Hilfe, mein Kind will einen Hund! Was soll ich tun? Tipps und Tricks

Wenn dein Kind einen Hund will, kann das zu zahlreichen Diskussionen und verletzten Gefühlen, knallenden Türen und ewigen Bitten führen. Wie du richtig damit umgehst und dabei weder direkt ja noch nein zu deinem Kind sagen musst, erfährst du hier. Samt Alternativen zum eigenen Hund.

  1. Mein Kind will unbedingt einen Hund – was tun?
    1. Mein Kind will ein Haustier Tipp #1: Frag nach dem Grund
    2. Mein Kind will ein Haustier Tipp #2: Lass dein Kind recherchieren (und informier dich selbst)
    3. Mein Kind will ein Haustier Tipp #3: Lernt Hunde und andere Tiere wirklich kennen
    4. Mein Kind will ein Haustier Tipp #4: Passt ein Hund ins Budget und andere praktische Fragen
    5. Mein Kind will ein Haustier Tipp #5: Sammelt praktische Erfahrungen
    6. Mein Kind will ein Haustier Tipp #6: Informiert euch über Alternativen
    7. Mein Kind will ein Haustier Tipp #7: Probeläufe veranstalten
  2. Mein Kind will einen Hund – ich auch?

Mein Kind will unbedingt einen Hund – was tun?

Die meisten Eltern werden früher oder später mit dem Kinderwunsch nach einem Haustier konfrontiert. Im Falle eines kleinen Aquariums oder Terrariums lässt sich der Bitte einfach nachkommen. Was aber, wenn dein Kind unbedingt einen Hund will? Anstatt direkt nein zu sagen oder den Wunsch sofort zu erfüllen, solltest du die folgenden Tipps beherzigen.

Denn einen Hund in eure Familie aufzunehmen will wohlüberlegt sein, geht mit reichlich Verantwortung und nicht zuletzt mit größeren Ausgaben einher.

Mein Kind will ein Haustier Tipp #1: Frag nach dem Grund

Was verspricht sich dein Kind davon, einen eigenen Hund zu haben? Findet dein Nachwuchs die Vierbeiner einfach niedlich? Dann reichen Bilder und Kontakt zu Hundehaltern. Will er gelegentlich mit einem Hund spielen? Auch dann ist ein eigener Hund nicht nötig.

Rege dein Kind dazu an, ernsthaft über die Frage nachzudenken und eine ehrliche Antwort zu finden. „Ich will aber“ – ist kein Grund. „Weil mein Freund einen hat“ ebenso wenig.

Geht gemeinsam durch, wie viel Arbeit Hunde machen, welcher Aufwand für die Erziehung betrieben werden muss, wie oft er täglich raus muss, welche Probleme Hundehalter haben. Dabei hilft euch der nächste Tipp.

Mein Kind will ein Haustier Tipp #2: Lass dein Kind recherchieren (und informier dich selbst)

Hattest du noch nie einen Hund, hast du genauso wenig Ahnung und Erfahrung wie dein Kind. Bevor ihr eine Entscheidung trefft, solltet ihr also dringend recherchieren und euch informieren.

Wie viel kostet ein Hund in der Anschaffung und in der Haltung jeden Monat?

Gibt es bei euch eine Rasseliste mit Rassen, die nicht gehalten werden dürfen?

Ab welchem Alter dürfen Kinder allein mit einem Hund spazieren gehen?

Welche Rasse käme infrage?

Wie viel Zeit müsst ihr täglich für den Hund aufbringen?

Was sind typische Probleme von Hundehaltern?

Ist dein Kind alt genug, um selbstständig im Internet zu recherchieren? Dann stell ihm eine Aufgabe. Es soll dir im Anschluss an die Suche umfassend beantworten können, welche Probleme und Herausforderungen Hundehalter haben und wie es diese zu lösen gedenkt.

Informiert euch zusätzlich durch:

  • Gespräche mit Hundehaltern, Züchtern und Tierheim-Mitarbeitern
  • in Hunde-Foren
  • in Hundeschulen oder bei Hundetrainern
  • auf Ausstellungen

Handelt es sich um einen echten Wunsch, wird sich dein Kind umfassend informieren. War es nur eine vorübergehende Laune, wird es den Aufwand nicht auf sich nehmen.

Mein Kind will ein Haustier Tipp #3: Lernt Hunde und andere Tiere wirklich kennen

Dem Internet sei Dank kannst du und jeder andere jederzeit auf Millionen von niedlichen Tierbildern und Tiervideos zugreifen. Dadurch kommt schnell der Eindruck auf, dass ein Haustier ein Quell ständiger Freude und täglicher witziger Begebenheiten ist.

Die Arbeit, die mit der Tierhaltung einhergeht, die Schwierigkeiten und teilweise die Sorgen sind nicht in den unterhaltsamen Videos zu finden.

Daher: Geht los und lernt so viel wie möglich über potenzielle Haustiere für euch. Nicht nur über Hunde. Wo liegen die Vor- und Nachteile von Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas, Degus, Streifenhörnchen, Ratten und Mäusen, Fischen, Insekten, Reptilien oder Amphibien?

Wusstest du zum Beispiel, dass man Weißbauchigel als Haustiere halten kann? Oder, dass Sport mit Kaninchen möglich ist? Informiert euch umfassend! Eventuell fällt dabei auf, dass dein Kind lieber ein Aquarium mit Süßwasserrochen oder Garnelen möchte. Oder Sittichen das Sprechen beibringen will.

Besucht Zoofachgeschäfte, Züchter, Halter, Ausstellungen und lernt die Tierwelt als Familie kennen. Dadurch wächst zum einen euer Wissen. Zum anderen wird der Hundewunsch auf die Probe gestellt. Und last but not least findet ihr dabei eventuell eine pflegeleichtere und günstigere Alternative.

Mein Kind will ein Haustier Tipp #4: Passt ein Hund ins Budget und andere praktische Fragen

Ob Hund oder anderes Haustier, dein Kind sollte begreifen, welche praktischen Überlegungen vor der Anschaffung erfolgen müssen. Dazu gehören:

  • Wer geht Gassi? Ist dafür ausreichend Zeit? Darf dein Kind überhaupt allein mit dem Hund unterwegs sein?
  • Wie viel kostet ein Hund pro Monat inklusive Versicherungen, Steuer, Futter, Hundeschule, Tierarzt?
  • Hat ein Familienmitglied eine Allergie?
  • Was passiert mit dem Hund, wenn er nicht allein bleiben kann? Habt ihr eine Betreuung oder Geld für eine Fremdbetreuung?
  • Was macht ihr mit dem Hund im Urlaub?
  • Wer übernimmt die Arbeit, die dein Kind nicht leisten kann? Beispielsweise, weil es zu klein ist, wenn es krank ist, auf Klassenfahrt fährt, Freunde besucht oder einem Hobby nachgeht?

Anstatt deinem Kind  zu sagen, ein Hund geht nicht – findet Antworten auf diese Frage. Dadurch kann es selbst begreifen, dass ein Hund beispielsweise zu teuer ist oder ihr aufgrund anderer Beschäftigungen keine Zeit dafür habt.

Mein Kind will ein Haustier Tipp #5: Sammelt praktische Erfahrungen

Habt ihr Hundehalter in der Bekanntschaft? Dann nutzt diesen Vorteil und betreut sie so oft wie möglich. Am besten auch über Nacht am Wochenende. Hundehalter sind oftmals froh, wenn sie eine verlässliche Betreuung haben. Solltet ihr euch einen Hund anschaffen, kann das auf Gegenseitigkeit beruhen.

Nicht jeder Hundehalter gibt seinen Vierbeiner aber einfach an Menschen ohne Hundeerfahrung. Geht also vorher gemeinsam spazieren, lasst euch erklären, worauf zu achten ist und fangt dann klein an. Am Anfang reicht es aus, ein bis drei Stunden aufzupassen. Funktioniert das gut, kann die Dauer verlängert werden.

Habt ihr keine Bekannten mit Hunden, könnt ihr auf Apps für Hundehalter Kontakte finden. Auch Hundeschulen oder Aushänge im Supermarkt und in Tierfachgeschäften sind gute Möglichkeiten, Hunde-Halter-Gespanne kennenzulernen.

Mein Kind will ein Haustier Tipp #6: Informiert euch über Alternativen

Habt ihr festgestellt, dass ein Hund doch (noch) nicht passt? Vielleicht war der Wunsch deines Kindes etwas zu spontan oder es stellt sich heraus, dass er nicht so groß ist, dass dafür Ausschlafen am Wochenende oder die Freiheit in der Freizeit wegfallen soll. Vielleicht reichen Zeit und Geld auch nicht.

Dennoch gibt es Alternativen zum eigenen Hund, bei denen dein Kind zwar keinen eigenen Vierbeiner bekommt, aber reichlich Kontakt zu den tollen Tieren haben kann.

  • bietet Hilfe für andere Hundehalter in Form von Gassigehen, Beschäftigung und Betreuung an
  • fragt bei Tierheimen, Tierschutz und Pflegestellen nach, wie ihr helfen könnt
  • knüpft Kontakte zu Hundetrainern, Hundeplätzen und Hundeschulen, ob Helfer benötigt werden oder ihr als Zuschauer willkommen seid
  • informiert euch über Dogsharing

Vergesst darüber hinaus nicht, dass es auch noch andere tolle Haustiere gibt. Es muss nicht immer sofort ein Hund sein, um zum Tierhalter zu werden, ein Tier zu lieben, artgerecht zu halten und Erfahrungen zu sammeln.

Mein Kind will ein Haustier Tipp #7: Probeläufe veranstalten

Könnte ein Hund bei euch passen? Habt ihr schon einige praktische Erfahrungen gesammelt, euch vielleicht sogar für eine Rasse entschieden? Dann veranstalte jetzt Probeläufe. Schick dein Kind wenigstens 4-mal täglich vor die Tür – bei jedem Wetter. Lass es kontinuierlich Ordnung halten, bevor der Hund Gefahr läuft, an Kleinteilen zu ersticken oder Hausaufgaben und Hausschuhe zu fressen. Halte zum Putzen an, denn Unfälle werden passieren und Erbrechen kann jederzeit auftreten.

Ist dein Kind am Rande zur oder in der Pubertät, wird es diese praktische Vorbereitung albern finden und du kannst dich auf Widerworte einstellen. Aber diese Vorläufe sind wichtig, um bereits ein Gefühl für den Aufwand und die Einschränkungen zu vermitteln.

Klappt es schon an Tag drei nicht mehr? Dann äußere offen und ehrlich deine Bedenken.

Mein Kind will einen Hund – ich auch?

Wachsen Kinder mit Tieren auf, kann das eine unheimliche Bereicherung sein. Sie haben einen Gefährten an der Seite, stellen sich auf die Bedürfnisse anderer Lebewesen ein und dadurch auch gelegentlich zurück. Sie lernen Verantwortungsbewusstsein, haben einen Wissenszuwachs und können sogar selbstständiger und empathischer werden.

Wichtig ist dabei, dass du von Anfang kein Tier als Spielzeug verwenden und behandeln lässt und dir darüber bewusst bist, dass du für das Wohlergehen des Haustieres und die Sicherheit aller verantwortlich bist.

Sag also nicht halbherzig zu, weil du nicht der Spielverderber sein willst, wenn du keine Lust auf ein Tier hast. Überleg stattdessen, mit welchen Alternativen du leben kannst und willst und biete diese an.

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