Das ist DER größte Fehler, den du bei der Hundewahl machen kannst!

Bist du auf der Suche nach dem passenden Hund oder hast dich bereits verliebt? Dann musst du diesen Artikel unbedingt lesen! Denn er bewahrt dich davor, den größten Fehler bei der Hundesuche zu machen und einem Vierbeiner ebenso wie dir das Leben zu erschweren.

  1. Der größte Fehler bei der Hundeauswahl: nach der Optik gehen
  2. DER größte Fehler bei der Hundeauswahl: Eigenschaften ignorieren
    1. Beschäftige dich mit der Geschichte der Rasse
    2. Wo werden die Hunde eingesetzt?
    3. Lass dich über Eigenschaften aufklären
    4. Lern die Rasse live kennen
    5. Achte auf die Gesundheit und die Nachteile der Rasse
  3. Gut informiert, Hund besser ausgewählt

Der größte Fehler bei der Hundeauswahl: nach der Optik gehen

Eine Familie wollte schon ewig einen Border Collie. Nun haben sie sich den Wunsch endlich erfüllt und einen bildhübschen Border Collie, der obendrauf auch noch unsagbar intelligent ist. Perfekt!

Eine Woche später hängt der Haussegen schief, die Eltern sind ratlos und denken über Abgabe nach. Denn: Der perfekte Hund treibt die Kinder, zwickt sie in Arme und Beine. Er kontrolliert alles, steht ständig unter Strom. Wirkt lauernd und aggressiv.

Was ist passiert? Ganz einfach, sie haben sich einen stinknormalen Border Collie geholt, der tut, worauf Border Collies selektiert und spezialisiert wurden: Er hütet.

Da er kein Vieh hat, an dem er die genetisch festgelegten Verhaltensketten abspulen kann, nimmt er eben die Kinder.

Was die Familie bei der Auswahl vollkommen übersehen oder aber erfolgreich verdrängt hat, ist, dass es sich um einen Hütehund handelt. Bekommt er keinen passenden Job, sucht er sich einen.

So oder ähnlich ergeht es unglaublich vielen Haltern und Hunden. Menschen suchen sich die Hunde rein nach der Optik aus und sind im Anschluss vollkommen schockiert davon, wenn sich diese Vierbeiner wie typische Vertreter ihrer Rasse verhalten. Sehr viele Hunde werden im Anschluss als problematisch abgestempelt – und das bereits als Welpe – weil sie nun einmal Jagdhunde, Hütehunde, Wachhunde oder sonstige Gebrauchshunde sind.

Das richtig böse Erwachen kommt spätestens dann, wenn der Hund erwachsen wird und sein ganzes genetisches Päckchen auspackt. Mach es besser, indem du auf die folgenden Punkte achtest und die Fehler bei der Hundewahl vermeidest!

DER größte Fehler bei der Hundeauswahl: Eigenschaften ignorieren

„Aber die sind doch soooooo hübsch / niedlich / beeindruckend!“

„Ich habe mich schon auf den ersten Blick verliebt!“

„Rasse X war schon immer mein Traum!“

Wir alle finden andere Sachen schön. Manche finden die athletische Erscheinung der Malinois unschlagbar. Andere stehen auf Rottweiler und wieder andere können Huskys und Co. nicht widerstehen. Wer sich erstmal so richtig in die Optik verliebt hat, ignoriert darüber schon mal, dass der Hund nicht ins eigene Leben passt.

Da wird der Dobermann verteufelt, weil er sich im Verhalten als Dobermann entpuppt und nicht etwa als der Beagle, der besser zum Halter gepasst hätte. Der Deutsche Schäferhund oder Malinois ist auch eine Enttäuschung, wenn er die Hundewiese aufmischt, statt harmonisch mit anderen zu spielen, und, dass der Weimaraner ständig jagen will, war so auch nicht geplant.

Die nächsten Punkte zeigen dir, worauf du bei der Hundewahl achten musst, um die richtige Rasse für dich zu finden.

Beschäftige dich mit der Geschichte der Rasse

Wofür wurde die Rasse gezüchtet? Welche Jobs hatten die Hunde? Wonach wurden die Zuchttiere ausgesucht und wonach werden sie heute ausgesucht? Die Selektion und die Historie verraten dir eine Menge darüber, worauf die Hunde genetisch programmiert sind.

Sollten sie am Vieh arbeiten? Dann kannst du dich darauf einstellen, dass Vertreter dieser Rasse nicht zimperlich sind, sich durchsetzen können, treiben oder hüten. Ja, auch mit den Zähnen.

War es geschichtlich hingegen der Job der Hunde, Leben und Besitz des Halters zu bewachen und zu beschützen? Dann finden sie Fremde auch heute noch unnötig und generell suspekt.

Natürlich lässt sich das Verhalten in die richtigen Bahnen lenken. Aber die Anlagen sind da und müssen verstanden und mit ihnen gearbeitet werden, nicht gegen sie. So sehr du dich auch anstrengst, aus einem Großen Schweizer Sennenhund kannst du mit noch so viel Training keinen Pudel stricken.

Wo werden die Hunde eingesetzt?

Wir alle kennen sie: Die Videos, in denen Hunde ganz besonders niedlich sind, bemerkenswerte sportliche Leistungen vollbringen, außergewöhnliche Intelligenz an den Tag legen oder entgegen der allgemeinen Meinung tiefenentspannt sind.

Das verzerrt nicht selten die Wahrnehmung und die Realität. Schau also genauer und im wahren Leben hin und nicht nur in deiner Umgebung. Informier dich über den aktuellen Einsatz, über typische und mögliche Probleme. Das ist wichtig, damit du das Gesamtbild kennst und besser weißt, worauf du dich einlässt.

Lass dich über Eigenschaften aufklären

Rassebeschreibungen klingen allesamt wie Werbung und lassen leider viel Interpretationsspielraum. Sie zu richtig zu verstehen, ist daher eine Kunst. Zudem klingt vieles nach positiven Eigenschaften, was im Alltag oftmals zum Problem wird.

Nehmen wir ein paar Beispiele:

Wachsam – klingt gut, oder? Dieser Hund passt auf, beschützt dich und hält Einbrecher fern. Was es aber ebenfalls bedeuten kann: Der wachsame Hund bellt die Nachbarschaft zusammen, weil sich ein fremder Spatz unerlaubt auf die Balkonbrüstung gesetzt hat, der Postbote zu laut am Briefkasten klimpert und dort drüben ein Kind Dreirad fährt.

Intelligent – wunderbar, der Hund wird in Nullkommanix hunderte von Kommandos lernen und damit absolut jeden beeindrucken, während du damit kaum Aufwand hast. Leider falsch, denn:

  1. Nur weil ein Hund intelligent ist, bedeutet das nicht, dass er automatisch macht, was du willst.

und

  • Intelligente Hunde lernen in der Tat sehr schnell sehr viel. Das schließt auch deine Fehler, Schwachstellen und unerwünschte Verhaltensketten ein.

Familienhund – perfekt. Dieser Hund ist definitiv freundlich, liebt Kinder und kommt mit allem klar. Nein! Familienhund lässt reichlich Raum für Interpretation. Ein Hund kann seine Familie abgöttisch lieben und allen anderen fremden Lebewesen den Tod wünschen. Einschließlich dem Besuch der Kinder und Oma Erna, die nur selten vorbeikommt und für den Hund damit nicht zur Familie gehört.

Lern die Rasse live kennen

Alle Rassebeschreibungen und Videos dieser Welt ersetzen nicht das umfassende Kennenlernen im realen Leben. Ausstellungen und Züchter sind dafür gute Anlaufstellen.

ABER: Mach dir bewusst, dass du hier zum einen ausgewählte Rassevertreter kennenlernst und das auch noch in erfahrenen, fähigen und fachkundigen Händen. Die Halter dieser Hunde wissen, wie sie ihre Vierbeiner führen, worauf sie achten und was sie vermeiden müssen. Daher erlebst du die Hunde von ihrer allerbesten Seite. Das kann den Eindruck gehörig verfälschen.

Daher musst du dringend den nächsten Punkt berücksichtigen, um ein wirkliches Bild zu erhalten.

Achte auf die Gesundheit und die Nachteile der Rasse

Weshalb werden Vertreter deiner Rasse am häufigsten abgegeben? Frag in Tierheimen nach, lies Abgabegründe, informier dich bei Rasse X in Not Vereinen. Sprich mit Haltern, Trainern und Züchtern darüber, warum du dir einen solchen Hund nicht anschaffen solltest. Frag explizit nach den Nachteilen, Besonderheiten und Einschränkungen, die dich erwarten.

Und zu guter Letzt: Beschäftige dich mit der Gesundheit der Rasse. Neigt sie zu Krebs, Herzproblemen, Augenkrankheiten, Allergien, Futtermittelunverträglichkeiten oder degenerativen Gelenkerkrankungen?

Würdest du die Rasse immer noch wollen, wenn das Risiko für einen Bandscheibenvorfall immens ist oder du mit einer chronischen Krankheit rechnen musst, die tägliche Medikamentengaben über Jahre hinweg erforderlich macht?

Immer wieder sind Menschen überrascht darüber, wenn ihr Hund plötzlich leidet. Obwohl es sich häufig um rassetypische Krankheiten handelt, die schockierend oft auftreten.

Gut informiert, Hund besser ausgewählt

Je besser du dich über die möglichen Nachteile und die Eignung des Hundes für dein Leben informierst, desto weniger wird dich negativ überraschen. Und umso kleiner wird die Rolle, die die Optik bei der Hundewahl für dich spielt.

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