Als Single einen Hund anzuschaffen, ist wie für Paare und Familien eine große Verantwortung. Als alleinstehender Mensch musst du allerdings andere Dinge berücksichtigen. Du genießt einerseits vergleichsweise viel Freiheit. Andererseits trägst du die Herausforderungen und Belastungen allein. Worauf du bereits im Vorfeld achten solltest, verrate ich dir hier.
- Als Single einen Hund anschaffen – darauf kommt es an
- Single mit Hund – die Checkliste
- Vorteile und Nachteile als alleinstehender Hundehalter
- Alternativen zum eigenen Hund
Als Single einen Hund anschaffen – darauf kommt es an
„Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“
Dieses Zitat wird Franz von Assisi zugeschrieben, auch wenn der Ursprung nicht eindeutig geklärt ist.
Es verdeutlicht allerdings sehr gut, warum ein Hund für alleinstehende Personen zugleich eine gute und eine schlechte Idee sein kann.
Bevor wir zu all den praktischen Faktoren kommen, steht daher erstmal eine wirklich wichtige Frage im Raum:
Warum willst du einen Hund?
„Na, weil… ich eben einen will!“ ist die häufigste Antwort, die ich auf diese Frage erhalte. Das finde ich ausgesprochen traurig. Denn bevor jemand die Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt, sollte klar sein, warum er es überhaupt haben möchte.
Was versprichst du dir und was erwartest du von einem Vierbeiner?
Soll dich ein Hund einfach nur begleiten? Fühlst du dich einsam und ein Hund soll das ändern? Hast du den Glauben an die Menschheit verloren? Möchtest du aktiver werden?
Sei ehrlich zu dir selbst und überleg dir, ob ein Hund wirklich die Lösung beziehungsweise dein Wunsch ist oder ob es günstigere und flexiblere Alternativen gibt.
Warum ich diese Frage stelle und dich dazu auffordere? Ganz einfach, es werden viel zu viele Hunde aus den falschen Gründen angeschafft und dann wieder abgegeben oder vernachlässigt. Wer vor der Anschaffung seine Motivation hinterfragt, reduziert das Risiko dafür.
Single mit Hund – die Checkliste
Der Wunsch nach einem Hund oder besser gesagt nach deinem Hund steht. Aber passt ein Vierbeiner auch in dein Leben und kannst du ihm alles bieten?
Die folgende Checkliste hilft dir dabei, die Entscheidung zu treffen:
Finanzielle Sicherheit
Hunde sind vieles, nur nicht günstig. Anschaffung, Ausstattung, Futter, Tierarzt – viele unterschätzen die Ausgaben. Schau dir in den Gründen gegen einen Hund an, woraus sich die fortlaufenden Kosten zusammensetzen und wie du für deinen Fall eine gute Schätzung entwickeln kannst.
Wichtig ist immer, dass du bereits vor dem Einzug des Hundes Rücklagen gebildet hast. Denn bereits eine Erkrankung oder Verletzung am Anfang oder das Engagieren einer Betreuung gehen richtig schnell ins Geld.
Wohnsituation
Die Größe deiner Wohnung ist Nebensache. Was wichtig ist und sind:
- die Erlaubnis des Vermieters
- das Wohnumfeld
- die Hellhörigkeit
- Etage und Aufzug
Bereits ein mittelgroßer und entsprechend schwerer Hund kann zum Problem werden, wenn er sich verletzt hat und du im 5. Stock ohne Aufzug wohnst. Zu zweit besteht die Möglichkeit, sich beim Tragen abzuwechseln oder das Gewicht aufzuteilen. Alleine hast du diesen Vorteil nicht.
Denk daher genau und realistisch darüber nach, ob dein Wunschhund wirklich in deine Wohnsituation passt.
Zeit
Als Single bist du jederzeit allein für deinen Hund verantwortlich. Gassirunden, Training, bei Krankheiten oder Verletzungen, jede Fahrt zum Tierarzt, jeder Einkauf.
Sei daher realistisch und ehrlich zu dir selbst. Hast du genug Zeit für einen Hund übrig? Allein für die Hunderunden solltest du wenigstens zwei Stunden pro Tag einplanen. Hinzu kommen im normalen Alltag Fütterung, Fellpflege, ein größerer Putzaufwand sowie das Training.
Betreuung
Nicht jeder Hund kann allein bleiben. Selbst, wenn du im Homeoffice arbeitest und hundefreundlichen Freizeitaktivitäten nachgehst, kannst du ihn nicht überall mit hinnehmen. Einkauf, Arzttermine und Behördengänge oder auch eine Krankheit oder Verletzung deinerseits können die gelegentliche Fremdbetreuung erforderlich machen.
Hast du hierfür Familie und Freunde, die bei Bedarf einspringen und kannst du dir im Fall der Fälle eine Hundepension leisten?
Hilfe im Notfall
Du bist krank und kannst nicht selbst Gassi gehen. Dein Hund braucht eine Fahrt zum Tierarzt, aber du kannst gerade nicht. Du musst beruflich für einige Tage unterwegs sein und die Hundepension hat ausgerechnet dann geschlossen.
Ein soziales Netzwerk zu haben ist für jeden wichtig. Bei Hundehaltern ist es entscheidend für Mensch und Hund. Am besten hast du mehrere Menschen, die im Notfall für dich einspringen und mit denen dein Hund vertraut ist.
Bist du dir Verantwortung bewusst?
Kennst du den häufigsten Satz von Ersthundehaltern und jungen Eltern?
„So anstrengend hatte ich mir das nicht vorgestellt.“
Die meisten halten sich für gut vorbereitet, fallen aber dennoch aus allen Wolken, wenn aus dem Wunsch Realität wird.
Mach es besser. Sammle zunächst Erfahrungen ohne eigenen Hund, um dir und deinem zukünftigen Vierbeiner einen besseren Start zu bereiten.
Vorteile und Nachteile als alleinstehender Hundehalter
Als Single liegt bei der Hundehaltung alles an dir. Das bringt sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich. Kennst du beide Seiten, kannst du eine informierte Entscheidung treffen.
Entscheidungen treffen
Wenn sich Paare einen Hund anschaffen, sind dafür einige Absprachen, Entscheidungen und Kompromisse nötig. Züchter, Tierheim, Kleinanzeigen? Welche Größe? Wer macht was?
Als Single hast du diese Probleme und Herausforderungen nicht. Du entscheidest. Allerdings kann dir auch niemand Entscheidungen abnehmen.
Finanzen
Wenn du deinen Hund komplett allein finanzieren musst, kann das schwierig sein und deinerseits Verzicht bedeuten. Allerdings kannst du das allein entscheiden und musst dich nicht für Ausgaben rechtfertigen.
Rücklagen zu bilden und größere Auslagen abzufangen, kann als Paar einfacher sein. Es kann sich allerdings auch schwieriger gestalten.
Training
Als Single hast du niemanden, der dir in das Training reinquatscht oder deinen Hund verwirrt. Du bist allein dafür verantwortlich, kannst es aber gerade dadurch leichter haben, deinen Hund zu erziehen.
Freiheiten
Darf dein Hund auf die Couch? Darf er mit ins Bett? Bekommt er vom Tisch? Wie viel wird für das Futter ausgegeben? Training jeden Tag?
Derartige Entscheidungen und Regeln können bei Paaren und in Familien Konflikte auslösen. Als Single hast du die Freiheit, alles allein festzulegen.
Rechtliche Lage
Ist es mein Hund oder dein Hund? Im Falle einer Trennung ist diese Frage oftmals purer Zündstoff für weitere Streitigkeiten. Als Single hast du das Problem nicht. Bei Alleinstehenden ist klar, wie die rechtliche Lage aussieht.
Alternativen zum eigenen Hund
Du bist dir unsicher, ob ein eigener Hund die beste Wahl für dich ist? Das ist nicht nur kein Problem, sondern sogar gut. Denn es gibt einige Alternativen, die dir zumindest einen Teil der Verantwortung abnehmen.
Dank der Alternativen zum eigenen Vierbeiner kannst du testen, ob du dir als Single einen Hund anschaffen möchtest oder, ob du zunächst noch ein paar Dinge ändern musst.
Währenddessen musst du nicht auf die Gesellschaft und einige der Vorteile der Vierbeiner verzichten.
Zu den Alternativen gehören:
- Dogsharing
- Gassigeher im Tierheim
- Helfer auf Hundeplatz und in der Hundeschule
- Hundebetreuer für Freunde und Familie
- Pflegestelle

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