Du hegst einen Hundewunsch, aber kannst dich einfach nicht entscheiden? Die Rasseliste von Afghane bis Zwergpinscher erscheint unendlich lang und die gut gemeinten Ratschläge anderer verwirren dich nur? Mit unseren 5 simplen, effizienten Tipps triffst du die richtige Wahl und findest den Hund, der zu dir passt.
Wie finde ich den richtigen Hund für mich?
Hast du dich bereits in eine Rasse verliebt, aber alle raten dir davon ab? Hast du zig Rassen auf deiner Liste, aber kannst dich bei der Auswahl einfach nicht für eine entscheiden? Oder kennst du einen Hund, der dir wahnsinnig gefällt und bist dennoch unsicher?
Sich für die passende Hunderasse zu entscheiden, ist extrem wichtig – für dich und für deinen künftigen Hund. Leider erscheint es auch alles andere als einfach. Mit PunkRockPudel gelangst du ganz leicht in 5 Schritten zur richtigen Hundewahl.
Schritt 1: Weg von der Optik bei der Hundewahl!
„Ich habe mich schon auf dem Foto in den Hund verliebt!“
„Ich finde die einfach so schön!“
„So sieht ein echter Hund aus!“
„Bloß kein Hund mit Locken!“
„Ich will einfach einen großen Hund, der was hermacht!“
Erkennst du dich in einer dieser Aussagen wieder? Natürlich haben wir alle unsere Präferenzen, finden manche Hunde schöner als andere und können einigen optisch vielleicht so gar nichts abgewinnen.
Dennoch solltest du die Optik vorerst komplett vergessen, denn bei der Rassewahl nach dem Aussehen zu gehen, bringt einige Probleme mit sich:
- Du bist eher geneigt, Trends zu folgen:
Als der Film „Schweinchen Babe“ über die Bildschirme flimmerte, tauchten plötzlich überall Border Collies auf. Bei „Hachiko“ waren es Akita Inus. Paris Hilton machte den Chihuahua zum dringend benötigten Accessoire. Nach „Lassie“ war der Langhaar-Collie groß in Mode. „Rin Tin Tin“ und „Kommissar Rex“ führten zu Schwemmen von Deutschen Schäferhunden.
Durch Werbung und Social Media musste plötzlich jeder eine French Bulldog haben und wer heute noch nicht auf den Malinois gekommen ist, geht einfach nicht mit der Zeit.
Modehunde haben vollkommen unabhängig von der Rasse einige Gemeinsamkeiten. Dazu gehört in erster Linie, dass sie unfassbar oft die vollkommen falsche Wahl für ihren Halter und die Lebensumstände sind. Muss es unbedingt der Trendhund sein, wird auf die Eignung einfach nicht genau – oder auch gar nicht – geachtet.
Hinzu kommt, dass die Rassen regelrecht kaputt gezüchtet werden können, um die hohe Nachfrage schnellstmöglich zu decken – und sich dabei eine goldene Nase zu verdienen.
Und last but not least: Sie verschwinden oftmals so schnell, wie sie gekommen sind. Denn spätestens, wenn der falsch ausgesuchte Modehund erwachsen wird, wird er bei vielen zu einem immensen Problem.
- Du redest dir Eigenschaften schön:
Auch ohne Modeerscheinung „verlieben“ sich Menschen sehr häufig in das bloße Aussehen eines Hundes. Dafür reicht bereits ein Foto aus. „Oh Gott ist der niiiedlich, den muss ich haben!“
Dass der Hund auf dem Foto oder in dem Video sich nicht mit Artgenossen verträgt, deutlich mehr Training und Bewegung braucht als du leisten kannst oder eine ganze Reihe an Einschränkungen und Krankheiten mit sich bringt, wird darüber sehr oft vergessen. Oder es wird aktiv schöngeredet, weil der Hund einfach so hübsch ist.
- Du übersiehst wichtige Faktoren und geeignete Rassen:
Vorurteile zu Hunden gibt es wie Sand am Meer. Pudel sind Oma-Hunde. Kleine Hunde bellen mehr. Dunkle Hunde sind böse. Große Hunde brauchen unendlich viel Auslauf, während kleine Hunde mit einer Runde um den Block zufrieden sind.
Gehst du allein oder zu stark nach der Optik, übersiehst du dabei zum einen das Wichtigste und zum anderen einige Rassen, die perfekt zu dir passen. Also vergiss das Aussehen für den Moment und konzentrier dich auf den nächsten Schritt:
Schritt 2: Was kannst du einem Hund bieten?
Wohnst du auf dem Land mit unendlichen ruhigen Gassistrecken?
Oder in der Stadt mit reichlich Trubel?
Haus und Garten oder Wohnung?
Wie viel Zeit hast du für Beschäftigung mit deinem Hund?
Wie viel Erfahrung bringst du mit Hunden generell mit?
Wie bist du körperlich aufgestellt?
Berücksichtige hierbei zum einen, was du wirklich bieten kannst. Betrachte zum anderen auch dein Umfeld ganz genau.
Allein hierdurch fallen viele Rassen weg.
Wohnst du beispielsweise in einer hellhörigen Wohnung ist ein verbaler Hund mit ausgeprägtem Wachtrieb eine denkbar schlechte Wahl für dich, deinen Hund und die Nachbarn.
In der Stadt mit Park nebenan oder an einem Ort, an dem andere Leute Urlaub machen und damit viel Trubel herrscht, wird sich ein reizoffener Hund nie wohl fühlen.
Schritt 3: Was wünschst du dir von einem Hund?
Du willst deinen Hund überall mit hinnehmen?
Soll er zum Reitbegleithund werden?
Gut mit Artgenossen oder Kindern auskommen?
Darf er nicht jagen?
Schreib deine Wunschliste der Eigenschaften und Anforderungen auf. Natürlich sind einige Sachen Erziehungsfrage. Andere sind hingegen angezüchtet und dadurch deutlich schwieriger zu händeln, wenn sie unerwünscht sind.
Schritt 4: Achte auf die Gesundheit der Rasse!
Mittlerweile spricht sich immer weiter herum, dass einige Rassen kaum ohne Qualen leben können. Zu diesen Qualzuchtrassen gehören beispielsweise Mops und French Bulldog. Sogar rechtlich wird dagegen vorgegangen, sie weiterhin zu züchten.
Was aber nur allzu gerne vergessen und schöngeredet wird, sind die ebenfalls bedenklichen bis quälenden Zustände anderer Rassen.
Bevor du dich für eine Rasse oder einen Mix verschiedener Rassen entscheidest, informier dich bitte eingehend über typische Erbkrankheiten und Neigungen zu gesundheitlichen Problemen oder Einschränkungen.
Schritt 5: Lern Rassen kennen!
Nichts, absolut nichts kann das Erleben von Rassen im echten Leben ersetzen. Bei dem Kennenlernen kannst du sogar Hundeerfahrung ohne eigenen Hund sammeln. Vor allem hast du dabei aber zahlreiche Vorteile.
Doch wie lernst du Rassen gezielt kennen, die du bisher nur vom Papier oder aus Beschreibungen und Videos online kennst? Die folgenden Möglichkeiten stehen dir zur Verfügung:
- Nutze Ausstellungen: Hundeausstellungen und Tiermessen sind ideale Gelegenheiten ohne viel Aufwand an einem Ort mehrere Rassen live zu sehen und mit Züchtern oder Haltern ins Gespräch zu kommen. Frag an Infoständen nach, sammle Visitenkarten, melde dich zu einem Besuch oder einem gemeinsamen Spaziergang an, um gezielt mehr Zeit mit mehreren Rassevertretern zu verbringen.
- Frag andere Halter: Du kennst bereits Halter der Rasse? Begleite sie beim Gassi, stell Fragen, beschäftige dich mit den Hunden oder biete Betreuung an.
- Besuch Züchter: Wie ist der Züchter auf die Rasse gekommen? Welche Voraussetzungen wünscht er sich bei künftigen Haltern? Gibt es Besonderheiten, Nachteile und Vorurteile anderer? Welche Auslastung ist sinnvoll oder dringend nötig? Die Profis können dir zahlreiche wertvolle Tipps geben. Selbst wenn du diese Rasse schlussendlich nicht wählst, können zusätzlich wertvolle und tolle Bekanntschaften entstehen.
- Geh zur Hundeschule: Trainer, Halter und das bloße Zusehen sind wertvolle Informationsquellen. Zaungast zu sein kostet zudem nichts.
- Werde Gast im Hundeverein: Zaungast oder Helfer kannst du auch im Hundeverein sein und dabei mit Hundehaltern ins Gespräch kommen.
So viel Aufwand für die Rassewahl?!
Wann immer Leute erstaunt darüber sind, wie viel „Aufwand“ sie bei der Suche nach einem passenden Hund oder einer passenden Rasse betreiben sollen, empfehle ich einen Perspektivwechsel:
Die richtige und durchdachte Rassewahl dauert den Bruchteil eines Hundelebens. Sie bringt oftmals nette und wertvolle Kontakte mit sich. Zudem spart sie dir später Unmengen Arbeit, Zeit, Probleme und Geld.
Davon abgesehen kannst du bei der aktiven Rassewahl nicht nur verhindern, dass du dich falsch entscheidest. Du kannst zusätzlich weitere Rassen und Menschen kennenlernen. Nebenbei erhältst du einige Tipps und Einsichten.
Stören dich die Haare beispielsweise viel mehr als angenommen? Hattest du dir unter der Beschreibung „reizoffener Hund“ oder „verbal“ etwas ganz anderes vorgestellt?
Die aktive und umfassende Rassewahl ist deine Gelegenheit, späteren Problemen vorzubeugen oder deine Entscheidung zu bereuen. Dazu macht sie reichlich Spaß und lässt dein Wissen wachsen.

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