Mein Hund bettelt – was tun? 5 Tipps

Dein Hund bettelt bei Tisch und geht dir damit auf die Nerven oder blamiert dich vor anderen? Damit ist jetzt Schluss. Denn mit unseren 5 wirksamen Tipps gewöhnst du deinem Hund das Betteln ab – und zwar einfach und schnell.

  1. Mein Hund bettelt – die Ursachen
    1. Hund bettelt aus Hunger
    2. Hund bettelt aus Gewohnheit
    3. Dein Essen schmeckt einfach besser
    4. Bettelt dein Hund überhaupt?
  2. Hund betteln abgewöhnen – 5 Tipps
    1. Tipp 1 gegen bettelnde Hunde: Füttere deinen Hund satt!
    2. Tipp 2 um deinem Hund das Betteln abzugewöhnen: Wähle einen besseren Zeitpunkt für die Fütterung!
    3. Tipp 3 zum Abgewöhnen des Bettelns: Lenk deinen Hund ab!
    4. Tipp 4 für die Anti-Bettel-Erziehung: Schick deinen Hund weg!
    5. Tipp 5 gegen das Betteln bei Tisch: Schaff ein Ritual für deinen Hund!
  3. So gewöhnst du deinem Hund entspannt das Betteln ab

Mein Hund bettelt – die Ursachen

Damit du wirkungsvoll gegen das Betteln deines Hundes vorgehen kannst, solltest du zunächst Ursachenforschung betreiben.

Je besser du den Grund verstehst, desto gezielter kannst du dagegen vorgehen.

Schauen wir uns die häufigsten Ursachen für bettelnde Hunde genau an:

Hund bettelt aus Hunger

Einer der logischsten Gründe für das Betteln bei Tisch: Dein Hund hat Hunger. Die Chancen dafür steigen, wenn er längere Zeit nichts gegessen hat oder sich nicht satt fressen kann.

Er versucht durch das Betteln also, ein Grundbedürfnis zu stillen. Das kannst du ihm kaum verübeln.

Hund bettelt aus Gewohnheit

Dein Hund hat dich mitleiderregend angeschaut und du bist schwach geworden? Ausnahmsweise? Weil er halbverhungert war und du kein Herz aus Eis oder Stahl hast?

Hatte dein Hund ein Erfolgserlebnis, weil du ihm etwas vom Tisch oder deinem Teller abgegeben hast, wird er es in Zukunft wieder versuchen. Auch das ist nur logisch und ein Beispiel für schnelles Lernen.

Aber keine Angst. Anders, als so oft (und ebenso falsch) behauptet, kannst du ihm das Betteln dennoch einfach abgewöhnen.

Dein Essen schmeckt einfach besser

Stell dir vor, du hattest heute Salat und Knäckebrot. Genau wie gestern. Und den Tag davor. Und den davor.

Währenddessen musst du Tag für Tag mit ansehen, wie der komische Zweibeiner Pizza isst, statt Knäckebrot Käsebrote genießt oder verführerisch duftende Lasagne und Eintöpfe schlemmt.

Sonderlich fair und nett ist das nicht. Gerade Hunde mit einer monotonen Ernährung wie bei reiner Trockenfutterfütterung vermissen Abwechslung und Genuss – der ihnen täglich präsentiert, aber vorenthalten wird.

Bettelt dein Hund überhaupt?

Bei einigen Hunden ist das Betteln nicht zu übersehen. Sie machen Männchen, pföteln nach dir, jammern oder sabbern bei ständigem Blickkontakt.

Bei anderen Hunden fällt das Betteln deutlich subtiler aus. Sie starren dich beispielsweise beharrlich an, zählen dir jeden Bissen in den Mund und hinterlassen dabei eine Speichelpfütze unter sich.

Allerdings gibt es auch Menschen, die jeden Blick des Hundes als „Betteln“ interpretieren und damit vollkommen übertreiben. Andere behaupten zudem, dass aus dem Betteln wahnsinnige Verhaltensprobleme entstehen können.

Beiden Fraktionen würde es guttun, die Kirche im Dorf zu lassen. Dennoch solltest du dir ein paar Fragen stellen:

  • Bettelt dein Hund überhaupt, oder liegt er lediglich während des Essens in deiner Nähe?
  • Stört dich das Betteln wirklich?
  • Welches Verhalten erwartest du von deinem Hund während deiner Mahlzeiten?

Stört dich das Betteln beim Essen wirklich? Das mutet wie eine seltsame Frage an. Schließlich liest du diesen Ratgeber gerade, weil du deinem Hund das Betteln abgewöhnen willst.

Du wärst allerdings überrascht, wie oft Hundehalter das Verhalten ihrer Vierbeiner ändern wollen, weil „man das so macht“.

Stört dich das Betteln deines Hundes nicht wirklich, stehst du auch nicht hinter den Regeln und Verboten. Du machst dich gegenüber deinem Sofawolf unglaubwürdig und verschwendest Energie an einer Stelle, die euch keinen Vorteil bringt.

Hund betteln abgewöhnen – 5 Tipps

In anderen Ratgebern rund um bettelnde Hunde wirst du immer wieder lesen, dass du deinen Vierbeiner beharrlich wegschicken, mit Liegetraining fernhalten oder gleich der Küche verweisen sollst. Doch PunkRockPudel als Hundemagazin der anderen Art schaut genauer hin und bietet dir bessere Ansätze.

Tipp 1 gegen bettelnde Hunde: Füttere deinen Hund satt!

Trockenfutter und hochkalorisches Dosenfutter sind praktisch. Du brauchst geringe Mengen, musst also weniger tragen und hast keinen Aufwand für die Zubereitung.

Ein generelles Problem bei diesem praktischen Fertigfutter ist das Volumen und damit das Sättigungsgefühl. Viele Hunde werden davon nicht einmal im Ansatz wirklich satt.

Sie neigen daher stärker dazu, sich selbst Essbares zu suchen. Satte Hunde werden hingegen draußen nicht zum Staubsauger und sammeln alles auf, sie durchsuchen den Müll nicht und haben auch das Betteln bei Tisch nicht nötig.

„Aber wenn ich meinen Hund satt füttere, kann ich ihn nächste Woche rollen!“

Deinen Hund satt zu füttern, bedeutet nicht, ihn fett zu füttern. Schließlich könntest du dich auch jeden Tag an Salat und Gemüse satt essen – ohne dabei deine schlanke Linie zu riskieren. Mit Pizza, Pasta und Burgern funktioniert das hingegen nicht. Was du fütterst, spielt also eine entscheidende Rolle.

Ausnahme: Lange Zeit hielt sich der Glaube, alle Hunde hätten immer Hunger. Hunde werden einfach nicht satt. Das trifft allerdings nur dann zu, wenn ein Hund genetisch bedingt wirklich kein Sättigungsgefühl hat.

Diese Hunde sind aber nicht die Regel, sie sind die absolute Ausnahme. Kann sich dein Vierbeiner täglich satt essen – ist er ausgefüttert. Er hat keinesfalls ständig Hunger.

Tipp 2 um deinem Hund das Betteln abzugewöhnen: Wähle einen besseren Zeitpunkt für die Fütterung!

Dein Hund bekommt sein Futter immer erst nach dir? Kein Wunder, dass die Fellnase Hunger hat und sich schlechter beherrschen kann, während du isst.

Mach es dir und deinem Sofawolf einfacher, indem du deinen Hund zuerst fütterst oder indem ihr gleichzeitig esst.

Tipp 3 zum Abgewöhnen des Bettelns: Lenk deinen Hund ab!

Eine Kaustange, Möhre oder Gurke, eine Schleckmatte oder ein gefüllter Kong: Bekommt dein Hund einen Snack, während du isst, sinkt sein Interesse an deiner Mahlzeit.

Außerdem sinkt dein schlechtes Gewissen, obwohl du dein Essen nicht teilst.

Tipp 4 für die Anti-Bettel-Erziehung: Schick deinen Hund weg!

Bettelt dein Hund, wirst du von vielen Deckentraining und Liegetraining empfohlen bekommen. Der Vierbeiner soll auf seinen Platz gehen und dort liegen bleiben, bis du deine Mahlzeit beendet hast.

Anfangs musst du dafür immer wieder aufstehen und ihn auf seine Decke bringen.

Da ich keine Lust darauf habe, auch noch beim Essen Stress zu haben, haben meine Hunde keinen festen Platz und auch keine Ahnung, was Deckentraining ist.

Denn mir ist es gelinde gesagt egal, ob meine Hunde Salsa unter der Dusche tanzen oder neben mir am Tisch liegen. Sie sollen mich lediglich nicht am Essen hindern oder die ganze Zeit gestresst sein, weil ich esse und sie nicht.

Ich schicke sie also durchaus weg, allerdings nur von meinem Teller. Das ist zum einen deutlich einfacher und zum anderen vollkommen ausreichend.

Tipp 5 gegen das Betteln bei Tisch: Schaff ein Ritual für deinen Hund!

Wenn du deinem Hund einmal was vom Tisch gegeben hast, hast du ihn komplett versaut und ihm das Betteln beigebracht!

Räumen wir mit diesem Blödsinn erstmal auf.

  1. Nein, du hast weder deinen Hund noch seine Erziehung versaut.
  2. Alle Hunde können Betteln, das müssen sie nicht erst lernen. Klar, wenn du das Betteln belohnst, ist es wahrscheinlicher und schlichtweg logisch, dass dein Hund durch den Erfolg häufiger bettelt. Das bedeutet aber nicht, dass du jetzt besonders hart durchgreifen musst oder das Betteln nicht mehr kontrollieren kannst.
  3. Du kannst deinem Hund durchaus etwas von deinem Essen ab- oder etwas vom Tisch geben, auch wenn immer wieder anderes behauptet wird.

Eine mögliche Lösung ist ein Ritual.

Ich gebe meinen Hunden sehr gerne etwas von meinem Essen ab. Ob ein Happen Pizza, ein Stück Käse oder einen Bissen Bratwurst – ja, ich lasse absichtlich für jeden etwas übrig, damit ich teilen kann. Sofern das eben geht. Für Hunde gefährliche Lebensmittel sind selbstverständlich ausgeschlossen. Satt essen können sie sich dadurch natürlich nicht.

Meine Hunde bekommen also häufig vom Tisch. Dennoch betteln sie nicht. Dafür gibt es mehrere Gründe, die gemeinsam eine große Rolle spielen:

  1. Ich füttere meine Hunde satt. Sie sind nie so ausgehungert, dass Futter oder Essen eine immense Ressource ist.
  2. Sie essen vor mir oder gleichzeitig mit mir. Dadurch ist ihre Erwartungshaltung deutlich geringer.
  3. Alternativ bekommen sie eine kleine Ablenkung, in Form von einer Möhre, einer Reiswaffel oder eine Schnüffelmatte.
  4. Wenn ich in Ruhe essen will, vermittle ich ihnen das deutlich. Mein Teller und ich sind dann schlichtweg tabu.
  5. Ich teile mein Essen, aber erst am Ende und erst nachdem ich sie aufrufe. Es lohnt sich schlichtweg nicht, wenn sie vorher betteln. Gleichzeitig haben sie die Gewissheit, dass jeder einen Happen abbekommt (oder auch nicht, wenn es ungeeignetes Essen gibt). Auch das entspannt und vermittelt, dass Betteln am Tisch unnötig ist.

So gewöhnst du deinem Hund entspannt das Betteln ab

Der Hund wird erst nach dem Menschen gefüttert! Weil…äh…Randordnung!

Der Hund muss auf seiner Decke liegen, wenn Menschen essen! Weil…ähm…das so ist!

Anstatt auf diese merkwürdigen „Regeln“ mit sinnlosen Begründungen zu hören, versuch, deinen Hund zu verstehen.

Stell dir bewusst vor, wie jemand neben dir köstlich duftende Leckereien genießt. Dir läuft das Wasser im Mund zusammen. Hunger hattest du ohnehin schon. Und jetzt spachtelt dieser Mensch auch noch vor deinen Augen ein Festmahl runter.

Während du immer auf dein Essen warten musst, es im Vergleich schmeckt, wie Styropor und dich nicht satt macht, ignoriert der Mensch mit den leckeren Dingen sogar deine höflichen Fragen, ob du etwas abhaben kannst. Oder meckert dich dafür an und schickt dich weg.

Versetzt du dich in deinen Hund wird klar, was für eine Herausforderung es seien kann, nicht zu betteln. Gleichzeitig wird klar, wie du für euch beide alle Mahlzeiten entspannter gestaltest.

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