Hunde-Pfotenbalsam selber machen

Trockene Ballen, kleine Risse oder empfindliche Pfoten sind bei Hunden keine Seltenheit – besonders im Winter, aber auch im Sommer auf heißem Asphalt oder nach langen Spaziergängen. Pfotenbalsam kann hier helfen, muss aber weder teuer noch voller unnötiger Zusätze sein. Die gute Nachricht: Du kannst einen einfachen Hunde-Pfotenbalsam problemlos selbst herstellen. So weißt du genau, was drin ist – und sparst dir fragwürdige Inhaltsstoffe.

Warum selbstgemachter Pfotenbalsam sinnvoll ist

Viele fertige Produkte enthalten Duftstoffe, Konservierungsmittel oder ätherische Öle, die für Hunde nicht ideal sind. Hunde lecken sich die Pfoten, und alles, was du aufträgst, landet früher oder später im Maul. Ein selbstgemachter Balsam kommt mit wenigen, gut verträglichen Zutaten aus.

Außerdem kannst du die Konsistenz und Zusammensetzung an deinen Hund anpassen – egal, ob er sehr empfindliche Pfoten hat oder nur gelegentlich Pflege braucht.

Welche Zutaten sich bewährt haben

Ein guter Pfotenbalsam braucht keine lange Zutatenliste. Weniger ist hier eindeutig mehr. Bewährt haben sich vor allem natürliche Fette und Wachse, die die Haut schützen und geschmeidig halten:

  • pflanzliche Öle wie Olivenöl oder Kokosöl
  • Bienenwachs für eine schützende Schicht
  • Sheabutter zur Pflege trockener Haut

Diese Zutaten sind gut verträglich, leicht zu verarbeiten und bilden eine stabile Grundlage für den Balsam.

So stellst du den Pfotenbalsam her

Die Herstellung ist unkompliziert und dauert nur wenige Minuten. Du schmilzt die festen Bestandteile vorsichtig im Wasserbad, rührst die flüssigen Öle unter und füllst die Mischung anschließend in ein sauberes, kleines Gefäß. Beim Abkühlen wird der Balsam fest.

Wichtig ist, keine ätherischen Öle oder Duftstoffe zu verwenden. Was für Menschen gut riecht, kann für Hundehaut reizend sein oder spätestens nach dem Ablecken Probleme bereiten.

Richtig anwenden – weniger ist mehr

Pfotenbalsam wirkt am besten, wenn er sparsam eingesetzt wird. Eine kleine Menge reicht völlig aus. Massiere den Balsam sanft in die Ballen ein, idealerweise nach dem Spaziergang oder vor dem Schlafengehen.

Wenn dein Hund dazu neigt, sich die Pfoten sofort abzulecken, lenke ihn kurz ab oder trage den Balsam auf, wenn er ohnehin zur Ruhe kommt. So hat er Zeit, einzuziehen.

In der Praxis lässt sich das oft gut erreichen, wenn du deinem Hund einen Kauartikel als Beschäftigung gibst. Dein Hund findet den Balsam auf seinen Pfoten interessanter als den Kaukram? Dann hast du drei Möglichkeiten:

  1. Gib deinem Hund besseren Kaukram! 😉 Auch Schleckmatten mit gefrorenem Belag, Schnüffelmatten und gefüllte (gefrorene) Kongs halten die Hundezunge von den Pfoten und dem Balsam fern.
  2. Lenk durch Streicheleinheiten oder Spiele ab.
  3. Zieh deinem Hund atmungsaktive Hundesocken an.  

Wann Pfotenbalsam nicht ausreicht

Pflegeprodukte sind hilfreich – vor allem bei der Vorbeugung, ersetzen aber keine medizinische Abklärung. Bei tiefen Rissen, offenen Stellen, starken Schwellungen oder dauerhaftem Lecken solltest du genauer hinschauen:

  • anhaltende Schmerzen oder Humpeln
  • blutige oder entzündete Ballen
  • starke Wärme oder Schwellung

In solchen Fällen gehört das Problem in tierärztliche Hände. Und zwar so schnell wie möglich. Bedenke zudem, dass Pfotenbalsam für Hunde zwar die Widerstandskraft der Haut erhöht, aber nicht gegen Splitt, scharfkantige Steine, Glasscherben und extreme Temperaturen schützt.

Auch chemische Einflüsse – beispielsweise durch Streusalz oder Unkraut-Ex – können und werden deinem Hund weiterhin schaden.

Gutsitzende Pfotenschuhe lösen dieses Problem und sollten daher zur Basis-Ausstattung deines Hundes gehören. Wichtig ist dabei aber zum einen, dass du ein wirklich passendes Modell wählst und zum anderen, dass du deinen Hund geduldig an das Tragen gewöhnst, und zwar möglichst, BEVOR er eine Verletzung hat oder die Pfotenschuhe aus anderen Gründen dringend braucht.

Pfotenbalsam selbstgemacht: einfach, günstig und hundefreundlich

Einen Hunde-Pfotenbalsam selbst zu machen, ist leicht, günstig und sinnvoll. Du weißt genau, was auf die Pfoten deines Hundes kommt, und kannst auf alles verzichten, was unnötig oder potenziell problematisch ist. Mit regelmäßiger, sparsamer Anwendung bleiben die Ballen geschmeidig und widerstandsfähig – egal zu welcher Jahreszeit.

Denk dennoch daran, dass Pfotenbalsam allein nicht alle schädlichen Einflüsse fernhält oder ausgleicht. Vorsicht, Pfotenpflege und Pfotenschuhe können ebenfalls nötig sein, damit dein Hund sicher und schmerzfrei laufen kann.

Manchmal sind es eben die einfachen Dinge, die am besten funktionieren.

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