Warum wälzen sich Hunde in Schlamm?

Wälzt sich dein Hund mit Vergnügen in Gras, Dreck, Pfützen und Schlamm? Auch, wenn das anschließende Baden und Bürsten euch beiden vermutlich weniger Freude bereitet, stecken hinter dem hündischen Verhalten gute Gründe. Bei einigen Ursachen lohnt sich das genauere Hinsehen.

  1. Mein Hund wälzt sich im Schlamm! 5 Gründe und ein Bonus
    1. Grund 1 für das Wälzen: Hautprobleme
    2. Grund 2 für das Wälzen: Schutz für das Fell und die Haut
    3. Grund 3: Eigengeruch überdecken
    4. Grund 4: Abkühlen
    5. Wohlfühlen mit Spaßfaktor
    6. Bonus: Wälzen bei Hundebegegnungen
  2. Wälzen im Schlamm – soll ich es dem Hund abgewöhnen?
  3. Ist es gefährlich, wenn sich der Hund im Schlamm wälzt?

Mein Hund wälzt sich im Schlamm! 5 Gründe und ein Bonus

Nimmt dein Hund mal wieder ein Schlammbad und wirft sich enthusiastisch in jede Pfütze? Für uns Menschen ist das selten ein Grund zur Freude.

Dass die Vierbeiner die Schlammschlacht nicht absichtlich und um uns zu ärgern durchziehen, wird nach dem 185. Verbot zudem zunehmend unglaubwürdig. Schaffen es nicht einmal regelmäßige Duschen und Wannenbäder, dass die Sofawölfe damit aufhören, stellt sich so manchem die Frage: Warum suhlen sich Hunde so gerne im Schlamm?

Dafür gibt es gleich mehrere Gründe!

Grund 1 für das Wälzen: Hautprobleme

Hast du selbst schon einmal ein Schlammbad genommen oder dir eine Schlammmaske gegönnt? Zwar reden wir hierbei nicht von dem Schlamm aus dem Gartenbeet oder dem Feldweg, doch der Wohlfühlfaktor ist ähnlich.

Leidet dein Hund unter Hautproblemen, kann Schlamm beruhigend wirken und Reizungen lindern. Wälzt sich dein Hund häufig, neigt zum Kratzen, Lecken und Schubbern? Dann schau genauer hin.

Rötungen, lichtes Fell, punktuelle Wärmeentwicklung und Kratzer sind deutliche Hinweise für Hautkrankheiten, Allergien oder einen Befall mit Parasiten.

Grund 2 für das Wälzen: Schutz für das Fell und die Haut

Eine angetrocknete Schlammschicht ist zwar weder ansehnlich noch hygienisch, stellt aber einen gewissen Schutz für Haut und Fell dar. UV-Strahlung, Wind und Wetter dringen ebenso wenig durch wie Parasiten, Brennnesseln und kratzende oder piekende Zweige.

Suhlt sich dein Hund immer wieder und vorrangig im feuchten Dreck, denk über einen alternativen Schutz nach, der an das aktuelle Wetter angepasst ist. Betrachte deine Gassistrecken zudem aus der Perspektive deines Vierbeiners. Prasselnde Sonne, starker Wind oder stechendes Unterholz können die Spaziergänge zu unangenehmen Erfahrungen machen. Sie lassen sich mit kleinen Änderungen und Schutzmaßnahmen allerdings ebenso einfach beseitigen.

Grund 3: Eigengeruch überdecken

Wälzt sich ein Hund in Kot und Aas oder in Schlamm, verpasst er sich dabei einen neuen Duft. Mit Sicherheit bist du wenig davon begeistert, wenn dein eben noch sauberer Vierbeiner nun Eau de verwesender Fisch trägt oder du Stücke eines toten Maulwurfs aus seinem Fell bürsten darfst.

Für unsere Sofawölfe ist das Überdecken und Anpassen des individuellen Geruchs allerdings aus mehreren Gründen sinnvoll und nützlich.

Eine Schlammschicht auf Haut und Fell macht Hunde als Raubtiere für ihre Beute schlechter erkennbar. Sie dient als olfaktorisches Camouflage.

Grund 4: Abkühlen

Sommer, Sonne, Hitzestress – bei hohen Temperaturen sind Abkühlungen für Mensch und Hund wichtig. Stehen gerade weder See noch Bach oder Pool zur Verfügung, sind Schlamm und Pfützen die nächstbesten Lösungen.

Hunde müssen zudem nicht bis zum Sommer warten, um eine dringende Abkühlung zu benötigen. Wer gerade ausgiebig gespielt hat oder gerannt ist, empfindet die Verdunstungskälte ebenfalls als Wohltat.

Kühlwesten und falls nötig oder möglich veränderte Runden im Sommer verringern zumindest das Risiko, dass dein Hund sofort ins nächste Schlammloch springen will. Auch das Befeuchten des Fells erzeugt Verdunstungskälte und lässt das Schlammbad weniger verlockend werden.

Wohlfühlen mit Spaßfaktor

Manchmal sind Hunde einfach nur albern und ausgelassen. Im Sinne von „Dance like nobody is watching” lassen sie wortwörtlich die Sau raus und suhlen sich nach Lust und Laune. Spritzt dabei noch der Schlamm? Umso besser!

Wälzen ist für Hunde eine Wohltat und in vielerlei Hinsicht gesund. Folgen sie ihrem Instinkt oder der aktuellen Laune, können sie schon einmal das eine oder andere Kommando überhören. Ärgern will dich dein Vierbeiner damit allerdings nicht.

Bonus: Wälzen bei Hundebegegnungen

Begegnungen mit anderen Hunden sind nicht in jedem Fall ein Grund zur Freude. Weder für Menschen noch Hunde. Mit zunehmender Hundedichte lassen sie sich allerdings nicht mehr vermeiden.

Abhängig von Rasse, Alter, Sozialisierung, Erziehung und Situation können die Hundekontakte entspannt und unauffällig ablaufen oder mit reichlich Aufregung und Stress einhergehen. Stress lösen Hunde wiederum individuell.

Manche neigen zum sogenannten Fiddeln, zu Unterwürfigkeit oder zu welpischem Verhalten. Sie versuchen damit, die Situation zu deeskalieren oder sind einfach gnadenlos überfordert und wissen nicht, wohin mit sich. Neben Rennen, Hüpfen, hektischem Wedeln und Tippeln gehört auch das Wälzen dazu.

Möchtest du das verhindern, kannst du Hundebegegnungen und Hundekontakte gezielt üben.   

Wälzen im Schlamm – soll ich es dem Hund abgewöhnen?

Wälzen im Schlamm, Staub, Sand, auf dem Rasen, im Hundebett oder auch in Kot und Aas hat zahlreiche verschiedene Gründe. Das Verhalten ist oftmals instinktiv und erfüllt eine wichtige Funktion für deinen Hund.

Das Wälzen vollständig abzugewöhnen ist daher zum einen nicht ratsam und zum anderen mehr als schwierig. Du kannst es jedoch durch den passenden Rückruf jedoch zumindest dann abbrechen, wenn sich dein Hund dem nächsten Schlammloch nähert oder er sich in Gefahr bringt.  

Ist es gefährlich, wenn sich der Hund im Schlamm wälzt?

Potenziell, ja. Denn Schlamm ist nicht gleich Schlamm. Dünger, Pestizide und die Hinterlassenschaften anderer Lebewesen sind nicht zuträglich für die Gesundheit.

Hat sich dein Hund ein fragwürdiges Schlammbad gegönnt, reinige das Gesicht sofort und so gut es geht. Hindere deinen Hund am Ablecken und bade ihn gründlich. Zwar gibt es Fellarten, von denen getrockneter Schlamm wunderbar abtrocknet und abfällt.

Nach dem Schlafen zeichnet die Dreckspur die Umrisse auf dem Boden. Rückstände bleiben jedoch im Fell und auf der Haut. Reines Abtrocknen und Ausbürsten reicht daher nicht.

Eine Ausnahme stellt es dabei dar, wenn dein Hund sich im eigenen Garten gesielt hat und du ausschließlich biologische, unbedenkliche Mittel einsetzt.

Antwort

  1. Avatar von Warum wälzt sich mein Hund? – PunkrockPudel

    […] Wälzt sich dein Hund im Schlamm? Dahinter können sich vom Wunsch nach Abkühlung bis zum reinen Spaß zahlreiche Auslöser verbergen. […]

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