Wie bereite ich mich wirklich auf einen Hund vor? 10 Tipps

Dich auf einen Hund umfassend und richtig vorzubereiten, ist nicht schwierig, erfordert aber etwas Geduld. Mit den folgenden Tipps hast du die beste Basis, um von nichts überrascht zu werden. Gleichzeitig räumen wir mit unnützen Punkten auf, die dich nur sinnlos Zeit und Geld kosten.

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  1. Auf einen Hund vorbereiten – Checkliste
    1. Praktische Erfahrungen sammeln
    2. Rassehund oder Mischling?
    3. Züchter, private Abgabe oder Tierschutz? Woher soll der Hund kommen?
    4. Versicherungen auswählen
    5. Über Anmeldung und Steuern informieren
    6. Sinnvolle Erstausstattung kaufen
    7. Tierärzte finden
    8. Betreuungsmöglichkeiten finden
    9. Einzug planen
    10. Wohnung hundesicher gestalten
  2. Extra-Tipp: Vermeide typische Fehler

Auf einen Hund vorbereiten – Checkliste

Ein Hund soll einziehen, so viel ist klar. Nach dieser Entscheidung gibt es jedoch reichlich Fragen zu beantworten und Aufgaben zu erledigen. Je mehr du davon im Vorfeld abhaken kannst, desto einfacher fällt der Einzug des Vierbeiners und die Gewöhnung an dein Leben als Hundehalter. Legen wir also los:

  1. Praktische Erfahrungen sammeln
  2. Rassehund oder Mischling?
  3. Züchter, private Abgabe oder Tierschutz? Woher soll der Hund kommen?
  4. Versicherungen auswählen
  5. Über Anmeldung und Steuern informieren
  6. Sinnvolle Erstausstattung kaufen
  7. Tierärzte finden
  8. Betreuungsmöglichkeiten finden
  9. Einzug planen
  10. Wohnung hundesicher gestalten

Praktische Erfahrungen sammeln

Bücher über die Ansprüche und verschiedenen Erziehungsmethoden von Hunden zu lesen, Videos anzuschauen und dich mit erfahrenen Hundehaltern zu unterhalten ist ein als theoretische Vorbereitung auf die Anschaffung eines Vierbeiners richtig und wichtig. Aber nicht genug.

Praktische Erfahrungen bringen dir mehr und können ausschlaggebend für die nächsten beiden Punkte sein. Dabei reicht es nicht aus, dass dein Kollege seinen Vierbeiner mit ins Büro bringt oder Freunde von dir Fellnasen haben. Stattdessen solltest du ohne eigenen Hund Hundeerfahrung sammeln – das ist auf vielen Wegen möglich und einfacher als gedacht.

Zudem kann es dir bei den nächsten Punkten helfen.

Rassehund oder Mischling?

Die einen behaupten, Mischlinge seien gesünder und langlebiger. Die anderen meinen, Rassehunde von einem guten Züchter sind die bessere Wahl. Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte.

In Hinblick auf die anzunehmende Größe und die Charaktereigenschaften sind Rassehunde verlässlicher. Mischlinge können hingegen interessante Aspekte mitbringen. Das Thema ist jedoch zum einen sehr komplex und zum anderen eine Frage der persönlichen Einstellung.

Züchter, private Abgabe oder Tierschutz? Woher soll der Hund kommen?

Ebenso wie bei der Diskussion über Rassehund vs. Mischling haben alle Optionen Vorteile und Nachteile.

Du solltest dich daher nicht von Vorteilen leiten lassen, sondern dich zunächst darüber informieren und dadurch die beste Entscheidung für dich treffen.

Hunde vom Züchter und Züchter selbst haben immer noch einen guten Ruf, obwohl dieser nicht immer gerechtfertigt ist.  

Hunde aus privater Abgabe werden bereits deutlich kritischer betrachtet und häufig wird davon ausgegangen, dass der Verkäufer lügt.

Bei Hunden aus dem Tierschutz raten sogar viele ab, denn angeblich haben alle Hunde aus Tierheim und Co. zahlreiche Baustellen.

Genau und kritisch hinsehen solltest du immer, wenn du einen Hund in dein Leben aufnimmst.

Versicherungen auswählen

Hundehalter-Haftpflichtversicherung, OP-Versicherung, Krankenversicherung – mittlerweile finden sich zahlreiche Anbieter und unterschiedliche Policen. Das Vergleichen lohnt sich daher.

Zusätzlich solltest du dich an den Erfahrungen und der Zufriedenheit anderer Kunden orientieren und weitere Absicherungen schaffen. Denn es kommt leider nicht selten vor, dass Behandlungen trotz vorhandener Abdeckung nicht übernommen werden oder bei der ersten größeren Aufwendung eine Kündigung erfolgt.

Über Anmeldung und Steuern informieren

Die Anmeldung bei Gemeinde oder Stadt ist unterschiedlichen Anforderungen unterworfen. Bei einigen hast du länger Zeit als bei anderen. Bei manchen fallen die Steuern sehr gering aus, bei anderen sind sie exorbitant hoch.

Zusätzlich solltest du dich vor der Anschaffung eines Hundes über die Bestimmungen informieren.

In manchen Bundesländern oder Gemeinden gelten besondere Regelungen, in anderen sind bestimmte Rassen oder auch nur Hunde mit einem bestimmten Gewicht oder einer bestimmten Schulterhöhe ausgeschlossen oder zumindest mit Auflagen belegt.

Auch die Leinenpflicht und gegebenenfalls Versicherungspflicht musst du vor der Anschaffung in Erfahrung bringen.

Sinnvolle Erstausstattung kaufen

Bei Einzug eines Hundes wird in Hinblick auf die Ausstattung gerne übertrieben und andererseits einiges nicht gekauft, was wirklich sinnvoll wäre. Schauen wir also einmal darauf, was du brauchst und worauf du zumindest am Anfang getrost verzichten kannst:

  1. Halsband, Geschirr, Leine: Diese Ausstattung ist unverzichtbar und sollte passen, wie angegossen. Dabei brauchst du nicht 93 Ausführungen, sondern nur jeweils eine, mit der eine wirkliche und verlässliche Sicherung möglich ist.
  2. Futter und Näpfe: Verwende am Anfang das vertraute Futter und Näpfe, die gewohnt sind. Langfristig sind Glas und glasierte Keramik oder Porzellan gut geeignet. Diese Materialien sind einfach zu reinigen, langlebig und geben weder schädigende Stoffe noch unangenehmen Geschmack ab. Daher werden sie von vielen Hunden im Vergleich zu Plastik und Metall bevorzugt.
  3. Schlafplatz: Kudde, Flocke, Schlafhöhle, Decke – du musst nicht alle möglichen Varianten mit einmal anschaffen. Ein Karton mit einer ausgeschnittenen Öffnung, Kissen und Decken kann anfänglich die Alternative zu einer Schlafhöhle darstellen. Einfache Matratzen, Kissen oder gefaltete Decken erfüllen den Zweck ebenso. Das Nachkaufen hochwertiger Ausführungen ist jederzeit möglich. Durch die ersten Tests weißt du allerdings, wo und wie dein Hund am liebsten liegt, und sparst damit unnötige Ausgaben.
  4. Box und Gitter: Die Möglichkeiten des Wegsperrens liegen leider im Trend, werden schöngeredet und verharmlost. Selbst manche Züchter empfehlen sie mittlerweile als Allheilmittel für alles. Dass sie dabei zu tierschutzwidrigen Zuständen raten, wird verschwiegen. Eine Box gehört nur dann zu der Ausstattung, wenn du deinen Hund im Auto sichern willst. Zum Wegsperren oder Eingrenzen benötigst du nichts.  
  5. Beschäftigung: Spielzeuge und Kauartikel sind nicht nur ideal für die Beschäftigung in der Wohnung, sondern helfen unter anderem beim Stressabbau und bei der Zahnpflege. Für den Anfang reicht allerdings eine kleine Auswahl. Kauf vor allem Kauartikel nicht auf Vorrat, solange du die Vorlieben deines Hundes noch nicht kennst.
  6. Haustierapotheke und Pflege: Desinfektionsmittel, Verbandmaterial, Pinzette, Zeckenzange oder -karte, Krallenschere, Maulkorb und alles für die Pflege des Fells und der Zähne sollte bereits vor dem Einzug des Hundes vorhanden sein. Falls möglich, lass dich von dem Züchter oder Vorbesitzer bei der Auswahl der Fellpflege beraten.   

Tierärzte finden

Welcher Tierarzt die richtige Wahl ist, wirst du erst mit der Zeit und durch den Umgang mit deinem Hund und dir feststellen. Dennoch solltest du von Anfang an wissen, welche Tierärzte in deiner Nähe sind, welche Öffnungszeiten herrschen und wer nachts oder am Wochenende bei Notfällen der richtige Ansprechpartner ist. Das spart im Fall der Fälle Zeit und Nerven.

Betreuungsmöglichkeiten finden

Einkauf, Termine, Krankheiten oder Verletzungen – wenn dein Hund noch nicht allein bleiben kann oder du eingeschränkt bist, brauchst du Hilfe oder Betreuungsmöglichkeiten.

Gerade bei einem Welpen versprechen anfangs viele, dass sie natürlich auch einmal auf ihn aufpassen werden. Verlass dich nicht darauf, dass das auch dann noch zutrifft, wenn du die Betreuung tatsächlich benötigst.

Genaue und feste Absprachen mit Familie und Freunden sind richtig und wichtig, bedenke hierbei aber, dass du mehrere Menschen brauchst. Nicht jeder hat auch immer Zeit. Wer in den Urlaub gefahren, gerade krank oder verletzt ist, wichtige Termine hat oder im Stress ist, kann trotz Verlässlichkeit und fester Zusage wegfallen.

Informiere dich zusätzlich über professionelle Gassigänger, Dogsitter und Hundepensionen. Auch Hundetagesstätten können eine Option sein. Allerdings haben diese Möglichkeiten zum einen oftmals Bedingungen für die Aufnahme eines Hundes, die du kennen solltest. Zum anderen sind sie in der Regel nicht günstig.

Einzug planen

Zur entspannten Eingewöhnung des Hundes im neuen Zuhause sind Zeit, Ruhe und Geduld nötig. Räum dir daher nicht nur den Termin für das Abholen frei.

Wichtige Termine, stressige Phasen, zahlreiche Besuche oder Zeitdruck können es dir und deinem vierbeinigen Familienmitglied erschweren, euch an die neue Situation zu gewöhnen und sogar unnötige Probleme erzeugen. Nimm dir daher frei und sorg dafür, dass du dich entspannen kannst.

Wohnung hundesicher gestalten

Leider fangen viele erst damit an, zumindest einen Raum hundesicher zu machen, wenn der Vierbeiner bereits eingezogen ist. Das ist unnötig stressig und nervig.

Es verleitet übrigens auch dazu, statt am Anfang zu erziehen und aufzupassen – und damit einen verlässlichen Hund zu bekommen, der sich problemlos frei in der Wohnung bewegen kann – den Vierbeiner in einen kleinen oder größeren Käfig zu sperren.

Besser ist es, alles wegzuräumen oder zu sichern, was eine Gefahr für den Hund bedeutet und alles in Sicherheit zu bringen, was durch den Hund in Gefahr geraten könnte. Dazu gehören:

  • – Giftpflanzen
  • – Medikamente
  • – Putzmittel
  • – zerbrechliche Gegenstände
  • – verschluckbare Kleinteile
  • – Steckdosen und Kabel
  • – zufallende Türen
  • – Schokolade und Süßigkeiten
  • – potenziell für Hunde gefährliche Lebensmittel

Begib dich bei der hundesicheren Gestaltung ruhig einmal auf alle Viere oder leg dich flach auf den Boden. Aus dieser Perspektive können dir weitere Risiken auffallen, die es zu beseitigen gilt.

Ist das ganze Sichern wirklich nötig?

Ja, absolut. Auch wenn manche gerne übertreiben oder behaupten, der Hund solle nicht in einer „sterilen“ Umgebung aufwachsen und leben – du tust damit dir und deinem Hund einen Gefallen.

Am Anfang aufzupassen und unerwünschtes Verhalten, beispielsweise das Ankauen von Möbeln, zu verbieten, entfällt damit nicht. Schließlich soll dein Hund lernen, was erlaubt ist und was nicht.

Allerdings reicht vor allem am Anfang ein Moment der Unaufmerksamkeit, damit dein Hund etwas Gefährliches verschluckt, etwas Zerbrechliches umstößt und sich an den Scherben verletzt oder etwas Giftiges frisst. Hast du deine Wohnung entsprechend vorbereitet, bist du entspannter und dein Hund ist sicherer.   

Extra-Tipp: Vermeide typische Fehler

Es gibt eine ganze Reihe von Anfängerfehlern, die Ersthundehalter aus fehlender Erfahrung, zu hohen Erwartungen oder falschen Vorstellungen machen.

Wenn du dabei einen Vorsprung haben willst, findest du hier die typischen Fehler von Ersthundehaltern und Lösungen dazu.

Antworten

  1. Avatar von Ersthund – Welche Fehler sind typisch und wie kann ich sie vermeiden? – PunkrockPudel

    […] Eine ausführliche Anleitung für die sichere Vorbereitung findest du unter „Wie bereite ich mich wirklich auf einen Hund vor?“ […]

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  2. Avatar von Als Single einen Hund halten – worauf achten? – PunkrockPudel

    […] meisten halten sich für gut vorbereitet, fallen aber dennoch aus allen Wolken, wenn aus dem Wunsch Realität […]

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