Läuft dir dein Hund ständig hinterher? Hier liest du, wann es ein Problem ist und was du dagegen unternehmen kannst. Von der Ursache bis zur Lösung erfährst du in diesem Ratgeber alles, was du benötigst – ganz ohne Trainer.

- Hund läuft ständig hinterher – ist das ein Problem?
- Welpe läuft mir ständig hinterher
- Neuer Hund läuft mir ständig hinterher
- Erwachsener Hund läuft mir plötzlich hinterher
- Hund läuft mir hinterher – ist es ein Problem?
- Mein Hund folgt mir ständig – ja, und?
Hund läuft ständig hinterher – ist das ein Problem?
Nein, nicht in jedem Fall. Ein Problem durch das Folgen gibt es erst, wenn es deinen Hund stresst und ihn davon abhält, entspannt zu ruhen oder zu schlafen.
Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, die wir uns genauer anschauen.
Welpe läuft mir ständig hinterher
Ist bei dir gerade ein Welpe eingezogen, der dich auf Schritt und Tritt verfolgt?
Lass dir bitte nicht einreden, dass das ein Problem ist. Der Welpe hat gerade seine Geschwister, seine Mutter und sein gesamtes vertrautes Umfeld verloren.
Orientiert er sich an dir und folgt dir, ist das tatsächlich ein grundlegend gutes Zeichen. Es spricht dafür, dass er zumindest dir vertraut.
In der neuen Umgebung fühlt er sich allerdings noch nicht sicher. Zudem besteht die Angst, dass du ihn allein lässt.
Dass du immer wieder zurückkommst, muss der Welpe erst lernen. Am besten und sanftesten funktioniert das in kleinen Schritten, mit denen du auch das Alleinbleiben beim Hund aufbauen kannst.
Kurz gefasst handelt es sich dabei um:
- Gib dem Hund Zeit zum Ankommen: Wenn dich jemand ohne Begründung aus der Familie und deinem Umfeld reißt, würdest du dich auch nicht nach einer Woche ganz wie zu Hause fühlen. Deinem Hund geht es nicht anders. Bis ein Welpe richtig ankommt, vergehen Monate.
- Beginne mit kurzer Abwesenheit: Auf Toilette gehen, ein Buch aus dem Regal nehmen, zum Briefkasten laufen, Müll rausbringen oder beim Telefonieren durch die Gegend laufen – mach ab und an mal die Tür zu und direkt wieder auf. Wenn dein Welpe begreift, dass du immer wieder kommst und ohnehin nichts Spannendes machst, verliert er bald das Interesse am „Verfolgen“.
- Verzichte auf Zwang und das Wegsperren: Boxen und Gitter liegen leider im Trend. Natürlich kannst du deine Wohnung in einen Hindernisparcours aus Welpenauslauf, Gittertüren und Boxen verwandeln und deinen Vierbeiner permanent wegsperren. Einen wirklich entspannten Hund bekommst du damit allerdings nicht. Nur einen räumlich begrenzten, frustrierten und gestressten Hund, der bestenfalls aus Resignation Ruhe gibt. Besser sind Tabuzonen und Wegschicken nach Bedarf. Läuft er dir gerade zwischen den Füßen rum? Schick ihn weg! Er muss deswegen nicht wie festgenagelt auf der Decke oder im Hundebett liegen. Weg von deinen Füßen reicht. Eine Hundemutter oder ein anderer Hund würde nichts anderes machen. Es entspricht also dem natürlichen Verhalten.
Lässt du einen Welpen erst einmal seine neue Umgebung erkunden, Sicherheit und Vertrauen gewinnen, löst sich das vermeintliche Problem in den meisten Fällen von ganz allein.
Je mehr sich dein Hund zuhause fühlt und je mehr er sich auf dich verlässt, umso entspannter wird er. Mit der Entspannung nimmt auch das Nachlaufen in der Regel ab.
Neuer Hund läuft mir ständig hinterher
Ob Welpe oder erwachsener Hund, der bei den Besitzern davor oder im Tierheim allein bleiben konnte oder besser gesagt musste – im neuen Zuhause ist alles neu.
Das Hinterherlaufen ist ein Zeichen von Unsicherheit und fehlender Entspannung, aber weder ungewöhnlich noch anfangs problematisch.
Um die Lage zu entspannen, reicht es oftmals bereits aus, mit dem Hund laut zu sprechen, wenn du den Raum verlässt, Türen in der ersten Zeit nur für Sekunden geschlossen zu halten und Routinen zu entwickeln.
Ruh dich mit einem neuen Hund gemeinsam aus. Macht zusammen Mittagsschlaf. Ermögliche Körperkontakt, wenn dieser den Hund beruhigt und sorg für körperliche Auslastung.
All das trägt dazu bei, dass das Stresslevel sinkt und sich der Vierbeiner schneller einleben kann.
Erwachsener Hund läuft mir plötzlich hinterher
Ist dein Hund bisher auch mal entspannt liegen geblieben, wenn du auf Toilette gingst?
Konntest du ohne Probleme das Haus verlassen? Ganz in Ruhe und allein etwas in anderen Räumen erledigen?
Wenn dein Hund plötzlich zu deinem Schatten wird, hat das einen Grund.
War er aktuell in Fremdbetreuung, hat er nun eventuell die Befürchtung, dass du demnächst wieder verschwindest. Daher passt er auf.
Vielleicht hat sich dein felliges Familienmitglied erschreckt und ist nun ängstlich. Es sucht dann verstärkt Schutz in deiner Nähe.
Während der Läufigkeit werden einige Hündinnen ebenfalls anhänglicher.
Das Gute an diesen Auslösern: Auch sie bedürfen keines Trainings und verschwinden in der Regel allein.
Ist das nicht der Fall oder bemerkst du andere Veränderungen im Verhalten deines Hundes, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Schmerzen oder Krankheiten können sich ebenfalls verantwortlich zeigen und müssen behandelt werden.
Hund läuft mir hinterher – ist es ein Problem?
Wenn ein Hund auf die Couch darf, reißt er bald die Weltherrschaft an sich. Wenn er dir hinterherläuft, lernt er nie allein zu bleiben oder kontrolliert dich.
Leider halten sich viele solcher falschen Mythen nicht nur hartnäckig, sie werden auch wieder und wieder sinnlos verbreitet.
Folgt dir der Hund auch in der Wohnung, macht er erst einmal nichts anderes als das, was du im Freien wünschst und dort auch gezielt trainierst.
Schließlich soll sich dein Vierbeiner nicht allzu weit von dir entfernen und im Zweifelsfall immer abrufbar sein. Ganz abgesehen davon haben wir Hunde darauf gezüchtet, die Nähe des Menschen zu suchen.
Umso absurder ist es übrigens aus Hundesicht, wenn du ihn drinnen dafür bestrafst und wegsperrst.
Dennoch gibt es Fälle, in denen das Folgen im Haus problematisch und besorgniserregend ist.
Das trifft immer dann zu, wenn dein Hund bei jeder deiner Bewegungen sofort aufspringt, dich permanent auf Schritt und Tritt verfolgt und dadurch selbst nicht zur Ruhe kommt.
Dieser Zustand stresst euch auf Dauer beide. Der mangelnde Schlaf kann zudem weitere gesundheitliche Probleme nach sich ziehen.
In einer solchen Situation ist es also wirklich wichtig und nötig, dass dein Hund Ruhe lernt und sich ohne dich entspannen kann.
Folgt dir dein Hund ausschließlich verlässlich in die Küche, weil er dort etwas Essbares abstauben könnte oder kommt er mit ins Bad, bevor ihr Gassi geht? Dann musst du dir keine Sorgen machen.
Das gilt auch dann, wenn sich der Vierbeiner einfach wegschicken lässt oder erst hinterherkommt, wenn du schon längere Zeit in einem anderen Zimmer bist.
Dem Alleinbleiben steht das ebenso wenig im Wege wie das anfängliche Folgen.
Mein Hund folgt mir ständig – ja, und?
Leider wird durch immer mehr Trainer, immer mehr Hundeschulen und nicht zuletzt durch Internetforen und -gruppen vieles zu einem Problem gemacht, das gar keines ist.
Gerade aber nicht nur für Ersthundehalter stellt das eine enorme Verunsicherung dar.
Frag dich daher einfach, ob dein Hund gestresst wirkt und ob sich der Zustand zu verschlimmern scheint.
Nein? Dann besteht auch kein Problem.
Ja? Dann besteht Handlungsbedarf und du solltest gezielt daran arbeiten, dass sich dein Hund entspannen kann.
Dafür benötigst du allerdings keine geschlossenen Boxen und keine Gitter. Besser ist es, das Alleinbleiben wie oben beschrieben schrittweise aufzubauen.

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