Trauer um den Hund – ernst nehmen und damit umgehen

Wenn dein Hund gestorben ist, sind Schmerz und Trauer groß. Das Verständnis im eigenen Umfeld kann jedoch vollkommen fehlen. Vielleicht bekommst du mehr als einmal zu hören, dass es doch „nur ein Hund war“. Hier erfährst du, was dir beim Umgang mit der Trauer helfen kann und warum du nicht allein bist.

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  1. Trauer um deinen Hund – Tipps zum Umgang
    1. Trauer um deinen Hund Tipp #1: Du bist nicht allein
    2. Trauer um deinen Hund Tipp #2: Trauere, wie du willst
    3. Trauer um deinen Hund Tipp #3: Schuldgefühle und Fragen
    4. Trauer um deinen Hund Tipp #4: Such dir Gesprächspartner
    5. Trauer um deinen Hund Tipp #5: Ehre das Andenken deiner Fellnase
    6. Trauer um deinen Hund Tipp #6: Du musst nicht über die Trauer hinwegkommen
    7. Trauer um deinen Hund Tipp #7: Ein neuer Hund ist kein Verrat
  2. Trauer um deinen Hund ist ein Prozess

Trauer um deinen Hund – Tipps zum Umgang

Das Ende eines Hundelebens ist für Halter schmerzhaft, traurig und kommt immer viel zu schnell. Ob dein Hund stolze 19 Jahre geworden ist oder jung und vollkommen unerwartet verstarb, der Abschied ist herzzerreißend und kann sich anfühlen wie ein tiefes, dunkles Loch.

Viele Menschen fühlen sich zusätzlich erschüttert, wenn das Umfeld den Tod ihres geliebten Tieres herabspielt. Umso wichtiger ist es, dass du mit deiner Trauer richtig umgehst.

Die folgenden Tipps helfen dabei.

Trauer um deinen Hund Tipp #1: Du bist nicht allein

Wenn du nicht gerade von weiteren, liebevollen Hundehaltern umgeben bist, kann sich die Trauer um deinen Hund einsam und albern anfühlen.

„Hab dich nicht so, es war doch nur ein Hund!“

Dieser Satz wird leider immer noch gedacht und ausgesprochen. Allerdings nur von Leuten, die noch nie eine tiefe Verbindung und Liebe für ihren Vierbeiner empfunden haben.

Alle anderen wissen sehr genau, welchen Schmerz der Tod eines Tieres bedeutet. Du bist nicht allein und nicht unverstanden.

Distanziere dich zumindest für den Moment von Menschen, die deine Trauer nicht verstehen. Sie helfen dir nicht und können den Schmerz, die Verzweiflung und Trauer sogar noch verschlimmern. Zudem zeigen sie deutlich, dass sie dich und deine Gefühle nicht ernst nehmen.

Überzeuge dich stattdessen selbst davon, dass du nicht allein auf weiter Flur bist. Foren und Bücher wie „Trixie“ von Dean Koontz sind die besten Beispiele dafür, dass es zahlreiche Gleichgesinnte gibt und so manche ihrem Vierbeiner sogar ein Denkmal setzen.

Du bist nicht allein. Dein Hund war nicht „einfach nur ein Hund“. Und es gibt Menschen, die dich verstehen.

Trauer um deinen Hund Tipp #2: Trauere, wie du willst

Vielleicht ist es wichtig für dich, alle Hundesachen wegzuräumen. Vielleicht willst du genau diese Erinnerungen an deinen Hund behalten. Vielleicht möchtest du Fotos anschauen, in Erinnerungen schwelgen und weinen. Vielleicht möchtest du dich ablenken.

Jeder trauert anders.

Einen richtigen oder falschen Weg gibt es nicht. Lass dir von niemandem einreden, dass du alles wegräumen musst, wenn du das nicht möchtest. Nimm dir die Zeit, die du brauchst und mach das, was sich richtig anfühlt.

Genau das kann schwierig sein, denn zu der Trauer gehören oft auch Verzweiflung und Ratlosigkeit. Sei geduldig mit dir selbst und probiere verschiedene Möglichkeiten aus. Der Schmerz verschwindet dadurch nicht. Doch der Umgang damit wird leichter.

Trauer um deinen Hund Tipp #3: Schuldgefühle und Fragen

Hätte ich etwas anders machen können und sollen? Hab ich meinem Hund das beste Leben geboten? War es der richtige Zeitpunkt für die Einschläferung?

Fragen, Zweifel und Schuldgefühle sind nach dem Tod eines geliebten Hundes leider normal.

Mach dir bewusst, dass du auch damit nicht allein bist. Im besten Wissen und Gewissen gehandelt zu haben ist dabei oft nur ein kleiner oder anfangs gar kein Trost.

Konzentriere dich auf positive Erinnerungen. Das Kuscheln auf der Couch, ausgelassenes Spielen, besondere Leckereien, weite Spaziergänge – wie oft hast du deinem Hund Freude bereitet?

Wenn du um deinen Vierbeiner trauerst und ihn geliebt hast, hatte er sehr wahrscheinlich ein geliebtes und schönes Leben.

Trauer um deinen Hund Tipp #4: Such dir Gesprächspartner

Über deinen Verlust, deine Zweifel und auch über die schönen Erinnerungen mit Gleichgesinnten zu reden, kann dabei helfen, besser mit der Trauer und dem Schmerz umzugehen.

Wenn du die Möglichkeit hast, schwelge in Erinnerungen. Möchtest du lieber nicht darüber reden, halte deine Gedanken und Gefühle für dich allein schriftlich fest.

Auch das Aufschreiben kann Erleichterung mit sich bringen und hilft vielen dabei, Ordnung in dem emotionalen Chaos zu schaffen.

Trauer um deinen Hund Tipp #5: Ehre das Andenken deiner Fellnase

Für manche ist es wichtig, Grabpflege betreiben zu können. Andere möchten ihren geliebten vierbeinigen Freund in einer individuell gestalteten Urne bei sich behalten.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Andenken deines Hundes zu ehren und dadurch besser mit deiner Trauer umgehen zu können. Fühlst du dich gerade überfordert und ratlos, findest du in den folgenden Vorschlägen vielleicht eine Idee, die für dich passt:

  • Album zusammenstellen: Erinnerungen an deinen Hund tuen anfangs weh. Der Verlust ist schmerzhaft. Dennoch hattet ihr schöne, lustige und anstrengende Momente. Ihr habt Herausforderungen gemeinsam bestanden, seid miteinander und aneinander gewachsen. Wähle Fotos aus und schreibe Geschichten auf. Ob du Schnappschüsse rahmst oder ein Buch schreibst – die Beschäftigung kann helfen und macht dir bewusst, dass ein Teil deines Hundes nie aus deinem Leben verschwinden wird.
  • anderen helfen: An und mit deinem Hund hast du eine Menge gelernt. Ist er körperlich nicht mehr anwesend, hast du das Wissen noch immer. Zusätzlich hast du Liebe und Zeit. Anderen zu helfen kann das Andenken an deinen Hund weiterleben lassen und dich auf andere Gedanken bringen. Werde Gassigänger im Tierheim, spende Geld für Tierschutz, nimm die Hunde von Freunden im Urlaub auf oder werde Pflegestelle für Vierbeiner, die gerade Hilfe brauchen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Tiere und Menschen zu unterstützen. Auch das Adoptieren eines anderen Hundes ist in manchen Fällen sinnvoll.
  • Erinnerungen auswählen: Eine Erinnerung an deinen Hund bei dir zu tragen kann beruhigend wirken. Ob Bild, Armband, Anhänger, Tattoo, Halsband oder eine Gravur auf dem Schlüssel, das kleine Stück kann Trost spenden.  

Trauer um deinen Hund Tipp #6: Du musst nicht über die Trauer hinwegkommen

Der Spruch „Komm drüber weg!“ lässt deine Trauer als etwas Einfaches und Leichtes erscheinen, dass du mit ausreichend Anstrengung überwinden kannst.

Doch der Verlust und der Schmerz sind keine Erkältung, die mit Hustensaft, Nasenspray und ein paar Tagen Ruhe von allein abklingt.

Deine Trauer wird kommen und gehen. Vielleicht wirst du dich schon in ein paar Wochen an die schönen Dinge erinnern. Vielleicht wirst du in einigen Jahren noch Tränen vergießen. Beides ist normal und schließt einander nicht aus.

Lass dir von anderen nicht einreden, dass du über deinen Verlust und deine Trauer hinwegkommen musst. Das erzeugt nur unnötigen Druck. Ohne den besten vierbeinigen Freund zu leben ist ein Lernprozess, aber nichts, worüber du hinwegkommen musst.  

Trauer um deinen Hund Tipp #7: Ein neuer Hund ist kein Verrat

Ein Leben ohne Hund ist für viele unvorstellbar. Möchtest du dein Leben nach dem Tod deines Vierbeiners so schnell wie möglich mit einer weiteren Fellnase teilen, solltest du dich nicht davon abhalten lassen.

Erwarte von dem neuen Hund nicht, dass er deinen Verlust ersetzen und die hinterlassene Lücke füllen kann. Er ist ein Individuum mit eigenen Ecken, Kanten, Macken, Stärken und einer einzigartigen Persönlichkeit. Daher wird vieles anders werden.

Kannst du dich bereits darauf einlassen? Hast du einen zu dir und deinem Leben passenden Hund gefunden? Dann kann ein neuer Gefährte eine echte Hilfe sein.

Bist du dir hingegen noch nicht sicher, warte lieber ein wenig ab. Starke Trauer kann dich davon abhalten, einem neuen Hund gerecht zu werden.

Trauer um deinen Hund ist ein Prozess

Ich werde nie vergessen, wie ich mich fühlte, als ich meinen geliebten Bear verlor. Er wurde viel zu früh von seiner Mutter und von seinen Geschwistern getrennt. Mit gerade einmal sechs Wochen landete er bei mir, wurde aufgepäppelt und wuchs zu einem starken, geduldigen, liebevollen und mutigen Begleiter heran.

Als er starb, brach für mich eine Welt zusammen. Er war ein Familienmitglied, das mich viele Jahre begleitete. Er war der Onkel für Pflegefelle. Der beste Freund meines Seelenhundes und nimmt bis heute ein großes Stück meines Herzens ein. Bis heute denke ich jeden Tag an ihn. Er war und ist ein Teil meines Lebens.

Aber er war „nur“ ein Tier. Also riss ich mich zusammen und ging auf Arbeit. Ich wurde gefragt, warum ich verweint aussehe und erklärte warum. Die Reaktion der vermeintlich empathischen Kollegin war wie ein Schlag in die Magengrube. Denn sie antwortete: „Ach so, ich dachte schon, es wäre etwas Ernstes.“

Das war es auch und das ist es bis heute. Wer Haustiere – ob Hund, Katze oder Meerschwein – als Dekorationen begreift, versteht die Trauer und den Schmerz nicht, die mit dem Verlust einhergehen.

Wer sie hingegen als Familienmitglieder sieht, durchläuft einen Trauerprozess. Dafür sollte sich niemand schämen.

Rechne damit, dass die Erinnerungen und die Trauer, der Schmerz und Verlust, aber auch die schönen Momente in Wellen bei dir ankommen. Sie können leicht und seicht sein oder dich für den Augenblick überwältigen.

Du kannst lernen, damit umzugehen, ohne dein geliebtes Tier zu vergessen.

Antwort

  1. Avatar von Resilienz für Hundehalter – wie du mehr Widerstandskraft entwickelst – PunkrockPudel

    […] von der Trauer zu erholen und zu lernen, mit dem Verlust umzugehen, erfordert Zeit und Kraft. Doch es gibt Tipps, durch die […]

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