Woran erkenne ich einen guten Züchter? 10 Tipps

Du bist auf der Suche nach einem seriösen Züchter und hast keine Ahnung, worauf du achten musst? Dann bist du hier genau richtig. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, bedenkliche Zustände einfacher zu erkennen und auf wichtige Faktoren zu achten. Dazu erhältst du Geheimtipps, die dir deutliche Vorteile bringen.

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  1. Wie erkenne ich gute Hundezüchter?
    1. Tipp #1: Seriöse Züchter stellen Fragen
    2. Tipp #2: Seriöse Züchter kennen ihre Welpen
    3. Tipp #3: Seriöse Züchter bieten Transparenz
    4. Tipp #4: Seriöse Züchter haben kein perfektes Zuhause
    5. Tipp #5: Seriöse Züchter halten Maß
    6. Tipp #6: Seriöse Züchter wollen ihre Hunde nicht loswerden
    7. Tipp #7: Seriöse Züchter klären auf und begründen
    8. Tipp #8: Seriöse Züchter haben glückliche Hunde
    9. Tipp #9: Seriöse Züchter bieten Unterstützung an
    10. Tipp #10: Seriöse Züchter haben glückliche Welpen
  2. Seriöse Züchter kommen nicht immer aus dem VDH

Wie erkenne
ich gute Hundezüchter?

Die Wahl auf eine Rasse ist gefallen. Du hast dich belesen, Videos angeschaut, mit anderen ausgetauscht. Fehlt nur noch der passende Züchter. Unter deine Vorfreude mischen sich allerdings auch Fragen und Zweifel. Worauf musst du achten? Was macht einen seriösen Züchter aus? Wie erkennst du gut geprägte und gesunde Welpen?

Antworten auf diese Fragen erhältst du hier.

Tipp #1: Seriöse Züchter stellen Fragen

Der Züchter stellt dir keine Fragen, will nur Geld auf dem Tisch sehen und drückt dir einen Hund in die Hand? Super. So einfach kann es gehen. Manche Leute reden sich an dieser Stelle ein, der Züchter hat unschlagbare Menschenkenntnis und von fünf Minuten Smalltalk darauf geschlossen, was sie doch für tolle Halter sind.

So ganz ohne ernsthafte Fragen zu stellen und ganz ohne Rückversicherung. Das kannst auch du dir einreden, wenn du möchtest und direkt aufhören zu lesen.

Die Wahrheit und die Realität sind jedoch, dass derlei Züchter schlicht und einfach nicht daran interessiert sind, wo ihre Welpen hinkommen. Solange sie das Geld für den Vierbeiner bekommen, sind sie zufrieden. Ob er fünf Minuten später überfahren wird, weil der Welpe bei jemandem mit einer Abneigung gegen Leinen landete oder der Hund nie ausgelastet wird, weil der Käufer nicht mehr als eine Deko für die Couch wollte – stellt der Züchter keine Fragen, hat er kein Interesse. Es ist so einfach.

Seriöse Züchter werden dich hingegen fragen, was du erwartest, was du einem Hund bieten kannst, ob du dir der Kosten bewusst bist und welche Absicherungen du hast.

Sie interessieren sich dafür, wo ihre Welpen hinkommen, und sind an weiterem Kontakt interessiert. Sie möchten wissen, wie sich der Nachwuchs entwickelt und stehen dir gleichzeitig für Fragen zur Verfügung.

Tipp #2: Seriöse Züchter kennen ihre Welpen

Vor einigen Jahren sah ich eine Anzeige für Welpen. Geimpft, gechipt, in der Familie aufgewachsen, an den Alltag gewöhnt und abgabebereit. So stand es in der Anzeige. Es handelte sich um eine Züchterin des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen).

Wir telefonierten, redeten einige Minuten, ich stellte die Frage, wie viele Rüden und Hündinnen es seien und erhielt die Antwort: „Da muss ich erstmal nachschauen.“ Äh. Was? Nachschauen?

Die vermeintlich seriöse Züchterin hatte seit mehr als zwei Monaten Welpen „in der Familie aufgezogen“, war mit ihnen beim Tierarzt und wusste nicht, wie viele Jungs und Mädels es sind?

Das ist ein extremes Beispiel und so leicht ist es nicht immer, rein profitorientierte „Züchter“ zu erkennen. Oder solche, die sich als Züchter ausgeben und wahrscheinlich außer Futter in nichts investiert haben.

Dennoch solltest du darauf achten, wie der Züchter mit den Welpen und wie die Welpen mit dem Züchter umgehen. Ein involvierter Züchter, der die Kleinen pflegt, fördert und fordert, kann dir Geschichten erzählen. Er hat ein liebevolles Verhältnis, kennt die unterschiedlichen Charakterzüge und kann dir daher auch Empfehlungen geben.

Der mutige Wildfang, das vorsichtige Sensibelchen, die entspannte Schlaftablette – diese Einschätzungen sind keine Garantien dafür, dass der Welpe auch so bleibt. Sie zeigen dennoch, dass sich der Züchter mit den Hunden beschäftigt.  

Sei vorsichtig, wenn es lediglich pauschale Aussagen gibt. „Ja, die kuscheln alle gerne.“ Alles Welpen. Alle gleich. Zum einen geht es hier nur um das Geld. Zum anderen haben die Welpen sehr wahrscheinlich kaum bis gar keinen menschlichen Anschluss gehabt.

Tipp #3: Seriöse Züchter bieten Transparenz

Untersuchungen, Charakterzüge der Eltern, Papiere, was bisher mit den Welpen gemacht wurde – seriöse Züchter legen Nachweise offen, zeigen dir, wo und wie die Welpen aufwachsen und beantworten Fragen. Passende Fragen an Züchter werden sogar gern gehört, da sie dein Interesse zeigen.

Unseriöse Züchter sind mehr damit beschäftigt, Augenwischerei zu betreiben oder erwarten, dass du dich auf ihr Wort verlässt.

Tipp #4: Seriöse Züchter haben kein perfektes Zuhause

Welpen sind chaotisch, sie hinterlassen Flurschaden, zerkauen liebend gern alles Mögliche und können einen aufgeräumten Bereich in 0,3 Sekunden in eine Chaosecke verwandeln. Herumliegende Spielzeuge, hier und da Zahnabdrücke und herumfliegende Fetzen sind normal und ein Hinweis darauf, dass die Welpen tatsächlich in der Familie und im normalen Alltag aufwachsen.

Ist alles perfekt? Dann handelt es sich entweder um den Präsentationsraum oder die Welpen verbrachten ihre Kindheit bisher weggesperrt. Frag nach, wo sie die meiste Zeit verbringen. Manche haben Welpenzimmer mit Freigang, andere halten die Hunde ausschließlich in kleinen Ausläufen. Dementsprechend wenig bekommen die Hundekinder vom wirklichen Alltag mit.

Tipp #5: Seriöse Züchter halten Maß

Bei der Aufzucht von Welpen scheiden sich die Geister. Manche Züchter bereiten die Hundekinder frühzeitig auf den späteren Alltag vor, fahren mit ihnen im Auto, haben einen kompletten Spielplatz, betreiben Welpenfrühförderung. Andere machen nichts außer füttern und falls nötig Fellpflege.

So früh wie möglich, so viel wie möglich mit Welpen zu machen, ist nicht automatisch gut. Gar nichts zu machen, spricht jedoch deutlich für Desinteresse. Spielen, den Garten erkunden, vielleicht schon an die Leine gewöhnen und den Rückruf üben sollten wenigstens stattfinden.

Tipp #6: Seriöse Züchter wollen ihre Hunde nicht loswerden

Welpen pünktlich mit 8 Wochen loszuwerden bedeutet, sie frühzeitig von der Mutter zu trennen, das Säugen damit erst einzuschränken und dann vollständig zu verhindern. Die Welpen werden auf Zwang entwöhnt. Schon allein das hat nichts mit Tierliebe zu tun.

Hinzu kommt, dass längst nicht jeder Welpe mit 8 Wochen so weit ist in ein neues Zuhause zu ziehen. Manche sind schneller eigenständig. Andere brauchen deutlich länger.

Liegen dem Züchter seine Hunde wirklich am Herzen, nimmt er darauf Rücksicht. Geht es nur um das Geld, wird er die Kleinen so schnell wie möglich los.

Tipp #7: Seriöse Züchter klären auf und begründen

Wie und womit werden die Welpen gefüttert? Wie sieht ihr Tagesablauf aus? Was wurde schon mit ihnen gemacht und warum? Gute Züchter begründen ihre Entscheidungen, geben dir Tipps, erklären das Für und Wider.

Hellhörig werden solltest du, wenn Züchter geheimnistuerisch sind. Dir beispielsweise nicht gesagt wird, was, wann, wie oft und wie viel die Welpen fressen und du das erst bei Kauf erfährst. Mal abgesehen davon, dass es albern ist, ist es verdächtig. Das beschränkt sich nicht nur auf das Futter.  

Tipp #8: Seriöse Züchter haben glückliche Hunde

Züchter haben in der Regel mehrere Zuchthunde, dazu vielleicht auch Rückläufer, Rentner und Vertreter anderer Rassen. Beobachte den Umgang mit den Tieren und ihren Zustand.

Sind sie gepflegt, gesund, glücklich? Wirken sie entspannt? Werden sie dir überhaupt gezeigt? Natürlich kann ein Züchter sich dafür entscheiden, dir Zeit mit den Welpen allein zu geben und den Trubel auf ein Minimum zu reduzieren. Aus den anderen Hunden wird aber nur dann ein Geheimnis gemacht, wenn etwas verborgen werden muss.

Auch das strikte Trennen von Welpen und anderen Hunden ist ein deutlicher Nachteil. Denn wachsen Welpen mit erwachsenen Hunden außer ihrer Mutter auf, fördert das ihre Entwicklung und ihre sozialen Fähigkeiten.

Tipp #9: Seriöse Züchter bieten Unterstützung an

Gute Züchter beraten dich im Vorfeld, haben Ansprüche an dich und wollen das Beste für ihre Welpen. Dazu gehört es auch, weiterhin Verantwortung für sie zu übernehmen.

Sollten sich deine Lebensumstände ändern, wird ein guter Züchter den Hund wieder aufnehmen oder dir zumindest bei der richtigen Vermittlung helfen. Dies wird im Kaufvertrag festgehalten.

Zudem wird er dir auch über den Kauf hinaus beratend zur Verfügung stehen, sich über Fotos und Berichte freuen.

Tipp #10: Seriöse Züchter haben glückliche Welpen

Seriöse Hundezüchter haben nichts gegen mehrere Besuche und das vorherige, ausführliche Kennenlernen der Welpen. Im Gegenteil, sie werden dein Interesse und die bedachte Auswahl begrüßen.

Sie erzählen außerdem gerne über ihren Zwinger und ihre Hunde, berichten von Fortschritten und genießen die Zeit mit ihren Welpen. Das macht sich im Zustand und dem Verhalten der Hundekinder bemerkbar.

Sind sie fröhlich, neugierig, verspielt, wohlgenährt und suchen die Nähe der Menschen? Klare Augen, sauberes Fell und ein angenehmer Welpenduft deuten darauf hin, dass es dem Nachwuchs rundum gut geht.

Hören sie auf den Züchter und halten sich gerne bei ihm auf, ist das ebenfalls ein gutes Zeichen. Es spricht dafür, dass viel Zeit mit ihnen verbracht wird.

Seriöse Züchter kommen nicht immer aus dem VDH

Lange Zeit galten der VDH und Verbandszuchten als Nonplusultra und als seriös. Das bedeutet aber zum einen nicht, dass alle dem VDH oder einem anderen Verband angeschlossenen Züchter tatsächlich seriös sind und zum Wohle einer Rasse agieren.

Zum anderen bedeutet es ebenfalls nicht, dass Hobbyzüchter ohne Verband automatisch unseriös sind. Tatsächlich steigen aufgrund verschiedener Nachteile und bedenklicher Punkte viele Züchter aus dem VDH und anderen Verbänden aus.

Sie verzichten dennoch nicht auf die durchdachte Auswahl der Zuchthunde, die nötigen Untersuchungen und eine liebevolle, kompetente Aufzucht der Welpen.

Schau daher in jedem Fall genau hin, denn längst nicht jeder Züchter ist das Wahre.

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  1. Avatar von Hund aus dem Tierschutz aufnehmen – worauf achten? – PunkrockPudel

    […] wie bei Züchtern und bei privaten Abgaben über Kleinanzeigen gibt es gute, seriöse Vereine und unseriöse […]

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  2. Avatar von Welche Fragen muss ich dem Züchter stellen? 10 Tipps – PunkrockPudel

    […] Ist der Züchter seriös? Oder will er nur so schnell wie möglich, so viel wie möglich an den Welpen verdienen? Durch die passenden Fragen kannst du zumindest eine Ahnung davon erhalten, an wen du gerätst. […]

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  3. Avatar von Wie sammle ich Hundeerfahrung ohne eigenen Hund? – PunkrockPudel

    […] dann viele Menschen an zwielichtige Hundeverkäufer und unseriöse Quellen. Ja, dazu können auch Züchter gehören, die keine genauen Fragen stellen und jedem einen Hund geben, sofern sie den Kaufpreis bezahlen […]

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