Einen Welpen mit 8 Wochen aufzunehmen, war lange Zeit normal. Mittlerweile geben viele Züchter ihre Hunde erst später ab. Die Vor- und Nachteile der zeitigen Adoption erfährst du hier.

- Welpen mit 8, 10 oder 12 Wochen adoptieren?
- Welche Vorteile habe ich bei einem 8 Wochen alten Welpen?
- Welche Nachteile habe ich bei einem 8 Wochen alten Welpen?
- Wann ist ein Welpe mit 8 Wochen die beste Wahl?
- Wann ist ein älterer Welpe die beste Wahl?
Welpen mit 8, 10 oder 12 Wochen adoptieren?
Seriöse Züchter, Vermehrer, Verkäufer oder Vermittler werden Welpen nicht vor der 8. Lebenswoche zum Verkauf anbieten.
Das liegt allerdings nicht daran, dass alle Welpen erst oder schon mit der 8. Lebenswoche bereit für die Trennung von Mutter und Geschwistern sind, sondern am Tierschutzgesetz.
Dieses schreibt vor, dass Welpen frühestens in der 8. Woche von ihrer Familie getrennt werden dürfen. Über den Zustand des jeweiligen Welpen sagt das jedoch nichts aus.
Bei der Frage nach dem richtigen Alter für die Trennung von Welpen und Mutter gibt es keine pauschale Antwort. Stattdessen solltest du wichtige Faktoren berücksichtigen.
Ist der Welpe von der Mutter entwöhnt?
Leider ist es selbst bei vermeintlich seriösen Züchtern Gang und Gäbe, die Welpen von der Muttermilch so schnell wie möglich zu entwöhnen.
Hierzu wird die Mutterhündin unter anderem über Nacht und auch tagsüber immer wieder weggesperrt, damit die Welpen zunächst Hundefutter fressen und dann nur geringe Mengen bei ihr trinken.
Wird den Welpen und auch der Mutter die freie Wahl gelassen, sind erfahrungsgemäß die wenigsten Hunde pünktlich mit 8 Wochen entwöhnt.
Zudem ist das künstliche Fernhalten der Mutter von ihren Kindern auch in anderer Hinsicht bedenklich. Denn: Der Nachwuchs lernt von der Hündin, beruhigt sich durch das Nuckeln und wird in erster Linie von ihr in der Hundesprache geschult.
Selbst bei einem großen Wurf mit vielen Welpen bekommen die kleinen Hunde zwar nicht mehr viel Milch ab, haben durch das Säugen aber dennoch Vorteile.
Sind die Welpen futterfest?
Futterfeste Welpen sind festes Futter in Form von Trockenfutter, Dosenfutter, gekochtem Futter oder Frischfutter gewöhnt. Sie fressen es selbstständig, in ausreichender Menge und vertragen es ohne Durchfall, Verstopfung, Blähungen oder anderen Verdauungsbeschwerden.
Was bei dem Begriff Futterfest häufig vergessen wird: Sind die Welpen wirklich natürlich von der Mutter entwöhnt?
Denn auch wenn die Muttermilch keine bedeutende Rolle für die Versorgung mit Nährstoffen mehr spielt, kann das Säugen einen großen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben.
Ist der Welpe schon bereit für ein neues Zuhause?
Manche Welpen sind bereits vor der 8. Woche selbstständig, neugierig und kommen auch ohne Mutter und Geschwister in neuen Umgebungen wunderbar zurecht. Sie schließen sich schnell neuen Menschen an, sind mutig und erkunden ohne Angst.
Andere flüchten auch mit 12 Wochen noch zu ihrer Mutter, wenn ihnen etwas unheimlich ist. Selbst innerhalb eines Wurfes kann es dabei erhebliche Unterschiede geben.
Aus eben diesem Grund solltest du vorsichtig sein, wenn ein Züchter oder Verkäufer alle Welpen pünktlich mit 8 Wochen loswerden will.
Welche Vorteile habe ich bei einem 8 Wochen alten Welpen?
Viele Menschen entscheiden sich für einen 8 Wochen alten Welpen, weil er noch besonders niedlich ist. Klein, weich, kuschelig – und noch vollkommen offen für Prägung und Konditionierung.
Leider stimmt der letzte Teil nicht. Auch ein Welpe mit 8 Wochen hat schon einiges erlebt. Hinzukommt, dass Rasseeigenschaften und angeborene individuelle Eigenschaften sich mit einer frühzeitigen Übernahme nicht oder nur in sehr geringem Maße beeinflussen lassen.
Dagegen stehen die hohen Ansprüche des kleinen Hundes.
Welpen verbringen die ersten Lebensmonate in engem Kontakt mit Mutter und Geschwistern. Sobald sie sehen, hören und laufen können, beginnen sie zu spielen und gemeinsam die Welt zu erkunden.
Sie können dabei raufen, rennen, kuscheln, sich gegenseitig putzen, trösten, Grenzen austesten und fühlen sich behütet. Welpen toben täglich mehrfach miteinander durch die Gegend, schlafen im Anschluss mit oder ohne Körperkontakt, aber doch in der Nähe voneinander.
Im neuen Zuhause ist das meist nicht der Fall. Hier müssen sie plötzlich ohne ihre Geschwister zurechtkommen, haben damit keine Spielpartner mehr und sollen oftmals ruhig und allein sein.
Das ist nicht nur eine erhebliche Umstellung, sondern ein Trauma.
8 Wochen alte Welpen sind mit Menschenbabys zu vergleichen. Sie können ihre Blasen noch nicht kontrollieren und müssen daher sehr häufig vor die Tür. Allein zu schlafen, führt zum Weinen und von neuen Reizen sind sie schnell überfordert.
Die Adoption eines Welpen mit 8 Wochen ist daher nur dann sinnvoll, wenn ausreichend Zeit für viel Körperkontakt, häufige Gassigänge und zahlreiche Spieleinheiten vorhanden ist.
Welche Nachteile habe ich bei einem 8 Wochen alten Welpen?
Mit 8 Wochen können Welpen noch nicht lange einhalten. Mach dich also auf Pippirunden aller paar Stunden gefasst. Die Aufregung beim Umzug kann deinen Welpen in puncto Stubenreinheit deutlich zurückwerfen.
Welpen im Alter von 2 Monaten schlafen viel. Mal kurz, mal lang, mal tief, mal leicht – in der Regel aber am besten mit Körperkontakt.
Derartig junge Welpen kennen zudem noch nicht viel. Du musst dir also bei der Sozialisierung und der Erziehung deutlich mehr Mühe geben, mehr Zeit nehmen und darauf achten, dass du deinen Hund nicht überforderst.
Wann ist ein Welpe mit 8 Wochen die beste Wahl?
Hast du viel Zeit, gute Nerven und im Bestfall sogar bereits erzogene, erwachsene Hunde? Dann kann ein junger Welpe bei dir gut aufgehoben sein. Achte dennoch darauf, dass er natürlich entwöhnt und futterfest ist.
Die frühzeitige Übernahme ist auch dann sinnvoll, wenn der Züchter oder Verkäufer den Welpen keine angepasste Sozialisierung bieten kann.
Wann ist ein älterer Welpe die beste Wahl?
Ein älterer Welpe oder Junghund ist die bessere Wahl, wenn du in der Anfangszeit relativ schnelle Fortschritte erwartest und nicht bei null anfangen möchtest. Zwar kannst du auch bei einem 12 oder 16 Wochen alten Welpen keine perfekte Stubenreinheit erwarten und er kann auch nicht automatisch problemlos allein bleiben, ein gut sozialisierter und erzogener Hund in diesem Alter ist dennoch oftmals pflegeleichter als ein 8 Wochen alter Welpe.
Dabei kommt es zu großen Teilen darauf an, welche Vorarbeiten der Züchter geleistet hat. An der Leine laufen, Auto fahren, fremde Menschen und Hunde kennenlernen, Fremdbetreuung positiv verknüpfen – je älter dein Welpe bei der Übernahme ist, umso mehr sollte er schon kennen und können.
Dabei geht es nicht um eine lange Liste von Kommandos, sondern um das Kennenlernen des normalen Alltags. Orientiere dich dabei an den richtigen Fragen an Züchter.

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