Hund fährt Schlitten – was tun? Ursachen, Tipps und Behandlung

Dein Hund rutscht mit dem Po über den Boden und wirkt dabei, als würde er Schlittenfahren? Dahinter können sich mehrere Ursachen verbergen. Von einer Allergie bis hin zu Würmern ist vieles möglich. Hier erfährst du, wie du den Grund erkennst, behandelst und ihm beim nächsten Mal vorbeugen kannst.

Was bedeutet Schlittenfahren beim Hund?

Hast du einen Hund beim Schlittenfahren schon einmal beobachtet, ist der Vergleich klar: Es sieht aus, als würde er mit einem imaginären Schlitten über den Boden rutschen.

Er reibt dabei seinen Po oder genauer gesagt seinen Analbereich über mehr oder minder raue Oberflächen. Gern genutzt werden:

festgepackte Erde
Gras und Moos
Hundebetten
Polstermöbel
Teppiche

Hinter dem Verhalten stecken in der Regel:

Juckreiz
Fremdkörpergefühl
Druckgefühl

Warum fährt mein Hund Schlitten?

Ist die erste und wichtigste Frage, die du dir stellen musst. Die Ursache hinter dem Schlittenfahren beim Hund zu erkennen, ist die einzige Möglichkeit, sie zielgerichtet und sinnvoll zu behandeln. Mögliche Gründe reichen von Allergien über Analdrüsen bis zu Parasiten.

Was tun, wenn der Hund auf dem Po rutscht?

Schau dir den Hundepo genau an. Fallen dir Verschmutzungen, Fremdkörper, Rötungen oder Schwellungen auf, kannst du die Ursache bereits eingrenzen oder sogar sofort beheben. Gibt es auf den ersten Blick keine auffälligen Auslöser, ist weitere Ursachenforschung gefragt.

Was tun gegen Schlittenfahren beim Hund?

Zuerst musst du der Ursache auf den Grund gehen. Erst dann ist es möglich, das Problem gezielt zu behandeln. Bei Parasiten sind dafür andere Schritte nötig als bei einem Haar oder unverdautem Grashalm. Legen wir also los mit den Auslösern und dem richtigen Vorgehen:

Schlittenfahren beim Hund – Ursache finden

Ohne die Ursache für das Rutschen deines Hundes zu kennen, kannst du gar nichts machen. Schau also erst einmal genau hin oder such einen Tierarzt auf, wenn du keine eindeutigen Anzeichen findest.

Allergien als Ursache für das Schlittenfahren

Zecken, Flöhe, Milben, Pollen, Futtermittel und Shampoo oder sonstige Pflegemittel können Allergien auslösen. Der empfindliche Analbereich bleibt von dem Juckreiz nicht verschont.

Anzeichen und Symptome

anhaltender oder häufiger Juckreiz
kahle Stellen
Rötungen und Schwellungen
Unruhe
Verdauungsbeschwerden

Therapie

Die Therapie besteht aus drei Schritten:

Den Auslöser beziehungsweise die Allergene finden: Hast du in letzter Zeit etwas Neues im Leben deines Hundes eingeführt? Neues Futter, andere Leckerlis, beim Baden anderes Shampoo verwendet oder das Hundebett mit anderem Waschmittel gewaschen? Ist die Pollenbelastung gerade sehr hoch?
Allergene meiden: Sobald du herausgefunden hast, was die Allergie auslöst, gilt: Finger weg. Lassen sich die Allergene nicht vollständig meiden, weil es sich beispielsweise um Pollen handelt, geht es mit Schritt 3 weiter.
Antiallergika einsetzen: Neben einem Allergietest ist es deinem Tierarzt auch möglich, Antiallergika zu verschreiben und damit allergische Symptome zu lindern.

Analdrüsen

Die Analdrüsen sitzen beidseitig neben dem After. Die Positionen sind für gewöhnlich auf vier und acht Uhr. Sie produzieren ein öliges, stark riechendes Sekret. Dieses wird zunächst in den Analbeuteln gespeichert.

Beim Kotabsatz gelangt dieses Sekret aus den Analbeuteln über den Darm auf den Kot. Dieser Vorgang kann gestört werden, wodurch sich die Analbeutel nicht mehr leeren. Es kommt zu einem Stau und zu einer Entzündung.

Was im ersten Moment nicht allzu schlimm klingt, bedeutet für deinen Hund Juckreiz, Druck und extreme Schmerzen. Aus dem Stau und der Entzündung können Abszesse entstehen, die sich so verschlimmern, dass sie sogar durch die Haut nach außen durchbrechen.

Ein häufiger Risikofaktor ist fortlaufend weicher Kot oder anhaltender Durchfall.

Anzeichen und Symptome

Häufiges Belecken des Hinterns
Probleme beim Sitzen
Rötungen
Schmerzen beim Kotabsatz
Schwellungen

Therapie

Wenn es bereits zu einer Entzündung gekommen ist, solltest du keinesfalls alleine versuchen, die Analbeutel zu leeren. Ein Tierarzt muss entscheiden, ob das manuelle Leeren, Spülen und Medikamente ausreichen oder, ob die Analbeutel geöffnet werden müssen. Dabei handelt es sich um einen ambulanten, kleinen Eingriff. Er bringt in der Regel schnelle Linderung mit sich.

Parasiten

Beim Schlittenfahren ohne direkte Anzeichen für andere Beschwerden oder Probleme sind Parasiten naheliegende Auslöser. Hat dein Hund ansonsten keinen Juckreiz, ist eine Wurmkur angeraten.

Allerdings kommen nicht nur Würmer infrage. Auch Zecken, Milben und Flöhe können dafür sorgen, dass dein Hund Schlitten fährt.

Anzeichen und Symptome

Blähbauch
Erschöpfung
Haarverlust
Juckreiz
Mangelerscheinungen
Rötungen
Schuppenbildung
Verdauungsstörungen
Wurmsegmente im Kot

Die ersten Anzeichen für einen Wurmbefall sind nicht immer einfach zu erkennen. Appetitlosigkeit oder Heißhunger, Erbrechen, (blutiger) Durchfall oder Verstopfung, Gewichtsverlust und dennoch Blähbauch – die Endoparasiten machen sich auf vielen Wegen bemerkbar. Oder sie fallen lange Zeit nicht direkt auf.

Therapie

Wurmkur, Flohprophylaxe und eine genaue Untersuchung beim Tierarzt lassen lästige Parasiten und damit auch den Juckreiz am Hundepo verschwinden.

Schmutz

Ein Krümel getrockneter Kot, Schlamm oder verklebtes Fell können unangenehm ziepen oder ein Fremdkörpergefühl erzeugen. Dein Hund hat in diesem Fall keinen bedenklichen Juckreiz. Er versucht lediglich, sich den Po zu wischen.

Anzeichen und Symptome

Schmutz im Fell
Verschmutzungen auf der Haut
zusammengeklebte Fellhaare

Therapie

Genau hinzuschauen und den Po gründlich zu reinigen, reicht in der Regel aus. Hat dein Hund häufiger Rückstände am After oder im Fell? Dann beachte die folgenden zwei Tipps:

Stimmt die Ernährung?

Tritt immer wieder weicher Kot oder Durchfall auf, belastet das den Organismus und deutet auf unpassende Fütterung hin. Es stellt zudem einen Risikofaktor für verstopfte Analdrüsen dar.

Schaffe eine „Kackschneise“

Gerade bei Hunden mit langem und puscheligem Fell am Po geht öfter etwas „in die Hose“. In eingeweihten Hundehalterkreisen und unter Groomern ist das Freischneiden eines Pfads vom After nach unten auch als „Kackschneise“ bekannt. Diese Schneise erleichtert das Sauberhalten des Afterbereichs und verhindert, dass immer wieder Fell verklebt. Schlimmstenfalls kann dieses sogar den Kotabsatz behindern, wenn es nicht sofort auffällt. Diesem Problem beugst du durch das Freischneiden vor.

Fremdkörper im Kot oder am Po

Ein unverdauter Grashalm, ein langes Haar oder ein Stück Faden im Kot können dafür sorgen, dass dein Hund nicht den gesamten Kot absetzen kann und ein Fremdkörpergefühl am After hat. Ebenso wie beim Schmutz versucht er dann durch das Rutschen mit dem Hintern über den Boden, den Fremdkörper zu entfernen.

Dieser Effekt entsteht nicht nur, wenn sich der Fremdkörper im Kot befindet. Ein Zweig oder eine Klette im Fell reichen dafür ebenfalls aus.

Anzeichen und Symptome

Ein feines Haar, das aus dem After herausragt, fällt oftmals nicht sofort auf. Hier ist also genaues Hinsehen gefragt. Auch Fremdkörper wie Samen oder kleine, im Fell eingeschlossene Zweige sind nicht direkt sichtbar.

Es bleibt also nur das Schlittenfahren ohne auf den ersten Blick ersichtlichen Grund.

Therapie

Reinige den Po deines Hundes gründlich durch Abspülen. Bürste das Fell aus. Ragt ein Haar oder Halm aus dem After, zieh nicht daran! Hierbei besteht Schnittgefahr im Darm.

Du kannst den Fremdkörper abschneiden, damit er weniger stört. Löst er sich nicht beim nächsten Kotabsatz, such umgehend einen Tierarzt auf.

Risiken des Schlittenfahrens beim Hund

Menschen sind in der Regel nicht begeistert, wenn der Hund sich den Po auf dem Teppich oder gar auf der Couch abputzt. Verständlicherweise.

Allerdings ist das Verhalten nicht nur ärgerlich, sondern ein Alarmzeichen. Unabhängig von dem Grund für das Schlittenfahren beim Hund bringt fortgesetztes Rutschen einige Risiken mit sich.

Wundreiben: Teppichverbrennungen sind schmerzhaft. Wählt dein Hund für das Rutschen nicht nur den Teppich, sondern auch sehr raue Untergründe wie Kies oder Asphalt, kann er sich sogar blutig reiben. Entzündungen sind nicht weit entfernt.
Fell wird verklebt: War das Fell feucht oder mit Kot verschmiert, führt das Reiben beim Schlittenfahren deines Hundes oftmals zum Verkleben und Verfilzen. Fällt dir der Zustand nicht sofort auf, trocknet es an und wirkt in der Folge wie ein festes Pflaster auf dem After. Der Kotabsatz wird verhindert und es kann zu Rötungen, Entzündungen und erheblichen Schmerzen kommen.
Verletzungen: Schlittenfahren auf harten, sehr rauen Untergründen oder auf der Wiese, mit Fremdkörpern und Insekten, kann zu Verletzungen führen. Schnitte, Stiche und Schürfwunden treten auf. Zudem bleibt es selten beim Schlittenfahren und Beißen des Pos und der Oberschenkel kommen hinzu.

Nimm das Schlittenfahren deines Hundes daher immer sofort ernst und such die Ursache, damit du sie so schnell wie möglich beseitigen kannst.

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