Der Hund steht vor dem Wassernapf und trinkt nicht? Hat dein Vierbeiner gerade stark gehechelt, verweigert aber dennoch Wasser? Zu wenig zu trinken ist auch für Hunde schnell gefährlich. Welche Ursachen dahinter stecken und wie du entgegenwirkst, erfährst du hier.
- Hund trinkt nicht (mehr) – Ursachen
- Hund trinkt zu wenig – Tipps und Hilfen
- Hund trinkt nicht – wann zum Tierarzt?
- Hunde die schlecht trinken – so beugst du Dehydrierung vor
- Hund steht vorm Napf und trinkt nicht, was tun?
Hund trinkt nicht (mehr) – Ursachen
Wenn dein Hund plötzlich nicht mehr trinkt, ist das schnell ein Grund zur Sorge. Ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr entstehen innerhalb kürzester Zeit lebensgefährliche Zustände.
Ebenso wie beim Menschen funktionieren die Organe bei Dehydrierung nur noch eingeschränkt. Wichtige Prozesse laufen nicht mehr normal ab. Herz, Lunge und Nieren werden immens belastet. Der Körper überhitzt schneller, da er sich nicht durch Schweiß beim Menschen oder durch das Hecheln beim Hund abkühlen kann.
Stellst du also fest, dass dein Hund nicht trinkt oder zu wenig trinkt, musst du sofort auf Ursachensuche gehen.
Mein Hund trinkt nicht: Angst als Ursache
Es mag im ersten Moment albern klingen, doch Angst vorm Wassernapf ist keine Seltenheit. Typische Gründe dafür sind:
- Hund hat sich verschluckt
- Schreckmoment beim Trinken
- Wassernapf rutscht, klappert oder erzeugt unangenehme Geräusche
- Wasserschüssel reflektiert stark
- der Hund wird beim Trinken immer wieder gestört
In diesen Fällen möchte der Hund zwar gerne trinken, meidet den Wassernapf aber oder macht Annäherungsversuche und schreckt zurück.
Schnelle Abhilfe bei Angst vorm Wassernapf
Irgendwann wird der Hund seine Angst schon überwinden! Diese Aussage ist in etwa so clever wie der Spruch, dass ein Hund nicht vorm vollen Futternapf verhungert. Beides ist falsch!
Wenn dein Hund Angst vor der eigenen Wasserschüssel hat, ist das ein immenses Problem. Allerdings gibt es dafür praktische Lösungen:
- auf sicheren Stand achten: Rutscht der Wassernapf immer wieder weg, klappert und klirrt auf dem Boden? Wasserschüsseln mit Gummiring oder -boden, einem sicheren Stand oder eine rutschfeste Unterlage lösen das Problem.
- dabei stehen bleiben: Manche Hunde können nur dann in Ruhe und mit einem sicheren Gefühl trinken, wenn der Halter daneben steht und die Erlaubnis gibt. Ermutige deinen Hund, halte das Wasser hin und lob deinen Vierbeiner für die Wasseraufnahme. Damit das nicht zum Dauerzustand wird, solltest du weitere Tipps ausprobieren.
- für Ruhe sorgen: Läuft ständig jemand vorbei, wenn dein Hund trinken will? Machen andere Tiere Spielaufforderungen, ist an der Stelle kaum Platz oder herrscht ausgerechnet dort immer wieder im falschen Moment Trubel? Schreckmomente durch herunterfallendes Spielzeug, laute Geräusche oder versehentliches Anschubsen lassen das Trinken zur Mutprobe werden. Ändere das, indem du Wassernäpfe an ruhigen Orten aufstellst.
- Trinkbrunnen für Hunde verwenden: Trinkbrunnen für Hunde und Katzen ermöglichen das Trinken aus etwas anderem als einem Napf. Das Wasser wird fortlaufend mit Sauerstoff angereichert, ist dadurch frischer und schmeckt vielen Tieren besser. Zusätzlich ist es eine lohnende Investition für dich. Die Trinkbrunnen für Haustiere erzeugen ein beruhigendes Geräusch (außer, du hast selbst gerade viel getrunken), wirken sie positiv auf die Luftfeuchtigkeit in trockenen Räumen und damit auf das Raumklima aus.
- verschiedene und mehrere Wassernäpfe anbieten: Meine Hunde bevorzugen Wasserschüsseln aus Porzellan, Keramik und Glas. Um Metall und Kunststoff machen sie hingegen einen Bogen. Deinem Hund mehrere, verschiedene Wassernäpfe an unterschiedlichen Orten anzubieten, hilft dabei, das Problem einzugrenzen und das Trinken zu erleichtern.
Hund trinkt nicht mehr aus Stress
Eine läufige Hündin kann Rüden so stark den Kopf verdrehen, dass sie Fressen und Trinken verweigern. Ein anderes Haustier kann deinem Hund so viel Stress bereiten, dass er sich nicht mehr an den Wassernapf traut. Überforderung, Schlafmangel und zu viel von dem Hund zu erwarten führt schnell zu extremem Stress.
Achte sehr genau darauf, was du deinem Hund zumutest und ob er ausreichend Schlaf und Entspannung bekommt.
Abhilfe bei Stress
Entspannung, Auszeiten, einfach mal Tage auf der Couch verbringen und Spaziergänge ohne viele Reize helfen Hund und Halter gleichermaßen, wenn es in einer stressigen Phase einfach zu viel wird. Sie sind eine Notbremse.
Bei Hormonstress funktionieren sie hingegen nicht. Beruhigt sich dein Rüde aufgrund einer läufigen Hündin nicht, frisst und trinkt nicht, schläft kaum, fiept dafür aber unglaublich ausdauernd und nervraubend? Such einen Tierarzt auf. Hier ist oftmals medikamentöse Hilfe gefragt.
Hund trinkt nicht durch Übelkeit
Magenschmerzen und Übelkeit können zahlreiche Ursachen haben. Infekte, Parasiten, Stress, Hormone und ungeeignetes Futter kommen infrage.
Leidet dein Hund gerade darunter, kann er unschlüssig vorm Wassernapf stehen. Denn der Durst ist da, aber er konkurriert mit der Übelkeit und der Angst vorm nächsten Erbrechen.
Abhilfe bei Erbrechen, Übelkeit und Durchfall
Bei Erbrechen und Durchfall gehen in kürzester Zeit große Mengen Flüssigkeit verloren. Umso wichtiger ist es, dass dein Hund ausreichend trinkt.
Dabei gilt auch: Je kleiner oder schwächer ein Hund ist, desto schneller muss er von allein wieder trinken oder zum Tierarzt. Zudem spielen die Häufigkeit und die Menge des Erbrechens und des Durchfalls entscheidende Rollen.
Zu den Risikogruppen für sehr schnelles Dehydrieren gehören:
- sehr junge und sehr alte Hunde
- trächtige Hündinnen
- Hunde mit Vorerkrankungen
Hast du auch nur den geringsten Zweifel, dass dein Hund dehydriert ist oder er trinkt er zwar, erbricht das Wasser aber wieder: Such umgehend einen Tierarzt auf. Dieser kann durch entsprechende Medikamente die Übelkeit lindern, den Durchfall stoppen und Flüssigkeit als Infusion oder Bolus geben.
Ist es noch nicht so kritisch? Dann helfen die folgenden Tipps weiter:
- halte deinen Vierbeiner so warm, dass er nicht friert, aber auch nicht hechelt
- biete immer wieder Wasser an
- koch dünnen Tee (beispielsweise Fenchel) und stell diesen als Alternative zur Verfügung
- koch eine Brühe
- misch etwas Leberwurst mit Wasser oder nutze Naturjoghurt
- bereite eine Morosche Möhrensuppe zu, sie ist nicht umsonst ein bewährtes Hausmittel für Hunde
- weiche eine Scheibe Zwieback mit heißem Wasser auf und drück sie leicht aus, bevor du sie deinem Hund anbietest
Leichte, wasserreiche Kost wie lange gekochter Reis, Möhren und wenig Hühnchen kannst du ebenfalls anbieten. Schlagen alle Versuche fehl, wird es Zeit für den Tierarzt.
Hund trinkt nicht aus fremden Näpfen
Manche Hunde sind absolute Gewohnheitstiere. Sie streiken bei der ungewohnten Gassistrecke, beäugen neue Bekanntschaften argwöhnisch und trinken nicht aus fremden Näpfen.
Gerade im öffentlichen Bereich sollten Hunde ohnehin nicht aus Wassernäpfen trinken. Im Urlaub kann es allerdings problematisch werden, wenn dein Sofawolf lieber Durst schiebt, als die neue Schüssel zu probieren.
Abhilfe bei Gewohnheitstieren
Als Erste Hilfe gilt: Füttere wasserreiches Futter! Alternativ kannst du das Wasser aus einer Flasche über deine Hand laufen lassen und deinem Hund anbieten.
Zu Hause und mit mehr Zeit gilt wiederum: mehrere verschiedene Wassernäpfe an unterschiedlichen Orten. Merkst du, dass sich dein Hund auf eine bestimmte Schüssel einschießt und die anderen ignoriert, halte dich bei der künftigen Auswahl an das Format und das Material.
Nimm in den Urlaub vertraute Näpfe mit und denk daran auch bei der Fremdbetreuung, um Probleme zu vermeiden.
Hund trinkt nicht durch Erkrankungen, Verletzungen und Narkose
Die erste und wichtigste Unterscheidung, wenn dein Hund nicht trinkt: Wurde dein vierbeiniger Freund bereits von einem Tierarzt behandelt oder nicht?
Bei Krankheiten, Verletzungen oder nach einer Narkose können Tiere aus den verschiedensten Gründen nicht trinken oder fressen wollen. Schauen wir uns die Ursachen ohne Behandlung einmal genauer an:
- Übelkeit: Ebenso wie bei einem Infekt kann diese verhindern, dass der Hund seinen Magen weiter belasten möchte.
- Schmerzen und Stress: Kann dein Hund stehen, laufen, den Kopf senken und problemlos schlucken? Gibt es hierbei Schwierigkeiten, ist das Trinken auch beim größten Durst schlicht nicht möglich. Dadurch wird dein Vierbeiner zum (erneuten) Fall für den Tierarzt und eine Infusion.
- Durst wird nicht mehr empfunden: Medikamente, Krankheiten und Schmerzen können dringende Bedürfnisse ausschalten und dem Körper damit schaden. Trinkt dein Hund trotz drohender oder bereits bestehender Dehydrierung und aller Versuche nicht, führt dein nächster Weg zum Tierarzt.
Nach der Behandlung oder einer Narkose liegt der Grund für die Trinkunlust meist darin, dass Flüssigkeit zugeführt wurde. Vergewissere dich darüber unbedingt bei deinem Tierarzt!
Abhilfe bei Trinkunlust nach Narkose oder Medikamenten
Hat dein Hund eine Infusion erhalten, ist der Körper so stark mit Flüssigkeit versorgt, dass kein Durst aufkommen kann.
Biete dennoch leichtes, wasserreiches und einfach verdauliches Futter an.
Hast du dennoch Bedenken? Halte Rücksprache mit deinem behandelnden Tierarzt.
Hund trinkt zu wenig – Tipps und Hilfen
Es gibt Menschen wie mich, die problemlos vier bis sechs Liter pro Tag trinken. Und es gibt viele Menschen, die schon mit 1,5 bis 2,0 Litern pro Tag ein echtes Problem haben, sich ständig an das Trinken erinnern müssen und es dennoch wieder vergessen.
Ähnlich verhält es sich bei Hunden. Manche trinken gewohnheitsmäßig viel, andere wenig. Das ist nicht automatisch ungesund. Wie viel ein Hund trinken muss, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören:
- Aktivität: Heute schon 10 km gejoggt oder gerade so eine Runde um den Block gelaufen? Sportliche und aktive Hunde brauchen meist mehr als Vierbeiner, die sich nur wenig bewegen.
- Futter: Bekommt dein Hund frisches, wasserreiches Futter und nimmt dabei schon reichlich Flüssigkeit auf? Oder ernährst du ihn ausschließlich mit Trockenfutter, das dem Körper Flüssigkeit entzieht?
- Gesundheitszustand: Der Durst schwankt mit der Gesundheit. Übermäßiges Trinken oder Trinkunlust weisen auf Krankheiten hin.
- Rasse: Rassen südlicher Herkunft sind auf Leistung bei warmem Wetter ausgelegt und häufig noch bessere darauf angepasst. Rassen mit kurzen Schnauzen hecheln häufig früher, häufiger und länger. Daher haben sie einen höheren Wasserbedarf.
- Temperament: Generell entspannte Hunde regen sich nicht so schnell auf. Nervöse Hundetypen laufen hingegen schneller und länger auf Hochtouren. Der beschleunigte Stoffwechsel steigert den Wasserbedarf.
- Temperatur: Herrschen gerade 15 oder 30 °C? Das ist ein gewaltiger Unterschied, der sich auch bei der Trinkmenge widerspiegelt.
Tipps für das Trinken beim Hund
- Wasserwechsel priorisieren: In der Wasserschüssel landet so einiges, was nicht hineingehört. Haare, Staub, Flusen, Krümel, Speichel – mit der Zeit bilden sich zusätzlich Schlieren oder sogar Algen. Wie schon die Leiterin von Pitbulls & Parolees einst meinte: „Wenn du nicht daraus trinken würdest, ist es auch für den Hund nicht gut genug.“ Wechsle das Wasser häufig, halte den Wassernapf sauber und achte auf die Qualität des Leitungswassers.
- Es muss nicht immer Wasser sein: Dünner Tee, verdünnte Brühe, aromatisiertes Wasser – du kannst das Trinken für deinen Hund wortwörtlich schmackhaft machen.
- Wie viel trinkt mein Hund: Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie viel dein Hund wirklich trinkt? Falls nicht, finde es heraus. Nur so kannst du wissen, ob er sich im gesunden und normalen Rahmen bewegt.
- Urin beobachten: Der Urin gut hydrierter Lebewesen ist hell, klar, hat einen dezenten Geruch und erinnert stark an Wasser. Giftstoffe sind in ihm stark verdünnt. Wer zu wenig trinkt, hat hingegen konzentrierten Urin mit einer dunkleren Farbe und stärkerem Geruch. Achte bei deinem Hund darauf, wie der Absatz aussieht. Ständig stark konzentrierter Urin begünstigt unter anderem Blasensteine und Nierenprobleme.
- Gesundheitszustand im Auge behalten: Trinkt dein Hund sehr viel oder sehr wenig, lass die Ursache vom Tierarzt abklären. Erfass dazu aber zunächst, wie viel dein Hund wirklich über den Tag verteilt trinkt.
Hund trinkt nicht – wann zum Tierarzt?
Nach einem Tag, wenn kein Grund offensichtlich und der Gesundheitszustand ansonsten stabil ist. Am selben Tag solltest du deinen Tierarzt immer dann aufsuchen, wenn dein Hund schwach, abgeschlagen oder sogar apathisch wirkt.
Hunde die schlecht trinken – so beugst du Dehydrierung vor
Wenn dein Hund insgesamt schlecht trinkt, kannst du ihm mehr Flüssigkeit untermogeln. Gut geeignet sind:
- wasserreiches Futter
- wasserreiche Snacks und Leckerlis wie Gurke, Wassermelone oder Möhre
- selbstgemachtes Hundeeis
- Schleckmatten mit verdünntem Joghurt & Co.
- Alternativen zu Wasser wie Tee, hundegeeignete Suppen oder selbstgemachte Hundesmoothies
Hund steht vorm Napf und trinkt nicht, was tun?
Wechsle das Wasser aus, reinige den Napf und biete es erneut an. Stell den Napf höher oder halte ihn deinem Hund direkt vors Maul. Setz auf Abwechslung und biete verschiedene Schüsseln, Wasser, Tee, verdünnten Joghurt und Leberwurstwasser an.
Funktioniert das nicht, muss ein Tierarzt feststellen, ob die Ursache in Übelkeit, Schmerzen oder etwas anderem zu finden ist.

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