Warum verbuddeln Hunde ihr Futter? Ursachen und Beschäftigungsideen

Trockenfutter, trockener Pansen oder ein Schweineohr – hast du mal wieder eine Kaustange unter der Couchdecke oder unter dem Hundebett gefunden? Dann fragst du dich vielleicht zum wiederholten Male, warum Hunde ihr Fressen vergraben. Hier erhältst du die Antwort darauf!

  1. Hund vergräbt Futter – Gründe
    1. Wie ein Wolf – Verbuddeln aus Instinkt
    2. Zum Schutz vor Fressfeinden und für schlechte Zeiten
    3. Schmeckt nicht oder wird nicht vertragen
    4. Aus Spaß am Buddeln
  2. Hund verbuddelt Futter – soll ich es wegnehmen?
  3. Soll ich meinem Hund das Buddeln verbieten?
  4. Graben ermöglichen und Ersatz anbieten
  5. Finden Hunde vergrabenes Futter wieder?
  6. Was bedeutet es, wenn mein Hund etwas an oder unter mir verbuddelt?

Hund vergräbt Futter – Gründe

Wenn ein Hund Futter, Kauartikel oder Spielzeuge vergräbt, kann das verschiedene Ursachen haben. Instinkt und Rasse spielen beispielsweise entscheidende Rollen, sind aber bei Weitem nicht die einzigen möglichen Gründe.

Schauen wir uns die potenziellen Auslöser einmal genauer an:

Wie ein Wolf – Verbuddeln aus Instinkt

Hunde sind keine Wölfe. Während sich Wölfe durch natürliche Evolution an ihre Umwelt angepasst haben, sind Hunde durch Zucht menschengemacht. Direkte Vergleiche zwischen Wolf und Hund hinken daher oftmals.

Vollkommen abstreiten lässt sich die Verwandtschaft allerdings auch nicht. Einige Instinkte, wie beispielsweise das Buddeln nach Schätzen oder das Vergraben von Schätzen, sind erhalten geblieben. Bei einigen Rassen und Individuen stärker als bei anderen.

Zum Schutz vor Fressfeinden und für schlechte Zeiten

Das Verbuddeln von Futter, Kauartikeln, Plüschtieren und allem anderen, was dein Hund als wertvoll erachtet, dient oftmals dem Schutz der Schätze. Sie sollen vor Fressfeinden bewahrt werden.

Zwar ist es eher unwahrscheinlich, dass du deinem Hund den Ochsenziemer oder die gepuffte Schweinenase wegknabberst, aber wirklich sicher kann sich dein Vierbeiner eben nicht sein.

Das Bedürfnis nach Schutz tritt meist verstärkt auf, wenn mehrere Haustiere im gleichen Haushalt leben oder du deinem Hund Futter und Kauartikel wieder wegnimmst, wenn er damit nicht in kurzer Zeit fertig ist. Dein Hund lernt dabei, dass er es verstecken muss, weil er es ansonsten verliert.

Schmeckt nicht oder wird nicht vertragen

Manchmal verbuddeln Hunde Futter und Kauartikel, weil sie satt sind und sich den Rest für später aufheben möchten. Manchmal mögen Sie das Futter oder die Kaustange aber auch einfach nicht, wollen sie reifen lassen oder vertragen die Variante nicht.

Vergräbt dein Hund gelegentlich eine Kaustange oder das Futter, spricht das eher dafür, dass er in dem Moment satt ist. Verbuddelt er täglich oder immer das Gleiche, solltest du das Futter wechseln.

Aus Spaß am Buddeln

Graben macht Spaß, trainiert die Muskulatur und baut Anspannung ab. Vor allem das Buddeln in Erde oder Sand wird daher von vielen Hunden gerne verfolgt.

Er kann dabei einfach einem Hobby nachgehen, das ihm Freude bereitet oder schafft sich ein Ventil für Nervosität, Angst oder Aufregung.

Hund verbuddelt Futter – soll ich es wegnehmen?

Futter, Leckereien oder Spielzeuge zu verbuddeln ist weder ungewöhnlich noch in jedem Fall bedenklich. Es kann allerdings ärgerlich werden, wenn du dich über den merkwürdigen Geruch auf der Couch wunderst und schließlich das Stück Pansen in der Couchritze findest oder das Mobiliar durch das Kratzen Schaden nimmt.

Entfern daher Sachen, die dich stören oder die verderblich sind.

Das ist auch für die Verdauung deines Hundes wichtig, wenn er beispielsweise Fleisch oder Knochen im Garten vergräbt und sie halbverwest wieder ausbuddelt.

Soll ich meinem Hund das Buddeln verbieten?

Das kommt ganz darauf an. Richtet er dabei Schaden an oder bringt sich selbst in Gefahr?

Das Sofa oder Hundebett zu zerkratzen, ist ärgerlich. Gräbt er im Garten und verletzt sich dabei an den Pfoten oder buddelt er zwanghaft, bis die Ballen bluten, ist das schlichtweg gefährlich. In diesen Fällen solltest du deinem Hund das Buddeln verbieten.

Du kannst allerdings für Sicherheit von Mobiliar und Hund sorgen und dennoch das Buddel-Bedürfnis deines Vierbeiners befriedigen. Wie das funktioniert, erfährst du im nächsten Punkt.

Graben ermöglichen und Ersatz anbieten

Achte auch bei jedem Ersatz darauf, dass das Buddeln bei deinem Hund nicht zwanghaft wird. Ähnlich wie bei Bällchenspielen kann sich daraus förmlich eine Sucht entwickeln.

Kommt dein Vierbeiner aus der Puste und hört von allein auf oder lässt sich problemlos abrufen, ist das Graben und Kratzen jedoch normal, gesund und sogar ein gutes Training für den Körper.

  • Reservier eine Stelle im Garten: Muss das Beet sowieso umgegraben werden? Dann ist das eine wunderbare Gelegenheit für deinen Hund, sich auszuleben und dir erspart es zumindest einen Teil der Arbeit.
  • Biete einen Buddelkasten an: Ein einfacher, günstiger Sandkasten für Kinder oder eine Maurertuppe begrenzen den genehmigten Platz zum Graben und schont deine Pflanzen.
  • Nutze Kartons als Ersatz: Ein Karton, zerknülltes Papier und ein paar Leckerlies – schon hast du eine Buddelmöglichkeit für Haus und Wohnung. Der Vorteil für dich: Nachdem dein Hund den Karton zerrissen, zerkratzt und in Konfetti verwandelt hat, nimmt die Pappe im Recycling deutlich weniger Platz ein.  
  • Das Bällebad als Alternative: Bällebäder für Kinder machen nicht nur kleinen Zweibeinern Spaß. Sie sind günstig in der Anschaffung, einfach sauber zu halten und eignen sich zum Verstecken von Leckerlies und Spielzeugen. Zwar werden die Muskeln beim Graben darin deutlich weniger trainiert als bei Erde oder Sand oder beim Kratzen auf Pappe, sie sorgen dennoch für Abwechslung und fördern die Aktivität.
  • Dicke Schnüffelmatten und Puzzle: Dicke Schnüffelmatten und Intelligenzspielzeuge bedeuten zwar nicht direkt Graben und Buddeln, verlangen aber dennoch den Einsatz der Pfoten. Sie sind damit ein indirekter Ersatz und auch aus anderen Gründen eine gute Abwechslung für deinen Hund.  

Finden Hunde vergrabenes Futter wieder?

Der stark ausgeprägte Geruchssinn und das gute Gedächtnis kommen Hunden beim Wiederfinden ihrer Schätze zugute. Das bedeutet allerdings nicht, dass jeder Hund immer zu 100 Prozent alle vergrabenen Kostbarkeiten wiederfindet oder wiederfinden will.

Was bedeutet es, wenn mein Hund etwas an oder unter mir verbuddelt?

Dass er dir vertraut und seine Schätze bei dir in Sicherheit wägt. Es ist zwar nicht das angenehmste Gefühl der Welt, wenn dein Hund eine angesabberte Kaustange in deinem Haar verstecken will, während du schläfst oder dir verzweifelt etwas unter den Hintern schieben möchte, während du sitzt – aber es ist ein Beweis tiefen Vertrauens.

Antworten

  1. Avatar von 15 Beschäftigungsideen für deinen Hund im Herbst – PunkrockPudel

    […] Buddeln, Kratzen, Reißen, Fetzen, Graben – manchmal braucht hund einfach ein Ventil, um aufgestaute Energie abzulassen. […]

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  2. Avatar von Flöhe beim Hund bekämpfen und vorbeugen – so geht’s – PunkrockPudel

    […] Haus sind nicht immer einfach miteinander zu vereinbaren. Schlammpfoten, Hundehaare, Sabber und verbuddelte Schätze gehören in der Regel zum […]

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