Ich will einen Hund, mein Partner ist dagegen – was tun?

Will ein Partner einen Hund und der andere nicht, sind Zweifel und Frust vorprogrammiert. Allerdings solltest du keinesfalls einfach eine Fellnase anschaffen und darauf hoffen, dass sich der Mensch an deiner Seite schon damit abfinden wird. Folge unseren Tipps, um eine Lösung zu finden.

  1. Ich will einen Hund, mein Mann nicht – was tun?
    1. Ich will einen Hund, meine Frau nicht – findet die Gründe
    2. Ein Hund bedeutet finanzielle Belastung
    3. Ein Hund bedeutet weniger Flexibilität
    4. Hundehaare, überall Hundehaare
    5. Hunde bringen Schmutz in Haus und Wohnung
    6. Hunde bedeuten zeitlichen Aufwand
    7. Dein Partner hat Angst vor Hunden
  2. Legt Regeln fest
  3. Könntet ihr euch auf ein anderes Haustier einigen?
  4. Hund oder Partnerschaft?

Ich will einen Hund, mein Mann nicht – was tun?

Hegst du bereits seit langer Zeit einen Hundewunsch, doch dein Partner ist strikt dagegen? Das kann zu heftigen Problemen in der Beziehung führen.

Damit es gar nicht erst so weit kommt oder ihr zumindest eine Lösung für den Konflikt findet, habe ich dir praktische Tipps zusammengestellt.

Ich will einen Hund, meine Frau nicht – findet die Gründe

Du willst einen Hund. Warum?

Mit Sicherheit hast du dir an dieser Stelle eine andere Frage vorgestellt, und keine Sorge, auch die kommt noch. Zuerst einmal solltest du dir aber darüber im Klaren sein, warum du einen Hund willst.

Hattest du bereits in der Vergangenheit Hunde und vermisst es, ein Dosenöffner zu sein? Oder stellst du dir das Leben mit Hund bisher nur schön vor? Das ist ein bedeutender Unterschied. Denn mit vorhandener Erfahrung weißt du, worauf du dich einlässt. Wärst du ein Ersthundehalter, solltest du erst einmal Hundeerfahrungen ohne eigenen Hund sammeln.

Und nun zu der Frage, die du erwartet hast: Warum will dein Partner keinen Hund?

Schauen wir uns die häufigsten Gründe einmal genauer an:

  • finanzielle Belastung
  • weniger Flexibilität
  • Hundehaare, überall Hundehaare
  • Schmutz in Haus oder Wohnung
  • zeitlicher Aufwand
  • Angst 

Nimm die Bedenken ernst und gehen ihnen auf den Grund. Denn auch wenn dein Partner vorschiebt, dass es ihm ums Geld geht oder er einfach keine Hundehaare auf der Couch will, kann sich dahinter etwas anderes verbergen.

Werfen wir einen Blick auf die Gründe gegen einen Hund:  

Ein Hund bedeutet finanzielle Belastung

Du willst einen Hund, dein Partner ist dagegen. Im Zweifelsfall wirst du daher alle Kosten allein stemmen müssen. Denk daran, dass die Anschaffung der kleinste Teil der finanziellen Belastung ist.

Steuern, Versicherungen, Futter, Tierarzt, Ausstattung und Hundeschule oder Hundetrainer kommen ebenso dazu wie die Betreuung bei Bedarf und im Urlaub.

Willst deinen Partner überzeugen, spar ein ordentliches Polster an – bevor der Hund einziehen soll.

Ein Hund bedeutet weniger Flexibilität

Das stimmt absolut. Viele Vierbeiner können nicht sofort allein bleiben. Du musst komme was da wolle Gassi gehen. Spontaner Wochenendtrip oder Urlaub? Funktionieren nur, wenn der Vierbeiner mitkann oder du ebenso spontan eine Hundebetreuung findest.

Oftmals hilft es aber, genauer auf euer aktuelles Leben zu schauen. Wie oft brecht ihr spontan zu einem Wochenendtrip auf? Seid ihr häufig auf Partys oder so gut wie nie? Seid ihr ständig in Gegenden unterwegs oder verfolgt Hobbys, die nicht hundekompatibel sind?

Diese Fragen sind für dich und deinen Hundewunsch ebenso wichtig wie für deinen Partner.

Hundehaare, überall Hundehaare

Nichthaarende oder genauer gesagt kaum haarende Rassen lösen dieses Problem sofort. Soll es aber unbedingt ein Labrador, Golden Retriever stimmt das Argument, dass du überall – und ich meine überall – Haare finden wirst.

Selbst, wenn der Hund nicht auf die Couch darf, hängen sie an der Kleidung an den Möbeln und fliegen in besonders haarigen Zeiten auch als Flusenansammlungen durch die Gegend.

Mit regelmäßigem, häufigem Baden, Bürsten und Blowern kannst du die lose Haarmenge reduzieren. Ein leistungsstarker Staubsauger, Fusselrollen und Decken auf der Couch lösen den Rest des Problems.

Hunde bringen Schmutz in Haus und Wohnung

Das Abwischen der Pfoten hilft bereits. Du solltest dich aber dennoch darauf einstellen, dass du täglich mehr Aufwand in das Reinigung eurer vier Wände investieren wirst. Das gilt vor allem im Herbst und Winter sowie bei Regen.

Stell dich auch darauf ein, dass eingetragener Schmutz zum Streitfaktor zwischen dir und deinem Partner werden kann, wenn er von Anfang an gegen einen Hund war.

Hunde bedeuten zeitlichen Aufwand

Gassi gehen, Fellpflege, Zähne putzen, Erziehung, Beschäftigung, Kuscheln, Füttern, Pflege, wenn dein Hund krank ist – Vierbeiner brauchen Zeit und bereiten Aufwand. Dieser Aufwand wird von Ersthundehaltern häufig gnadenlos unterschätzt.

Befürchtet dein Partner, dass eure Beziehung darunter leiden wird?

Auch hier lohnt sich wieder ein genauer Blick, um Bedenken zu nehmen – oder sie zu bestätigen. Wie viel Zeit hast du wirklich übrig? Mach einen praktischen Versuch. Steh zeitiger auf, geh täglich auf Gassirunden – erst einmal ohne Hund.

Putz deine Wohnung täglich, bevor Haare und Schmutz existieren. Nimm dir eine halbe Stunde jeden Tag Zeit, in der du ohne deinen Partner die Pflege deines Hundes nachstellst (oder einfach nur in einem anderen Raum etwas liest).

Die Bedenken, weniger Zeit füreinander zu haben, sind verständlich. Allerdings lässt sich dieses Problem einfach lösen, indem du deinen Partner bei der Beschäftigung mit Hund integrierst. Anstatt auf der Couch zu sitzen, könnt ihr gemeinsam spazieren gehen. Anstatt dir alle Aufgaben rund um den Hund zu überlassen, kann er dir helfen und ihr seid beide gemeinsam schneller fertig.

Dein Partner hat Angst vor Hunden

Die schrecklichste Beziehung in meinem Leben begann wie in einer romantischen Komödie. Am Anfang der Beziehung dachte ich, den Mann fürs Leben gefunden zu haben. Er war so tierlieb! Zumindest behauptete er das. Eine wichtige Grundvoraussetzung, denn mich wird es nie ohne Tiere geben.

Mit der Zeit stellte sich allerdings heraus, dass er kleine Hunde nicht als echte Hunde ansah. Dass er ihnen nichts gönnte. Und, dass er Angst vor großen „echten“ Hunden hatte. Die Angst hat er nie zugegeben, obwohl sie mehr als offensichtlich war.

Um Angst zu haben, muss dein Partner keine schlechten Erfahrungen mit Hunden gesammelt haben. Hunde nicht einschätzen zu können, reicht dafür bereits aus.

Besteht Angst, lässt sich daran allerdings arbeiten. Nimmt dein Partner oder deine Partnerin deinen Hundewunsch ernst, könnt ihr dieses Problem gemeinsam in Angriff nehmen.

Sammelt gemeinsam Erfahrungen mit Hunden

Viele Menschen haben falsche Vorstellungen von dem Leben und der Beschäftigung mit Hunden. Das gilt sowohl für Personen mit Hundewunsch als auch für solche, die partout keinen Hund wollen.

Erfahrungen mit Hunden schaffen in beiden Fällen oftmals Abhilfe. Macht Probeläufe mit Hund und werdet aktiv:

  • besucht Tierheime, Ausstellungen und Züchter
  • unterhaltet euch mit anderen Hundehaltern
  • werdet zu Gassigängern
  • bietet Freunden die Betreuung ihrer Hunde an
  • denkt darüber nach, zur Pflegestelle zu werden

Während ihr Erfahrungen sammelt und zahlreiche verschiedene Hunde kennenlernt, passiert noch etwas anderes. Dein Partner kann sich daran gewöhnen, dass Hunde in eurem Leben eine Rolle spielen. Das senkt in einigen Fällen die Hemmschwelle dazu, einen eigenen Hund anzuschaffen.

Legt Regeln fest

Ob Mann, Frau, Freund, Verlobte, kurze oder lange Beziehung: In einigen Fällen will der Partner nur deswegen keinen Hund, weil er befürchtet, dass die Arbeit an ihm hängen bleibt.

Legt klare Regeln fest. Als Paar einen Hund anzuschaffen, macht das immer nötig.

Dazu kann es gehören, dass du einen Gassigänger brauchst – ja, auch wenn dein Partner zu Hause ist und zumindest um den Block gehen könnte. Denk an die Betreuung, wenn du länger unterwegs bist oder dein Hund nicht allein bleiben kann.

Klärt zudem auch, ob der Hund auf die Couch und ins Schlafzimmer darf. Einer der häufigsten Konflikte entsteht daraus, dass ein Partner strikt dagegen ist und eher hinnimmt, dass du auf dem Boden sitzt oder mit dem Hund in einem anderen Raum schläfst.

Hier musst du abwägen, ob das für dich hinnehmbar und sinnvoll ist.

Könntet ihr euch auf ein anderes Haustier einigen?

Hier zählt vor allem, warum du einen Hund haben möchtest. Möchtest du ein Tier, mit dem du spielen und zu Hause kuscheln kannst? Auch Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen lernen Tricks und sind wunderbare Begleiter.

Möchtest du dich mehr im Freien bewegen? Das bringt auch Reiten oder Gassigänger im Tierheim oder für die Nachbarn zu werden, mit sich.

Ja, natürlich ist das nicht das Gleiche wie ein eigener Hund. Das muss allerdings nichts Schlechtes sein.

Hund oder Partnerschaft?

Du willst einen Hund. Dein Partner ist strikt dagegen. Manche umgehen dieses Problem, indem sie einfach einen Hund anschaffen. Das birgt allerdings reichlich Risiken für den Vierbeiner und für deine Beziehung.

Der Hund kommt in eine stress- und konfliktgeladene Situation. Dein Partner will ihn nicht, und das ist oft deutlich spürbar. Bricht dann noch Streit aus, steckt der durch den Umzug ohnehin traumatisierte Hund mittendrin. Das ist ein denkbar schlechter Start.

Selbst wenn ihr euch beide für einen Hund entschieden habt, sind Erziehungsfragen und Hausregeln immer wieder Streitthemen bei Paaren. Du lernst deinen Partner – aber auch dich selbst – von einer anderen Seite kennen, wenn ein Tier einzieht.

Deutlich ehrlicher und besser ist es daher, eine klare Entscheidung zu treffen. Ist dein Hundewunsch sehr groß und dein Partner geht gar nicht darauf ein? Ebenso wie du seine Bedenken ernst nehmen solltest, sollte er deinen Wunsch ernst nehmen.

Passiert das nicht, musst du dir eine schwerwiegende Frage stellen. Hund oder Beziehung?

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