Warum schläft mein Hund nachts nicht durch? Ursachen und Lösungen

Dein Hund nutzt die Nacht, um herumzuwandern, muss immer wieder raus, ist unruhig, hechelt, bellt oder leckt sich? Wenn dein Hund die Nacht nicht durchschläft, kann das die Nerven stark belasten. Gleichzeitig kann es viele gute Gründe haben, die du mit dem richtigen Wissen lösen kannst.

  1. Warum schläft mein Hund in der Nacht nicht durch? Die Gründe
    1. Fehlende Auslastung und zu viel Schlaf
    2. Fehlende Blasenkontrolle
    3. Angst und Stress
    4. Schmerzen und Krankheiten
    5. Ungeeigneter Schlafplatz
    6. Fehlende Nähe
    7. Zu viele Reize
  2. 6 bewährte Tipps, damit dein Hund die Nacht durchschläft
    1. Tierärztlicher Check-up
    2. Für angemessene Auslastung sorgen
    3. Passende Routine einführen
    4. Schlafplatz anpassen
    5. Nähe ermöglichen
    6. Ruhe und Sicherheit geben
  3. Schon gewusst: Hunde schlafen anders!

Warum schläft mein Hund in der Nacht nicht durch? Die Gründe

Ist deinem Hund einfach langweilig oder hat er Schmerzen? Wenn dein Vierbeiner deinen Schlaf immer wieder stört, ist die Ursachensuche der erste und wichtigste Schritt.

Denn: Dein Hund geht dir damit zwar auf die Nerven. Mit Absicht macht er das jedoch nicht.

Stattdessen kann vieles dahinterstecken, von den kürzeren Schlafphasen der Hunde, die sich deutlich von denen des Menschen unterscheiden, bis hin zur Angst.

Also werfen wir einen Blick auf die möglichen Ursachen!

Fehlende Auslastung und zu viel Schlaf

Fehlende Blasenkontrolle

Welpen, kranke und ältere Hunde haben eine geringere Blasenkontrolle und leiden häufiger schneller und Blasendruck. Sie müssen daher auch öfter zum Lösen vor die Tür. Bei Welpen verwächst sich das, für Senioren und Kranke gibt es Medikamente, die die Blase stärken können.

Angst und Stress

Dein Hund kennt sein zu Hause, dich und die Umgebung – warum um alles in der Welt sollte er also hier Angst oder Stress in der Nacht haben, wenn alles schläft? Weil:

  • es dunkel ist
  • du schläfst und damit als Beschützer wegfällst
  • die Geräusche in der Nacht unheimlich wirken können

Beim Zelten auf einem Campingplatz müsste auch niemand Angst haben. Dennoch ist es einfach gruselig, wenn es im Dunkeln im Gebüsch raschelt, und viele Menschen erschrecken sich nicht nur beim kleinsten Geräusch, sondern sind auch hellwach und unruhig.

Schmerzen und Krankheiten

Schmerzen, Krankheiten und Unwohlsein können dazu führen, dass dein Hund unruhig ist. Er läuft ständig umher, wechselt den Schlafplatz alle paar Minuten, schmatzt oder leckt sich häufig. Dabei muss das Verhalten tagsüber nicht auffallen.

Ebenso wie beim Menschen verschlimmern sich Beschwerden bei Hunden oftmals abends und nachts. Unter anderem deswegen, weil dann die Ablenkungen wegfallen.

Ungeeigneter Schlafplatz

Hast du dich schon mal im Bett gewälzt, weil du einfach nicht die richtige Position gefunden hast? Weil es zu warum oder zu kalt, zu weich oder zu hart war? Deinem Hund kann es ganz genauso ergehen.

Fehlende Nähe

Hunde sind keine Einzelgänger. Sie sind soziale Tiere, die die Nähe von Artgenossen und Menschen suchen. Auch und gerade in der Nacht. Soll dein Vierbeiner also nicht im Bett und nicht einmal im Schlafzimmer sein, kann dein Hund die Nacht nicht durchschlafen.

Zu viele Reize

Für dich wirkt die Nacht vielleicht ruhig. Für deinen Hund mit Sicherheit nicht. Denn fällt das Alltagsrauschen weg, fallen andere Geräusche deutlich stärker auf. Kombinier das mit dem exzellenten Gehör der Hunde und schon erlebt deine Fellnase deutlich mehr Reize. Zum Beispiel die zufallende Autotür des Nachbarn, das Rascheln von Waschbären, Igeln, Füchsen, Mardern und Katzen und, dass der Nachbar drei Häuser weiter schnarcht.

6 bewährte Tipps, damit dein Hund die Nacht durchschläft

Welche Gründe dahinterstecken können, dass dein Hund die Nacht nicht durchschläft, weißt du jetzt. An dieser Stelle erfährst du, wie du gezielt dagegen vorgehen kannst.

Tierärztlicher Check-up

Leckt dein Hund in der Nacht, schmatzt, wechselt immer wieder den Platz, muss wiederholt raus oder ist ab abends generell unruhig? Dann steht ein dringender Check beim Tierarzt an. Untersuchungen auf Schmerzen und Unverträglichkeiten sind ebenso wichtig wie die Behandlung von Inkontinenz.

Für angemessene Auslastung sorgen

Dein Hund soll den ganzen Tag Ruhe halten und abgesehen von drei kurzen Gassirunden gibt es keine Bewegung und keine geistige Beschäftigung? Dann kann dein Hund die Nacht nicht durchschlafen, weil er vor lauter Langeweile und fehlender Auslastung einfach nicht noch mehr schlafen und ruhen kann.

Abhilfe schaffst du hier zum Glück sehr einfach:

  1. Verlängere eure Spaziergänge schrittweise und gestalte sie abwechslungsreicher.
  2. Sorge für geistige Förderung, zum Beispiel durch Suchspiele, das Beibringen von Tricks und Kommandos, Dogdancing oder Agility.
  3. Stell sicher, dass sich dein Hund selbst beschäftigen kann, beispielsweise mit (Intelligenz-)Spielzeug oder sicheren Kauartikeln.

Passende Routine einführen

Routinen geben Sicherheit und einen verlässlichen Rahmen. Sie geben deinem Hund zudem die Gelegenheit, sich am Tagesplan zu orientieren und sich körperlich darauf einzustellen.

Ideal ist es, wenn du beim Aufstellen der Routine dem natürlichen Ablauf folgst und dieser besteht aus:

  1. Bewegung und Arbeit
  2. Essen
  3. Ruhe oder Schlafen

Mach also einen ausgedehnten oder anspruchsvollen Spaziergang, übe ein paar Kommandos oder spiele mit deinem Hund, füttere ihn im Anschluss oder gib ihm etwas zu Kauen und fordere dann erst Ruhe ein. Die Chancen stehen gut, dass du nach der anfänglichen Gewöhnung an den Ablauf keine Ruhe mehr einfordern musst.

Dein Hund ist stattdessen ausgelastet und weiß, dass nach dem Essen oder Kauartikel nichts Aufregendes mehr folgt.

Damit das auch in der Nacht funktioniert, solltest du abends einen längeren Spaziergang einlegen, füttern und vielleicht noch einen gefüllten Kong, eine Karotte oder ein Kaninchenohr reichen. Für den letzten Gassigang reicht dann das Lösen vor der Tür, bevor ihr routiniert ins Bett geht und durchschlaft.

Schlafplatz anpassen

Ein ungemütliches oder unpassendes Bett kann die ganze Nacht von euch beiden stören. Vergleiche also einmal die Liegeplätze, die dein Hund am Tag wählt, mit dem Hundebett im Schlafzimmer. Würde sich dein Hund tagsüber nicht freiwillig dafür entscheiden, hat das gute Gründe.

Wichtig sind:

  • ausreichend Platz und Möglichkeiten zum Wechseln

Dein Hund muss sich umlegen können, wenn es ihm zu warm oder zu kalt, zu weich oder zu hart wird.

  • bequeme Unterlage, die der Hund freiwillig und oft an anderen Stellen wählt

Ideal ist zum Beispiel ein orthopädisches Hundebett in passender Größe.

  • bevorzugte Position erkennen und nutzen

Manche Hunde schlafen gerne in Ecken, Nischen oder Schlafhöhlen. Andere bevorzugen eine erhöhte Lage und wieder andere wollen sich einfach nur richtig ausstrecken können oder in deiner Nähe sein. Schaff also ruhig mehrere Schlafplätze und probier aus, welchen dein Hund am häufigsten nutzt und wo er am entspanntesten schläft.

Klingt aufwendig und unnötig? In Wirklichkeit ersparst du dir so einige Störungen in der Nacht, wenn du deinen Hund nicht auf einen Platz oder in ein Hundebett zwingst, sondern ihn selbst entscheiden lässt.

Nähe ermöglichen

Es gibt sie, die Hunde, die lieber im Wohnzimmer oder im Flur schlafen, während ihre Menschen im Bett liegen. Sie sind jedoch die Ausnahme und nicht die Regel. Die meisten Hunde bevorzugen auch beim Schlafen die Nähe zu ihren Menschen und legen sich mit ins Bett, wenn sie dürfen. Dir kann das ebenfalls zu ruhigeren Nächten verhelfen, denn:

Körperkontakt ist ein unterschätztes Beruhigungsmittel.

Direktes Kontaktliegen kann deinem Hund dabei helfen, sich schneller und besser an deinen Rhythmus zu gewöhnen, länger zu schlafen, entspannter und ruhiger zu sein.

Ruhe und Sicherheit geben

Schreckt dein Hund in der Nacht immer wieder hoch oder bellt? Er hört mehr als du, so viel ist klar. Um euer beider Schlaf zu retten, solltest du zunächst für mehr Ruhe sorgen oder aber die störenden Geräusche der Nacht übertünchen.

Schließ in der Nacht Fenster und Türen. Versuche vor allem bei hellhörigen Wohnungen für eine verbesserte Geräuschdämmung zu sorgen. Schalldämmende Vorhänge, dicke Teppiche und Akustikpaneele eignen sich dafür und schonen deine Nerven ebenfalls in mehr als einer Hinsicht.

Schon gewusst: Hunde schlafen anders!

Hunde schlafen anders und kürzer. Sich an die menschliche Durchschlafdauer anzupassen, ist für sie also eine Herausforderung und kann sogar belastend sein. Das gilt vor allem, wenn ihnen die Auslastung am Tag fehlt.

Mit ein paar kleinen Änderungen kannst du jedoch schnell dafür sorgen, dass dein Hund die Nacht durchschläft oder zumindest entspannt und ruhig ist.

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