekämpfung Monate in Anspruch nehmen.

Mein Tipp: Flöhe fallen leider nicht sofort auf. Zudem reicht ein einzelnes Flohweibchen aus, um in kürzester Zeit ganze Kolonien entstehen zu lassen. Tägliches Bürsten und Sichtkontrollen helfen dir dabei, die Mistviecher schnell zu entdecken und zu beseitigen.

Wie gefährlich ist ein Flohbefall beim Hund?

Hat dein Hund ab und an einmal einen oder ein paar Flöhe, ist das in der Regel nicht tragisch. Komplett harmlos sind die Parasiten allerdings auch nicht. Mögliche Gefahren durch Flöhe sind:

  • allergische Reaktionen
  • Blutarmut
  • Eisenmangel
  • sekundäre Infektionen
  • Übertragung von Krankheitserregern

Je stärker ein Befall ist und umso länger er anhält, desto größer ist auch das Risiko für gesundheitliche Schäden.

Schon gewusst? Flöhe übertragen Würmer. Daher solltest du nach jedem Flohbefall eine Entwurmung bei deinem Hund durchführen.  

Flöhe beim Hund erkennen

Vor einigen Jahren sollte ich einen kleinen Kater aufnehmen. Mit gerade einmal 1,5 Kilogramm und fürchterlich unterversorgt, brauchte er dringend Hilfe. Bisher war er eine reine Wohnungskatze gewesen, aber leider bei Menschen gelandet, die ihn nicht einmal streichelten.

Vor mir hatten ihn bereits mehrere Leute auf dem Arm gehalten und „untersucht“. Jeder hatte mir versichert:

„Also, wenn er Flöhe hat, dann nur ganz wenige!“

Drei Stunden später hatte ich 176 Flöhe von ihm abgesammelt. Wie viele beim anschließenden Bad noch aus seinem Fell kamen, weiß ich nicht. Wo diese Armee an Parasiten überhaupt auf dem kleinen Körper gelebt hatte, kann ich mir bis heute ebenfalls nicht erklären.

Der Punkt ist: Flöhe fallen in dichtem Fell selbst in großer Anzahl nicht sofort auf. Daher solltest du deine Kontrollen in mehreren Schritten gestalten.

Sichtkontrolle bei Flohbefall

Kratzt sich dein Hund bereits auffällig? Schau genauer hin. Untersuch die Stellen, an denen es deinen Hund immer wieder juckt.

Flohkot, Rötungen, Stiche und die Flöhe selbst können dabei auffallen.

Kopf, Ohren, Nacken, Schwanzansatz und die Innenseite der Hinterbeine werden meist am stärksten befallen. Zur Sicherheit solltest du aber nicht nur auf die Bereiche achten, die zu jucken scheinen oder erfahrungsgemäß am schlimmsten dran sind. Kontrollier beim Streicheln am besten alles.

Hautkontrolle bei Flohbefall

Leicht durchs Fell zu fahren, reicht meist nicht zum Aufspüren von Flöhen aus. Sie tun Menschen auf der Jagd nach ihnen leider selten den Gefallen, sich zum Abfangen bereitzustellen.

Zieh daher bei der Sichtkontrolle Scheitel und untersuch nicht nur das Fell, sondern direkt die Haut.

Ausbürsten und Auskämmen – die Krümelprobe

Findest du bei der Kontrolle kleine Krümel? Bürste und käme deinen Hund gründlich aus. Leg dabei einen hellen Müllbeutel, Papier oder Zellstoff unter, um die Krümel aufzufangen.

Durch die Fellpflege steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du direkt einen aufgescheuchten Floh findest. Zudem hast du eine bessere Sicht auf Fell, Haut und juckende Bereiche.  

Mit dem folgenden Test bringen aber auch die schwarzen Krümel allein Aufschluss.

Ist es Flohkot? Krümelprobe machen

 Hast du dunkle, kleine Krümel aus dem Fell gekämmt, bist dir aber unsicher, ob es Flohkot ist? Die folgende Probe hilft dir bei der Unterscheidung.

  1. Gib ein paar Krümel auf ein weißes Blatt Papier.
  2. Falte das Papier darüber.
  3. Fahre mit Druck mit einem Messerrücken oder einem Lineal über das Papier.

Handelt es sich um Flohkot, zerdrückst und verschmierst du ihn dabei. Zu erkennen ist das an roten oder rostbraunen Schmieren.

Alternativ kannst du die Krümel auf feuchten Zellstoff geben und einige Minuten warten. Flohkot weicht auf und färbt den Zellstoff wiederum rot bis rostbraun.

Da es sich um altes, verdautes Blut handelt, ist der Unterschied zu Verschmutzungen nach dem Zerdrücken oder Aufweichen sehr einfach zu erkennen.

Baden

Du hast Flöhe oder Flohkot gefunden? Dann steht jetzt ein ausgiebiges Bad an. Ideal ist es, wenn du direkt Flohshampoo oder ein Mittel zum Lindern des Juckreizes verwendest. Ein mildes (Hunde-)Shampoo ist aber auch geeignet.

Schäum deinen Hund mehrfach gründlich ein und spül das Fell dazwischen immer wieder aus. Es gibt zwar keine Garantie dafür, dass du dabei alle Flöhe herausduschst, du befreist deinen Hund aber wenigstens von Flohkot und Eiern.  

Zudem fallen die Parasiten im nassen Fell und im Schaum des Shampoos oft deutlich einfacher auf und können leichter abgelesen werden.  

Erste Hilfe bei Flohbefall

Die guten Nachrichten: Hast du deinen Hund gründlich ausgebürstet und gebadet, hast du bereits wichtige Schritte der Ersten Hilfe geleistet.

Die schlechten Nachrichten: Das reicht nicht immer aus.

Um eventuell noch auf deinem Hund verbliebene Flöhe und einen Neubefall zu verhindern, sind weitere drei Schritte nötig.

  1. Töte verbliebene Flöhe auf deinem Hund. Gut geeignet ist hierfür das Medikament Capstar®. Bereits 15 bis 30 Minuten nach der Gabe der Tablette setzt die Wirkung ein. Wundere dich nicht, wenn sich dein Vierbeiner jetzt kratzt und zwickt. Die Flöhe vergiften sich, wenn sie das Blut deines Hundes trinken und „spielen danach verrückt“.
  2. Reinige die Umgebung gründlich. Hatte dein Hund bereits seit einigen Tagen unbemerkt Flöhe, finden sich in der Wohnung sehr wahrscheinlich Floheier. Aus diesen können auch Monate später noch Flöhe schlüpfen. Flöhe in der Wohnung zu bekämpfen, kann sich langwierig gestalten. Mit den passenden Tipps bekommst du den Befall allerdings schnell unter Kontrolle.
  3. Schütze deinen Hund mit einem Repellent. Ich bin kein Fan unnötiger und potenziell bedenklicher Chemie an meinen Hunden. Kommt es allerdings immer wieder zu einem Flohbefall, sind vorbeugende Maßnahmen gegen Flöhe sinnvoll.

Flöhe frühzeitig erkannt – Flöhe frühzeitig gebannt

Manche Hunde kratzen sich bereits bei einem einzelnen Floh wie irre. Andere lassen sich selbst dann nichts anmerken, wenn sie schon eine ganze Horde der Parasiten mit sich herumtragen.

Regelmäßige, gründliche Fellpflege und Kontrollen helfen dir in beiden Fällen dabei, Flöhe und andere Probleme frühzeitig zu erkennen. Je früher du Probleme bemerkst, desto geringer fällt der Aufwand für die Lösung aus.

Tägliches Bürsten wird zwar oft belächelt oder als übertrieben abgetan, ist aber die beste Voraussetzung dafür, die Entflohung von Hund und Umgebung so einfach wie möglich zu gestalten.

Antwort

  1. Avatar von Mein Hund hasst bürsten – was tun? – PunkrockPudel

    […] Auch, wenn es nicht immer ganz so weit kommt, bleibt unter verfilztem Fell vieles unentdeckt. Flöhe zu erkennen ist ebenso schwierig wie Zecken zu finden oder Hautveränderungen und Wunden […]

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