Der Wunsch als Paar einen Hund anzuschaffen, kann viele Gründe haben. Worüber sich die meisten leider viel zu selten bewusst sind, sind die Folgen für die Beziehung und den Vierbeiner. Bevor ihr also ins Tierheim fahrt oder zum Züchter aufbrecht, solltet ihr einige Sachen klären. Euch selbst, aber auch dem Hund zuliebe.
Als Paar Hund anschaffen – Vorüberlegungen
Wenn einer oder beide Partner einen Hund adoptieren wollen, sollte vor der Anschaffung eine ganze Reihe von Fragen abgeklärt werden. Das mag im ersten Moment unnötig klingen, schließlich liebt ihr euch und würdet euren Vierbeiner ganz genauso lieben.
Die vorherige Klärung kommt jedoch euch allen zugute, denn ihr beugt damit späteren Problemen vor, spart euch Stress, Ärger und Streitigkeiten.
Falls ihr euch an dieser Stelle einredet, dass ihr das schon wuppt: Es gibt nicht nur haufenweise Trennungshunde, die auf der Strecke geblieben sind, weil die Liebe nicht gereicht hat. Es gibt auch haufenweise Beziehungen, die durch ein Haustier zerbrochen sind.
Lernt aus den Fehlern anderer und macht es besser!
Allergien, Ängste und Sauberkeitsvorstellungen
Testet vorher umfassend aus, ob einer von euch allergisch reagiert. Einen Hund anzuschaffen, um zwei Wochen später festzustellen, dass man selbst oder der Partner allergisch reagiert, ist dem Vierbeiner gegenüber nicht fair.
Neben Tests beim Arzt bieten sich mehrfache Besuche des Hundes an, um diesem Problem auf den Grund zu gehen.
Ähnlich verhält es sich bei Ängsten. So mancher wurde schon davon überrascht, dass er selbst oder der Partner Angst hat, mit einem Hund allein zu sein. Das gilt sogar bei Welpen. Beschäftigt euch also ausführlich mit Hunden und sammelt Erfahrungen, bevor ihr einen davon adoptiert.
Schaut euch ganz ehrlich und offen eure Einstellungen zur Sauberkeit und Ordnung an. Ist einer von euch deutlich penibler als der andere? Geratet ihr deswegen gelegentlich aneinander?
Mit einem Hund wird das nicht besser, sondern schlimmer. Hundehaare, Sabber, Pfotenabdrücke, Erbrochenes und Unfälle beim Erlernen der Stubenreinheit können für manche ein echtes Problem darstellen und für Frust sorgen.
Legt euch dafür einen Plan zurecht, denn ständige Streitigkeiten sind weder für die Beziehung zwischen euch noch für den Hund gut.
Das liebe Geld
Hunde sind vieles, aber nicht günstig. Anschaffung und Erstausstattung sind die geringsten Ausgaben. Versicherungen, Steuer, Futter, Tierarzt und gegebenenfalls Betreuung, Hundeschule oder Trainer kommen hinzu.
Schaut euch daher realistisch an, was ein Hund im bloßen Unterhalt kostet und wie schnell er teurer werden kann, wenn gesundheitlich etwas im Argen liegt.
Klärt zudem, wer was bezahlt. Wollt ihr alles durch 2 teilen? Übernimmt einer mehr, weil er mehr verdient? Bezahlt einer alles?
Seid euch zudem auch darüber bewusst, dass ein Hund kostet. Das bedeutet weniger Geld an anderen Stellen, sei es für den Lieferservice, den Urlaub oder das Shopping. Fragt euch also schon im Vorfeld, ob ihr diese Opfer bringen möchtet. Ist ein Partner dazu bereit und der andere nicht, führt das zu Konflikten.
Dein, mein oder unser?
Du willst einen Hund. Dein Partner hat keinen ausgesprochenen Hundewunsch, ist aber damit einverstanden. Besteht dieser Fall oder sind die Rollen vertauscht, solltet ihr klare Regeln aufstellen.
Füttern, Training zur Stubenreinheit, Gassigänge, Training, Betreuung organisieren – kümmert sich darum einer allein oder beteiligt sich der andere daran und wenn ja, in welcher Hinsicht?
Auch, wenn ihr euch einen gemeinsamen Hundewunsch erfüllt, solltet ihr die Aufgaben klar aufteilen. Die Regeln können sich während des Zusammenlebens mit dem Hund zwar ändern, am Anfang hilft der Plan allerdings und beugt Konflikten vor.
Hinzu kommt die Frage nach der rechtlichen Seite. Keiner möchte an eine Trennung denken. Doch Beziehungen können aus den unterschiedlichsten Gründen enden und selbst Scheidungen sind keine Seltenheit.
Klärt daher auch rechtlich, wem der Hund gehört. Wichtig sind dabei die folgenden Fragen und Faktoren:
- Wer unterschreibt den Kaufvertrag?
- Wer meldet den Hund bei der Steuer an?
- Wer meldet den Hund bei Tasso an?
- Wer ist bei der Versicherung als Halter angegeben?
- Wer steht als Halter in den Akten des Tierarztes?
Soll der Hund ganz klar deiner oder der deines Partners sein, sollte nur eine Person sich bei all diesen Stellen eintragen lassen. Das beugt selbst bei einer schwierigen Trennung Problemen vor. Schließlich gehen nicht alle Personen im Guten auseinander.
Möchtet ihr, dass es sich bei dem Vierbeiner auch rechtlich um euren Hund handelt, unterschreibt den Kaufvertrag gemeinsam und wechselt euch bei den anderen Anmeldungen ab.
Rassewunsch
Zwei Partner mit dem gleichen Rassewunsch sind eine Seltenheit. Oftmals geht die Vorstellung schon bei der Größe auseinander. Von der Optik Abstand zu nehmen und auf die wichtigen praktischen Faktoren zu achten, kann die Auswahl der möglichen Vierbeiner eingrenzen.
Was du allein und ihr gemeinsam bei der Rassewahl bedenken solltet, lässt sich am besten mit einigen Fragen klären:
- Welche Größe ist für beide haltbar?
Viele Männer tendieren noch immer dazu, größere Hunde zu bevorzugen. Wichtig ist aber, dass beide Partner den Hund problemlos halten und bei Bedarf auch tragen können. Hinzu kommen Betreuung, Platzbedarf in Auto und Wohnung.
- 2. Ein-Mann- oder Familien-Hund?
Es gibt Rassen, die sich stärker an eine Person binden beziehungsweise nur eine Bezugsperson haben. Das kann zu Enttäuschungen und Eifersucht führen, wenn ihr den Hund gemeinsam angeschafft habt – er von einem von euch aber nur bedingt etwas wissen will.
- 3. Was ist das Ziel mit dem Hund?
Begleitung bei Spaziergängen oder beim Joggen, Hundesport betreiben, Vorbereitung auf ein Kind oder einfach immer mit dabei? Es gibt viele Gründe, sich einen Hund anzuschaffen.
Für euch sollte klar sein, was ihr wollt. Jemand, der ernsthaft Hundesport betreiben möchte, benötigt eine andere Rasse als jemand, der einen relativ pflegeleichten Hund als ständigen und belastbaren Alltagsbegleiter will.
Klaffen die Ziele sehr weit auseinander, müsst ihr euch klar entscheiden. Gerade bei ambitionierten Zielen ohne vorherige Erfahrung ist es besser, erst einmal klein anzufangen. Helfer auf dem Hundeplatz zu werden und sich näher mit den Anforderungen zu befassen, hilft weiter.
Es gibt eine realistischere Vorstellung von den Anforderungen, die mit ernsthaftem oder zumindest regelmäßigem Hundesport einhergehen. Dieser ist wiederum für einige Gebrauchshunde entscheidend, damit sie Zuhause nicht die Wände hochgehen.
Hier geht es weiter mit Als Paar einen Hund anschaffen – darauf müsst ihr achten! Teil 2

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