Dein Hund ist entlaufen, du bist in Panik und weißt nicht, wo du anfangen sollst? Die folgende Checkliste hilft dir dabei, alles Mögliche Schritt für Schritt in Angriff zu nehmen und deinen Vierbeiner schnell wiederzufinden.

- Hund entlaufen – Checkliste
- Schritt 1: Informier die Polizei
- Schritt 2: Kontaktiere Tierheime und Tierärzte
- Schritt 3: Melde deinen Hund vermisst
- Schritt 4: Alarmier Helfer
- Schritt 5: Fertige Anzeigen an
- Schritt 6: Nutze das Internet
- Schritt 7: Zieh Suchtrupps hinzu
- Schritt 8: Kontrolliere Tierärzte und Tierheime persönlich
- 9. Dokumentier deine Suche
- Lass dein Tier nicht entlaufen – vorbeugende Maßnahmen
Hund entlaufen – Checkliste
Den Hinweis darauf, dass du Ruhe bewahren sollst, erspare ich dir an dieser Stelle. Denk einfach daran zu atmen und hake die folgenden Punkte ab.
Schritt 1: Informier die Polizei
Polizei und Feuerwehr sind oft die ersten Anlaufstellen für Menschen, die einen Hund ohne Halter sehen. Gib also auch an diesen Stellen zuerst Bescheid. Nutze dafür NICHT die Notrufnummern, sondern die Telefonnummern der Dienststellen. Gib eine Beschreibung deines Hundes und sende, falls möglich, ein Foto via E-Mail. Bestenfalls wirst du direkt bei einer Sichtung deines Vierbeiners informiert und kannst ihn selbst einsammeln oder abholen.
Melde deinen entlaufenen Hund zusätzlich beim Ordnungsamt.
Schritt 2: Kontaktiere Tierheime und Tierärzte
Wird dein Hund gefunden, kann er zu einem Tierarzt oder direkt in ein Tierheim gebracht werden. Informier daher alle:
- Tierärzte
- Tierkliniken
- Tierschutzvereine
- Tierheime
In einem möglichst großen Umkreis. Gegebenenfalls wissen die Finder nicht, wo sich näher gelegene Anlaufstellen befinden oder dein Hund ist bereits weit gelaufen.
Hinterlass eine Beschreibung deines Hundes, deinen Namen und deine Telefonnummer auch dann, wenn das Tier laut Angabe nicht in dem Heim ist oder in der Praxis war. Sende ein Foto per Mail.
Schritt 3: Melde deinen Hund vermisst
Unabhängig davon, ob dein Hund gechippt und registriert ist, kannst du ihn bei einigen Portalen als vermisst melden und direkt Plakate ausdrucken. Möglich ist das unter anderem bei:
- – TASSO
- – Findefix
- – Registrier-dein-Tier.de
- – Ifta Tierregister
Nutze am besten alle Möglichkeiten, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.
Schritt 4: Alarmier Helfer
Geht dein Hund freundlich auf jeden zu oder meidet er die meisten Menschen? Hiervon ist abhängig, ob und welche Personen du als Helfer hinzuziehen solltest. Bei sehr menschenfreundlichen Hunden kommt jeder infrage, der fröhlich rufen und locken kann. Bei ängstlichen und scheuen Hunden sollten ausschließlich vertraute Personen suchen.
Schritt 5: Fertige Anzeigen an
Verteile sie vor allem an der Stelle, an der dein Hund entlaufen ist und auf dem Weg zu eurem Zuhause sowie überall da, wo sich häufig Hunde und andere Tiere aufhalten. Gute Verstecke und alle Anlaufstellen für die Tiermeldung und die Fundtierabgabe sollten ebenfalls mit den Aushängen versehen werden.
Vergiss bei den Angaben auf den Zetteln nicht die Angabe, ob sich dein Hund problemlos locken lässt oder scheu und ängstlich auf Menschen reagiert. Anderenfalls könnte er unabsichtlich weiter weg getrieben, anstatt eingefangen werden.
Schritt 6: Nutze das Internet
Je mehr Menschen deinen Hund auf einem Foto gesehen haben und über sein Verschwinden informiert sind, umso besser. Möglichkeiten für das Veröffentlichen einer Anzeige sind:
- – Apps
- – Deutsche Tiermeldezentrale
- – Hundeforen
- – Kleinanzeigen
- – X (ehemals Twitter)
Name, Beschreibung, Foto, Ort, Datum und Zeit des Verschwindens sowie deine Kontaktdaten gehören dazu. Gib wiederum an, ob der Hund sich nähernde Menschen als Bedrohung empfindet oder sich locken lässt.
Schritt 7: Zieh Suchtrupps hinzu
Sehr heißes oder sehr kaltes Wetter, Nähe zu stark befahrenen Straßen oder notwendige Medikamente können das Auffinden deines Hundes zu einem Notfall werden lassen. Speziell ausgebildete Spürhunde können den Vorgang beschleunigen. Dabei muss allerdings genau abgewogen werden, ob die Hunde deinen Vierbeiner noch zusätzlich weitertreiben würden. Ein vorsichtiges Vorgehen ist entscheidend.
Schritt 8: Kontrolliere Tierärzte und Tierheime persönlich
Du hast angerufen und du hast jeweils eine Mail geschickt, vielleicht hast du auch die TASSO-Anzeige persönlich vorbeigebracht: Geh trotzdem nochmals in alle Tierarztpraxen, Tierkliniken, Tierheime und Tierschutzvereine.
Denn leider kommt es gelegentlich vor, dass selbst vorhandene, funktionale und registrierte ID-Chips nicht erkannt werden. Du wirst dann nicht wie erhofft automatisch als Halter identifiziert und informiert.
Zudem kann es an der Kommunikation und der Aufmerksamkeit unterschiedlicher Mitarbeiter scheitern, dass dein Tier dir nicht zugeordnet wird.
Weiß ein Mitarbeiter beispielsweise nicht, dass ein Fundtier aufgenommen wurde und sagt dir, dein Hund wäre nicht da, vermerkt deine Anfrage jedoch nicht für alle gut ersichtlich, können sowohl deine Anfrage als auch die Anzeige untergehen.
Hier besteht zum einen die Gefahr, dass dein Hund als Fundtier gehandelt und sogar weiter vermittelt wird, ohne jemals auf der Website von Tierheim oder Tierschutzverein aufzutauchen. Ihn auf einer externen Pflegestelle oder bei zunächst neuen Besitzern mit Vorbehalt wiederzufinden, ist deutlich schwieriger.
In einigen Fällen fällt die falsche Vermittlung erst dann auf, wenn die rechtlich festgelegte Frist zum Zurückfordern deines Hundes abgelaufen ist. Beispielsweise, weil das Tierheim erst dann Fotos von deinem Hund als „glückliche Vermittlung“ auf seiner Internetseite postet. Rechtlich dagegen vorzugehen ist möglich, aber schwierig und langwierig.
Aus diesem Grund ist der nächste Punkt ebenfalls entscheidend.
9. Dokumentier deine Suche
Leider besteht nicht nur die Möglichkeit, dass dein Hund fälschlicherweise vermittelt wird und der Fehler erst zu spät auffällt. Es besteht bei besonderen Rassen, besonderen Fellfarben und -zeichnungen oder einem enorm pflegeleichten Vierbeiner auch immer die Gefahr, dass er gestohlen und behalten oder weiterverkauft wird.
Chips zur Identifikation werden bei Tierärzten oftmals gar nicht gescannt oder ausschließlich auf Nachfrage des Besitzers. Auch dann werden sie meist nur in die Akte eingetragen und nicht überprüft, ob das Tier auf einen anderen Halter registriert ist. Verlass dich also nicht auf diese vermeintliche Kontrollinstanz.
Je mehr Beweise du dafür hast, dass es sich zum einen um dein Tier handelt und, dass du zum anderen umfassend nach deinem Hund gesucht hast, umso besser.
Dokumentiere alles, was du zum Suchen unternommen hast.
- – Anrufe
- – E-Mails
- – Anzeigen und Orte des Aufhängens
- – genutzte Apps und Internetseiten
- – Helfer, die dich unterstützt haben
- – wo und wann du persönlich warst
Unterhalte dich mit Menschen und bitte jeweils um den Namen. Das kann der Mitarbeiter im Zoofachgeschäft sein oder der Mann, der regelmäßig auf der Hundewiese ist. Tierliebe Personen können oftmals zumindest im Ansatz nachempfinden, wie schrecklich die Situation für den Halter ist.
Daher werden sie zum einen die Augen aufhalten und können – sollte es darauf ankommen – deine Bemühungen bezeugen.
Lass dein Tier nicht entlaufen – vorbeugende Maßnahmen
Es sagt sich so einfach und ist doch so schwer: Dem Entlaufen vorzubeugen, erscheint auf den ersten Blick leicht. Dennoch kann es selbst bei erfahrenen Hundehaltern und vermeintlich verlässlichen Hunden dazu kommen, dass der Vierbeiner:
- – sich erschreckt und im Freilauf weiter weg, statt zu dir rennt.
- – einer verlockenden Spur folgt und nicht mehr auf den Rückruf reagiert.
- – durch eine versehentlich offen gelassene Garten- oder Haustür entwischt.
- – im Urlaub oder bei einem Ausflug in unbekanntem Umfeld losreißt.
Bereits ein gerissenes Halsband oder ein kaputter Karabiner reicht aus.
Damit es erst gar nicht so weit kommt und selbst im Falle des Entlaufens, gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen, die du treffen kannst und für die Sicherheit deines Hundes dringend nutzen solltest.

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