Woran erkenne ich eine Vergiftung beim Hund? – Anzeichen und Erste Hilfe

Hast du den Verdacht, dass dein Hund etwas Giftiges gefressen hat? Dann ist schnelles Handeln gefragt. Je früher du eine Vergiftung erkennst und behandeln lässt, desto besser stehen die Chancen auf eine vollständige Genesung. Hier erfährst du, worauf du achten musst, wie du Erste Hilfe leistest und wie du Vergiftungen vorbeugst.  

  1. Ursachen für eine Vergiftung beim Hund
  2. Symptome einer Vergiftung beim Hund: Magen-Darm-Trakt
  3. Anzeichen für eine Vergiftung beim Hund: Nervensystem und Herzkreislauf
  4. Sonstige Symptome einer Vergiftung bei deinem Hund
  5. Vergiftung beim Hund – Erste Hilfe
  6. Wann treten die ersten Symptome einer Vergiftung auf?
  7. Anzeichen einer langsamen Vergiftung beim Hund
  8. Vergiftungen beim Hund vorbeugen

Ursachen für eine Vergiftung beim Hund

Zahlreiche Lebensmittel und alltägliche Substanzen sind giftig für Hunde. Hinzu kommen absichtlich ausgelegte Giftköder, die auf jeder Gassirunde lauern können. Selbst wenn dein Hund im Garten mäuselt, kann er sich dabei vergiften.

Eine der wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen zum Vorbeugen und Erkennen von Vergiftungen bei deinem Hund ist dein Wissen. Kennst du für Hunde giftige Zimmerpflanzen, Gewächse im Garten und andere Gefahren, kannst du das Aufnehmen der Giftstoffe oftmals vermeiden und bemerkst Symptome frühzeitig.  

Zudem kannst du im Notfall genauere Angaben beim Tierarzt machen und damit die richtige Therapie beschleunigen.

Symptome einer Vergiftung beim Hund: Magen-Darm-Trakt

Besonders häufig zeigen sich Vergiftungen bei deinem Hund durch Symptome des Verdauungstrakts. Typisch sind:

  • Blutbeimengungen in Erbrochenem und Kot
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • harter Bauch
  • Hecheln
  • starkes Speicheln
  • Übelkeit

Anzeichen für eine Vergiftung beim Hund: Nervensystem und Herzkreislauf

Die Symptome von Nervensystem und Herzkreislauf bei einer Vergiftung deines Hundes können stark unterschiedlich ausfallen. Sie sind abhängig von der Art und der Menge des Giftes. Häufig zu beobachten sind:  

  • blasse oder stark gerötete Schleimhäute
  • Herzrasen oder verlangsamter Herzschlag
  • Krämpfe
  • Lähmungen
  • Lethargie bis Apathie
  • Unruhe
  • unsicheres Gehen und Schwanken
  • vergrößerte oder verkleinerte Pupillen
  • Zittern
  • Zuckungen

Sonstige Symptome einer Vergiftung bei deinem Hund

Die weiteren möglichen Anzeichen für eine Vergiftung bei deinem Hund sind wiederum abhängig von der Art des Giftes und von der aufgenommenen Menge. Auftreten können:

  • Atemnot
  • beschleunigte Atmung
  • blutiger Urin
  • Einblutungen der Haut und Schleimhäute
  • starkes Hecheln
  • Verätzungen
  • Verhaltensänderungen
  • Dehydrierung

Vergiftung beim Hund – Erste Hilfe

Hat dein Hund etwas Giftiges aufgenommen oder hast du die Befürchtung, dass er vergiftet wurde, ruf sofort einen Tierarzt oder eine Tierklinik an und schildere den Fall so genau wie möglich. Dein Vierbeiner muss umgehend medizinisch behandelt werden, um schlimmere Verläufe und seinen Tod zu verhindern.

Achte auf die folgenden Punkte:

  1. Weißt du, um welches Gift es sich handelt? Teile es dem Arzt sofort mit. Hast du gesehen, dass dein Hund an einer Pflanze genagt hat? Bring Blätter oder ein Foto davon mit in die Praxis.
  2. Erbricht dein Hund und hat er Durchfall? Sammle Proben davon. Das kann ebenfalls bei der Bestimmung des Giftes helfen.
  3. Bring deinen Hund nicht selbst zum Erbrechen. Durch die Vergiftung und die Schwäche ist das Risiko für das Aspirieren – also das Einatmen des Erbrochenen – und damit die Gefahr des Erstickens erhöht.
  4. Verabreiche nach Rücksprache mit dem Arzt Aktivkohle beziehungsweise Kohletabletten. Sie bindet die Giftstoffe im Magen und kann verhindern, dass noch mehr Toxine in den Blutkreislauf gelangen.
  5. Ist dein Hund bewusstlos, bring ihn in eine stabile Seitenlage. Öffne sein Maul und lass die Zunge seitlich heraushängen. Dadurch kann Erbrochenes besser abfließen.
  6. Bring deinen Hund sofort in tierärztliche Behandlung.

Wann treten die ersten Symptome einer Vergiftung auf?

Viele Gifte wirken innerhalb kurzer Zeit nach der Aufnahme. Meist vergehen nur wenige Stunden, bis die ersten Symptome auftreten. Andere Gifte –darunter beispielsweise Rattengift – zeigen ihren Effekt erst Tage später.

Hast du nicht direkt beobachtet, dass dein Hund etwas gefressen hat, erschwert das die Feststellung. Bei den oben aufgelisteten Symptomen solltest du daher immer umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Es handelt sich potenzielle um einen lebensbedrohlichen Notfall.

Anzeichen einer langsamen Vergiftung beim Hund

Mir wurden Hunde wortwörtlich in die Wiege gelegt. Ich wuchs umgeben von und mit den Fellnasen und vielen anderen Tieren auf. In einer Zeit, in der es noch kein Internet gab und in der auch Hunderatgeber eher rar gesät waren.

In unserem Haushalt herrschte ein ziemlich liberaler Umgang mit Haustieren. Bei Tisch gebettelt wurde nie – ihnen wurde einfach direkt etwas zugesteckt und vieles wurde brüderlich geteilt. So auch Kaffee und Schokolade. Zwar nicht in großen Mengen, dafür aber täglich.

Ein Schluck Kaffee hier, ein Stück Schokolade da – das schadet doch nicht. Gleichzeitig wunderten wir uns darüber, dass unser Pudel Sonny manchmal mehrfach wöchentlich erbrach. Nicht viel und nicht schlimm, aber doch auffallend häufig. Selbst der Tierarzt fand keine Ursache. Empfindlicher Magen vielleicht?

Erst Jahre später entdeckte ich den Grund oder besser gesagt die Gründe: Kaffee und Schokolade! Wir wussten bis dahin schlicht nicht, dass beides giftig für Hunde ist.

Nach dem Wissenszuwachs wurde der Kaffee gegen einen Schluck Sahne und die Schokolade gegen ein Hundeleckerli eingetauscht. Die Symptome verschwanden sofort. Sonny lebte glücklich und lange, denn zum Glück waren die Mengen immer so klein gewesen, dass es nie kritisch wurde.

Obwohl ich ein Kind war und die Informationslage ganz anders aussah als heute, mache ich mir noch immer Vorwürfe. Immerhin war die Giftzufuhr schlimm genug, um häufiges Erbrechen zu erzeugen.

Mach es besser! Informier dich ausführlich über alles, was giftig oder gefährlich für deinen Hund ist. Mit der Liste zum Ausdrucken ist es einfach, den Überblick zu behalten.

Achte zudem genau auf deinen Hund. Zeigt er häufiger Probleme im Bereich der Verdauung? Fallen dir Veränderungen der Haut und des Fells auf? Ist er anfällig für Infekte? Hat er besonders weiche Ballen? All das können Hinweise darauf sein, dass es sich um eine langsame Vergiftung handelt.

Vergiftungen beim Hund vorbeugen

Wie so oft gilt auch hier: Vorbeugen ist besser als panisch zum Tierarzt rasen!

Es gibt einige Sicherheitsmaßnahmen, die das Risiko für Vergiftungen bei deinem Hund erheblich senken. Im Artikel „Vergiftungen beim Hund vorbeugen“ findest du detaillierte Hilfe. Die folgenden Punkte geben dir bereits eine Übersicht:

  1. Informier dich über giftige Lebensmittel und Pflanzen
  2. Setze einen Maulkorb als Fressschutz ein
  3. Füttere deinen Hund satt
  4. Trainier einen gutsitzenden Rückruf
  5. Lass die Leine dran
  6. Mach ein Anti-Giftköder-Training
  7. Achte auf eine hundesichere Wohnung
  8. Melde gefundene Giftköder

Mehr praktische Tipps findest du im nächsten Artikel.

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